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Die Heimkehr Der Tochter

Die Heimkehr Der Tochter

Titel: Die Heimkehr Der Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
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Herzklopfen bog Maggie in die Zufahrt und hielt Augenblicke später auf dem Rondell vor dem Eingang.
    Minutenlang saß sie reglos da, das Lenkrad in Händen, und betrachtete das zweistöckige Backsteingebäude. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Kalte Schauer liefen ihr über die Haut, dass sich die kleinen Härchen aufrichteten.
    Widersprüchliche Emotionen überwältigten sie: Trauer und Freude, Bedauern und gespannte Erwartung, Kummer und Aufregung.
    Die Fensterläden und Holzeinfassungen strahlten in frischem Weiß, ebenso die Schaukel und die Schaukelstühle auf der breiten Veranda. Die sie flankierenden Azaleen- und Kamelienbüsche waren vielleicht ein wenig größer geworden, ebenso der Myrtenstrauch an der Ecke, aber sonst war das Haus immer noch völlig unverändert.
    Was sie nicht überraschte. Seit ihre Urgroßmutter das Haus 1927 erbauen ließ, war es immer nur geringfügig verändert worden. Die Sonnenveranda an der Rückseite hatte man vergrößert und in einen Wohnraum umfunktioniert. Küche und Bäder waren zweimal modernisiert worden, und man hatte eine zentrale Klimaanlage eingebaut.
    Heute jedoch standen Fenster und Türen weit offen, um die ungewöhnlich angenehme Herbstluft einzulassen. Maggie sah auf die Fliegendrahttür und erwartete, dass ihre Mutter oder Ida Lou Nettles, ihre Haushälterin, herauskamen. Doch niemand erschien. Auch war es im Haus offenbar vollkommen still.
    Dann fiel ihr ein, dass Ida Lou donnerstags und sonntags freihatte und immer erst nach zehn Uhr abends zurückkehrte. Soweit Maggie sich erinnerte, erledigte Ida Lou ihre persönlichen Angelegenheiten donnerstagvormittags, traf sich dann zu einer Partie Bridge mit ihren Freundinnen und aß zu Abend mit ihrer besten Freundin Clara Edwards. Danach beendeten sie den Tag entweder mit einem Film oder mit einer Partie Bingo in der Grange Hall.
    Ein süßlicher Geruch lag in der Luft. Maggie sog ihn tief ein und lächelte. Ah, Pfirsiche.
    Automatisch wanderte ihr Blick am Haus vorbei zur Konservenfabrik am anderen Ende des Geländes, die jedoch von hohen Bäumen verdeckt wurde. Obwohl die „Malone Konservenfabrik" ein umfangreiches Sortiment an Frucht- und Gemüsekonserven zu bieten hatte, war es vor allem der Duft kochender Pfirsiche, den sie mit daheim verband.
    Daheim. Den Blick auf das Haus gerichtet, atmete sie tief durch und stieg aus dem Wagen.
    Nachdem sie die Reiseknitter aus ihrem langen Rock gestrichen hatte, ging sie das kurze Stück zum Haus und lief die Eingangsstufen hinauf.
    Kein Betrachter hätte ihre Nervosität geahnt. Sie schritt hoch erhobenen Hauptes, mit straffen Schultern und sinnlich schwingenden Hüften. Wenn sie etwas gelernt hatte seit ihrem Weggang von Ruby Falls, dann war das ein sicheres Auftreten.
    An der Tür blieb sie stehen, unschlüssig, ob sie klingeln oder einfach hineingehen sollte.
    Die Hände seitlich neben die Augen haltend, um die Lichtblendung auszuschließen, blickte sie durch das Gitterwerk in den Hauptflur. Niemand da.
    Sie zögerte und überlegte, ob sie rufen oder klopfen sollte. Immerhin könnte ihr Vater schlafen.
    Ach zum Teufel, dies war schließlich ihr Zuhause, oder? Sie schob die Fliegendrahttür auf und trat ein.
    Kaum eingetreten, hörte sie ein leises Geräusch aus dem Arbeitszimmer ihres Vaters rechts neben der Eingangstür.
    Maggie zog eine Braue hoch. Offenbar war er nicht so krank, wie ihre Mutter behauptet hatte, wenn er sich gut genug fühlte zu arbeiten.
    Sie war übernervös. Seit sieben Jahren sehnte sie sich nach diesem Wiedersehen. Und nun, da es ihr bevorstand, war ihr geradezu übel vor Aufregung.
    Eine Hand auf den flatternden Magen gepresst, holte sie tief Luft, trat durch die offene Tür ein ... und blieb wie angewurzelt stehen.
    „Wer sind Sie? Und was zum Teufel machen Sie da?" fragte sie ihn sehr scharf.
    Der Fremde, der etwas im Schreibtisch ihres Vaters suchte, blickte auf. Das markante Gesicht blieb unbewegt, doch seine silbergrauen Augen sahen sie durchdringend an.
    Zu spät dachte sie an die zahllosen Berichte in den New Yorker Abendnachrichten über Leute, die das Pech hatten, einen Einbrecher zu überraschen. Visionen von Mord und Totschlag zuckten ihr durch den Kopf und machten ihr Angst.
    Einen Moment dachte sie an Weglaufen, doch dafür war es zu spät. Er würde sie fangen, ehe sie die Haustür erreichte. Außerdem zitterten ihr die Knie so sehr, dass sie nicht sicher war, ob ihre Beine sie trugen.
    Da ihr keine Wahl blieb, reckte

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