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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Ihr alles andere nicht begreift, so hoffe ich doch, daß Ihr meine Gründe für das, was ich tun muß, wenigstens soweit versteht.«
    Er lehnte sich gelöst in seinem Sessel zurück, entspannte zum ersten Mal seit Stunden seine Muskeln. Die Stille schien ihm in den Ohren zu klingen. Er dachte an Kahlan und ließ seine Gedanken treiben.
    Cara murmelte etwas, die Lippen geschlossen, weinend, so leise, daß es in dem riesigen Saal und seiner gruftartigen Stille fast verlorenging. »Wenn Ihr beim Versuch, die Welt zu beherrschen, umkommt, breche ich Euch persönlich jeden einzelnen Knochen im Leib.«
    Richard merkte, wie ein Lächeln seine Wangen spannte. In der Dunkelheit hinter seinen Lidern wirbelten dunkle Farbschlieren. Er war sich des Sessels, der ihn umgab, deutlich bewußt: des Sessels der Mutter Konfessor, Kahlans Sessel. Von hier aus hatte sie den Bund der Midlands regiert. Er spürte die wütenden Blicke der ersten Mutter Konfessor und ihres Zauberers auf sich, während er hier an diesem geheiligten Ort saß und die Kapitulation der Midlands und das Ende eines Bündnisses forderte, das sie als Grundlage für einen dauerhaften Frieden geschmiedet hatten.
    Er war in diesen Krieg eingetreten, weil er für die gerechte Sache der Midlands kämpfte. Jetzt befehligte er ihre früheren Feinde und setzte seinen Verbündeten die Schwertspitze an die Kehle.
    In einem einzigen Tag hatte er die Welt auf den Kopf gestellt.
    Richard wußte, er brach das Bündnis aus den richtigen Gründen, doch es bereitete ihm Höllenqualen, was Kahlan darüber denken würde. Sie liebte ihn und würde es verstehen, redete er sich ein. Sie mußte.
    Bei den Lieben Seelen, was würde Zedd denken?
    Seine Arme ruhten schwer auf eben jener Stelle, wo auch Kahlans Arme gelegen hatten. Er stellte sich vor, wie ihre Arme sich um seinen Körper schlossen, so wie in der vergangenen Nacht, an dem Ort zwischen den Welten. Er glaubte nicht, daß er jemals in seinem Leben so glücklich gewesen war oder sich so geliebt gefühlt hatte.
    Er meinte zu hören, wie jemand sagte, er solle sich ein Bett suchen. Doch da war er schon eingeschlafen.

17. Kapitel
    Obwohl er bei seiner Rückkehr mehrere Tausend ungeschlachte d’Haranische Soldaten vorfand, die seinen Palast umstellten, war Tobias bei guter Laune. Die Dinge entwickelten sich prächtig – nicht wie ursprünglich geplant, aber prächtig trotz alledem. Die D’Haraner machten keinerlei Anstalten, ihn am Eintreten zu hindern, warnten ihn jedoch, es wäre besser, wenn er in dieser Nacht das Haus nicht noch einmal verlassen würde.
    Ihre Unverschämtheit war ärgerlich, wesentlich mehr jedoch als die protokollarischen Verstöße der D’Haraner interessierte ihn die Alte, die Ettore für ihn bearbeitete. Er hatte Fragen und war gespannt auf die Antworten. Jetzt würde sie bereit sein, sie ihm zu geben. Ettore war in seinem Handwerk sehr geübt. Auch wenn dies das erste Mal war, daß man ihm die Vorbereitungen für ein Verhör anvertraute, ohne daß ein erfahrener Bruder sein Tun überwachte, so hatte er bereits Talent und eine sichere Hand bei dieser Aufgabe bewiesen. Ettore war mehr als bereit, diese Verantwortung zu übernehmen.
    Tobias schüttelte den Schnee von seinem Cape auf den rubinroten und goldenen Teppich, bemühte sich erst gar nicht, seine Stiefel abzuputzen, ehe er forschen Schritts den blitzblanken Vorraum zu den Korridoren durchquerte, die zur Treppe führten. Die weitläufige Eingangshalle wurde von Lampen aus geschliffenem Glas erleuchtet, die vor polierten Silberreflektoren hingen und deren Licht über das vergoldete Balkenwerk tanzte. Wachen in karminroten Capes, die durch den Palast patrouillierten, berührten mit den Fingerspitzen ihre Stirn und verneigten sich vor ihm. Tobias machte sich nicht die Mühe, ihren Salut zu erwidern.
    Dicht gefolgt von Galtero und Lunetta, sprang er die Treppe, zwei Stufen auf einmal nehmend, hinunter. Die Wände oben waren mit reich verzierter Täfelung verkleidet, geschmückt mit Porträts von Mitgliedern des nicobaresischen Königshauses und kunstvollen Wandteppichen, auf denen ihre sagenhaften, weitgehend erfundenen Heldentaten dargestellt waren, die Mauern im unteren Stockwerk dagegen bestanden aus schlichten Steinquadern, kalt sowohl fürs Auge als auch sonst. In dem Raum, den er ansteuerte, würde es allerdings warm sein.
    Er strich seinen Schnäuzer mit den Knöcheln glatt und erschrak, als er die Schmerzen in seinen Gliedern spürte. Die Kälte

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