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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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wurden und bereitstehen, Euren Aufstieg zur Macht mit ihrem Leben zu verteidigen. Ewige Rache droht jedem, der sich gegen Euch stellt.«
    Richard hob den Kopf und sah ihr in die blauen Augen. »Hally, ich könnte Euch küssen.«
    Ihr Lächeln erlosch augenblicklich. »Lord Rahl, Ihr habt erklärt, wir seien frei. Wir müssen uns nicht länger unterwerfen…« Sie klappte ihren Mund zu, als sie scharlachrot wurde, wie die anderen Frauen auch. Hally senkte den Kopf und senkte den Blick zum Boden. Ihre Stimme war ein unterwürfiges Geflüster. »Vergebt mir, Lord Rahl. Wenn Ihr das von uns verlangt, werden wir uns natürlich bereitwillig opfern.«
    Richard hob ihr Kinn mit den Fingerspitzen an. »Hally, das war bloß eine Redewendung. Wie Ihr schon sagtet, Ihr seid zwar in die Pflicht genommen, aber diesmal nicht als Sklaven. Ich bin nicht nur der Herrscher Rahl, ich bin auch der Sucher der Wahrheit. Ich hoffe, Ihr habt Euch deshalb entschlossen, mir zu folgen, weil es um eine gerechte Sache geht. Der sollt Ihr Euch verpflichtet fühlen, nicht mir. Ihr braucht niemals zu befürchten, daß ich Euch die Freiheit wieder nehme.«
    Hally schluckte. »Danke, Lord Rahl.«
    Richard wedelte mit der Schriftrolle. »Und jetzt laßt uns aufbrechen, damit dieser General Reibisch den neuen Herrscher Rahl kennenlernt, und ich mich endlich den Dingen zuwenden kann, die ich tun muß.«
    Berdine legte ihm eine Hand auf den Arm und hielt ihn zurück. »Lord Rahl, die Zeilen des Kommandanten General Trimack sind als Hilfe gedacht. Sie allein werden die Truppen nicht für Euch in die Pflicht nehmen können.«
    Richard stemmte die Fäuste in die Hüften. »Ihr vier habt die schlechte Angewohnheit, mir etwas vor die Nase zu halten, um es dann gleich wieder fortzuziehen. Was muß ich sonst noch tun? Ein bißchen bunte Magie?«
    Die vier nickten, als hätte er endlich ihren Plan erraten.
    »Was!« Richard beugte sich zu ihnen. »Soll das heißen, der General verlangt, daß ich einen magischen Trick vorführe, um mich auszuweisen?«
    Cara fühlte sich gar nicht wohl in ihrer Haut und nickte. »Lord Rahl, das sind doch nur Worte, geschrieben auf Papier. Sie sollen Euch unterstützen, Euch hilfreich sein, Euch aber nicht die Arbeit abnehmen. Am Palast in D’Hara ist das Wort des Kommandant Generals Gesetz, nur Ihr steht im Rang höher. Aber im Feld ist das nicht so. Hier ist General Reibisch das Gesetz. Ihr müßt ihn überzeugen, daß Ihr im Rang höher steht als er.
    Diese Männer sind nicht leicht zu überzeugen. Der Herrscher Rahl muß also den Eindruck einer Persönlichkeit von furchteinflößender Macht und Stärke erwecken. Um die Bande zu erbitten, müssen sie überwältigt sein, so wie die Truppen im Palast, als Ihr die Mauern mit Blitzen überzogen habt. Wie Ihr schon sagtet, sie müssen glauben. Um zu glauben, braucht es mehr als Worte auf Papier. General Trimacks Brief ist als Teil davon gedacht, aber er kann nicht alles sein.«
    »Magie«, murmelte Richard und ließ sich auf den wackeligen Stuhl sinken. Er rieb sich das Gesicht, versuchte, trotz seiner Müdigkeit nachzudenken. Er war der Sucher, ernannt von einem Zauberer – eine Stellung von Macht und Verantwortung. Der Sucher war sich selbst Gesetz. Er hatte vorgehabt, diesen Besuch als Sucher zu unternehmen. Er konnte es noch immer als Sucher tun. Er wußte, was es hieß, der Sucher zu sein.
    Trotzdem, wenn die D’Haraner in Aydindril ihm ergeben wären…
    Bei aller Müdigkeit, ein Gedanke war klar: Er mußte für Kahlans Sicherheit sorgen. Er mußte seinen Kopf gebrauchen, nicht nur sein Herz. Er konnte ihr nicht einfach hinterherrennen, ohne zu bedenken, was sonst noch vor sich ging. Er mußte es tun. Er mußte die D’Haraner für sich gewinnen.
    Richard sprang auf. »Habt Ihr Eure rote Lederkleidung mitgebracht?« Mord-Siths trugen rote Lederkleidung, wenn sie entschlossen waren, jemandem Disziplin beizubringen – auf Rot war Blut nicht zu erkennen. Wenn eine Mord-Sith ihr rotes Leder trug, brachte sie damit zum Ausdruck, daß sie eine Menge Blut erwartete – und jeder wußte, es würde nicht das ihre sein.
    Hally lächelte verschmitzt, als sie die Arme vor der Brust verschränkte. »Ohne ihre rote Lederkleidung geht eine Mord-Sith nirgendwohin.«
    Cara klimperte erwartungsvoll mit ihren Lidern. »Ihr habt einen Plan, Lord Rahl?«
    »Ja.« Richard lächelte sie gefaßt an. »Sie brauchen eine Demonstration von Macht und Stärke? Sie wollen einen Beweis von

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