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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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runzelte die Stirn. »Was hat das damit zu tun, wer Prälatin wird?«
    Warren raffte sein Gewand über dem Bauch zusammen und verdrehte sie ungestüm zu einem Knoten. »Wer sagt denn, daß es nur sechs waren? Was, wenn es im Palast noch eine weitere gibt? Oder noch ein Dutzend? Oder hundert? Schwester Verna, Ihr seid die einzige Schwester, der ich traue, daß sie eine wahre Schwester des Lichts ist. Ihr müßt etwas unternehmen, um sicherzustellen, daß keine Schwester der Finsternis Prälatin wird.«
    Sie sah kurz zum fernen Palast hinüber. »Ich sagte dir doch, ich bin eine der jüngeren Schwestern. Mein Wort hat kein Gewicht, und die anderen glauben, die Schwestern der Finsternis seien allesamt entkommen.«
    Warren wandte den Blick ab, versuchte, die Falten in seinem Gewand zu glätten. Plötzlich drehte er sich wieder um, die Stirn mißtrauisch in Falten gelegt.
    »Ihr glaubt, ich habe recht, nicht wahr? Ihr glaubt, daß es im Palast noch Schwestern der Finsternis gibt.«
    Sie sah ihm gelassen in seine von Leidenschaft erfüllten Augen. »Ich halte das zwar nicht für völlig ausgeschlossen, trotzdem gibt es keinen Grund anzunehmen, daß es so ist, und davon abgesehen ist dies nur eins von vielen Dingen, die man in Betracht ziehen muß, wenn –« »Kommt mir nicht mit diesem nichtssagenden Gerede, das den Schwestern so leicht über die Lippen geht. Die Sache ist wichtig.«
    Schwester Verna richtete sich auf. »Du bist ein Student, Warren, der zu einer Schwester des Lichts spricht, also zeige den gebührenden Respekt.«
    »Ich benehme mich nicht respektlos, Schwester. Richard hat mir geholfen zu erkennen, daß ich für mich selbst und das, woran ich glaube, geradestehen muß. Außerdem seid Ihr es doch gewesen, die mir den Halsring abgenommen hat. Und wie Ihr schon gesagt habt, sind wir im selben Alter, Ihr seid nicht älter als ich.«
    »Trotzdem bist du ein Student, der –«
    »Der, wie Ihr selbst gesagt habt, wahrscheinlich mehr als jeder andere über Prophezeiungen weiß. Schwester, Ihr seid meine Schülerin. Ich gebe zu, über eine große Zahl von Dingen wißt Ihr mehr als ich, wie zum Beispiel über den Gebrauch des Han, aber über andere weiß ich mehr als Ihr. Ihr habt mir den Rada’Han teils auch deshalb abgenommen, weil Ihr wißt, daß es falsch ist, jemanden gefangenzuhalten. Ich respektiere Euch als Schwester, für das Gute, das Ihr tut, und für das Wissen, das Ihr habt, aber ich kein Gefangener der Schwestern mehr. Ihr habt meinen Respekt verdient, Schwester, nicht meine Unterwerfung.«
    Eine ganze Weile sah sie ihm prüfend in die blauen Augen. »Wer hätte geahnt, was sich unter dem Halsring verbirgt.« Schließlich nickte sie. »Du hast recht, Warren. Ich fürchte, es gibt noch andere im Palast, die dem Hüter persönlich einen Eid auf ihre Seele geschworen haben.«
    »Andere.« Warren sah ihr forschend in die Augen. »Ihr habt nicht ›Schwestern‹ gesagt, Ihr habt ›andere‹ gesagt. Damit meint Ihr auch junge Zauberer, nicht wahr?«
    »Hast du Jedidiah schon vergessen?«
    Er wurde ein wenig blaß. »Nein, ich habe Jedidiah nicht vergessen.«
    »Wie du schon sagtest, wo es einen gibt, könnten auch noch andere sein. Durchaus möglich, daß sich einige der jungen Männer im Palast ebenfalls dem Hüter verschworen haben.«
    Er beugte sich näher zu ihr und verdrehte erneut sein Gewand. »Was sollen wir dagegen tun, Schwester Verna? Wir dürfen keine Schwester der Finsternis Prälatin werden lassen, das wäre eine Katastrophe. Das darf nicht geschehen!«
    »Und woher sollen wir das wissen, wenn sie sich dem Hüter verschworen haben? Sie beherrschen subtraktive Magie, wir nicht. Selbst wenn wir dahinterkämen, wer sie sind, wir könnten nichts dagegen tun. Es wäre, als griffe man in einen Sack und packte eine Viper beim Schwanz.«
    Warren erbleichte. »Daran habe ich überhaupt nicht gedacht.«
    Schwester Verna faltete die Hände. »Wir werden uns etwas einfallen lassen. Vielleicht wird der Schöpfer uns den Weg weisen.«
    »Vielleicht können wir Richard dazu bringen, zurückzukehren und uns zu helfen, wie er es schon bei den sechs Schwestern der Finsternis getan hat. Die sechs sind wir wenigstens los. Die werden sich nie wieder blicken lassen. Richard hat ihnen Angst vor dem Schöpfer eingejagt und sie in die Flucht geschlagen.«
    »Aber dabei wurde die Prälatin verletzt, woraufhin sie später zusammen mit Nathan starb«, erinnerte sie ihn. »Der Tod ist ständiger Begleiter dieses

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