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Die Heiratsschwindlerin

Die Heiratsschwindlerin

Titel: Die Heiratsschwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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    »Nein«, antwortete Olivia nach einer Pause. »Das macht mir nichts aus.« Sie strahlte James an. »Sie heiraten. Darauf kommt’s an, nicht? Die beiden heiraten.«
    »Ja. Darauf kommt’s an.«
    Das Glas in der Hand, starrte Olivia ins Feuer.
    »Und weißt du«, sagte sie unvermittelt, »in vielerlei Hinsicht ist es viel origineller , eine kleine Privathochzeit zu feiern. Wenn man nicht aufpasst, haben große Hochzeiten bisweilen einen Touch ins Vulgäre. Findest du nicht?«
    »Absolut.« James lächelte.
    »Fast, als hätten wir es die ganze Zeit über so geplant!« Olivias Stimme klang allmählich fröhlicher. »Schließlich wollen wir bei der Hochzeit unserer Tochter ja nicht Krethi und Plethi dabeihaben, oder? Eine intime, exklusive Hochzeit, das wollen wir.«
    »Tja, intim ist sie mit Sicherheit.« James leerte sein Glas. »Was die Exklusivität anbelangt, bin ich mir nicht sicher.«
    An der Tür hörte man ein Geräusch, und er sah auf. Dort stand Isobel in einem langen, fließenden Etwas aus blassrosa Seide. Blumen waren in ihr Haar geflochten und ihre Wangen verlegen gerötet.
    »Ich bin gekommen, um die Braut anzukündigen. Sie ist bereit.«
    »Du siehst bezaubernd aus, Schatz!«, rief James.
    »So schön!«, sagte Olivia. Isobel zuckte die Achseln.
    »Ich sehe okay aus. Ihr solltet Milly sehen. Schaut zu, wie sie die Treppe runterkommt. Alexander macht gerade Fotos.«
    »Liebes!«, sagte Olivia scharf, als Isobel sich zum Gehen wandte. »Was ist mit den Rosen passiert?«
    »Mit welchen Rosen?«
    »Den Seidenrosen auf deinem Kleid!«
    »Oh, die! Die … die sind abgefallen.«
    »Abgefallen?«
    »Ja«, sagte Isobel. »Besonders gut hast du sie wohl nicht angenäht.« Sie sah in Olivias verdattertes Gesicht und grinste. »Ach komm, Mummy. Die Rosen sind doch egal. Schau dir lieber Milly an. Sie ist die Hauptattraktion.«
    Sie begaben sich alle in die Diele und schauten die Treppe hinauf. Milly, gekleidet in ein schlicht geschnittenes Kleid aus elfenbeinfarbener Seide, kam langsam die Stufen hinab und lächelte sie durch ihren Schleier hindurch schüchtern an. Das steife, bestickte Mieder schmiegte sich eng an ihren Körper, die langen Ärmel waren am Handgelenk mit Pelz eingefasst, in ihrem Haar funkelte ein Diamantdiadem.
    »Milly!«, rief Olivia zittrig. »Du siehst perfekt aus. Eine perfekte Braut!« Unvermittelt füllten sich ihre Augen mit Tränen, und sie wandte sich ab.
    »Was meint ihr?«, fragte Milly mit bebender Stimme und blickte in die Runde. »Geht’s so?«
    »Liebes, du siehst fantastisch aus«, sagte James. »Simon Pinnacle kann sich sehr glücklich schätzen.«
    »Ich kann gar nicht fassen, dass es wirklich passiert!«, sagte Olivia und drückte sich ein kleines Taschentuch an die Augen. »Die kleine Milly. Heiratet!«
    »Wie fahren Sie denn alle zur Kirche?«, erkundigte sich Alexander und schoss noch ein Abschlussfoto. »Ich möchte mein Stativ mitnehmen.«
    »Milly?« James sah sie an. »Es ist deine Show.«
    »Ich weiß nicht.« Auf Millys Gesicht erschien ein beunruhigter Ausdruck. Sie stieg ein paar Stufen hinab, und ihre Schleppe rutschte hinter ihr her. »Darüber hab ich gar nicht nachgedacht.«
    »Laufen wir doch!«, schlug Isobel grinsend vor.
    »Halt den Mund, Isobel«, erwiderte Milly. » O Gott. Was sollen wir tun?«
    »Wenn wir beide Autos nehmen«, sagte James mit Blick auf Olivia, »dann könntest du Alexander und Isobel fahren, und Milly könnte bei mir mit…«
    Ein Klingeln an der Haustür unterbrach ihn, und alle sahen hoch.
    »Wer in aller Welt …«, meinte James. Er blickte in die Runde, dann ging er zur Tür. Auf der Schwelle stand ein Mann mit einer Kappe unter dem Arm. Er verbeugte sich steif.
    »Die Hochzeitswagen für Havill«, verkündete er.
    »Was?« James lugte an ihm vorbei auf die Straße. »Aber die wurden doch abbestellt!«
    »Wurden sie nicht.« James wandte sich um.
    »Olivia, hast du die Hochzeitswagen nicht abbestellt?«
    »Aber natürlich habe ich das«, erwiderte Olivia knapp.
    »Gemäß meiner Information nicht«, entgegnete der Mann.
    »Nicht gemäß Ihrer Information«, echote Olivia und schüttelte den Kopf. »Ist Ihnen noch nie in den Sinn gekommen, dass Ihre Informationen falsch sein könnten? Erst gestern habe ich mit einer jungen Frau von Ihrer Firma gesprochen, und sie hat mir versichert, dass alles abbestellt würde. Ich schlage also vor, Sie gehen in Ihr Auto zurück und sprechen mit demjenigen, der das Telefon bedient, und ganz

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