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Die heißen Kuesse der Revolution

Die heißen Kuesse der Revolution

Titel: Die heißen Kuesse der Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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was für einer Lage er sich befand. Zunächst musste er diesen Raum durchsuchen, dann nach Möglichkeit das ganze Haus. Er musste feststellen wo er überhaupt war. Und er brauchte dringend eine Waffe, mit der er sich verteidigen konnte.
    Andererseits war diese Frau hier bestimmt nicht allein. Hier mussten noch andere Menschen leben. Wenn sie die Kammer verließ, wurde vielleicht nach jemand anderem geschickt, der auf ihn aufpassen sollte. Vielleicht sogar nach einem Mann.
    Dominic öffnete die Augen ganz und blickte in die verblüfften grauen Augen der Frau.
    Sie saß auf einem Stuhl, den sie an sein Bett gezogen hatte, mit einer Schreibtafel auf dem Schoß und einem Federkiel in der Hand. Sie flüsterte: „Monsieur, vous êtes reveillé?“
    Er wollte ihr nicht antworten, jedenfalls noch nicht. Stattdessen sah er sich schnell um. Er lag in einem schmalen Bett und erkannte den Raum nicht wieder. Es war nur eine bescheidene, einfach eingerichtete Kammer, aber es war nicht feststellbar, ob sie sich im Hause eine Edelmanns oder eines Bürgerlichen befand. Falls Ersteres zutraf, musste die Familie verarmt sein.
    Durch das einzige Fenster drang Tageslicht herein. Es musste früher Nachmittag sein. Das Licht war grau und schwach, ganz anders als der strahlende Sonnenschein des Sommers im Tal der Loire.
    Wie war er nur hierhergekommen? Seit er bei Nantes angeschossen worden war, konnte er sich an gar nichts mehr erinnern. Er wusste nur, dass er sich an einer Küste befand, doch an welcher? War er in Le Havre oder in Brest, in Dover oder Plymouth? Selbst wenn er in England sein sollte, musste er seine wahre Identität bewahren. Niemand durfte erfahren, dass er in Wahrheit ein britischer Spion war.
    Aber sie hatte ihn auf Französisch angesprochen.
    Nun sagte sie erneut etwas. Er musterte sie regungslos, während sie ihre Frage wiederholte. „Mein Herr, sind Sie erwacht?“
    Sie sah ihn fragend an. Ein leichter Akzent in ihrem Französisch war unüberhörbar. Er war fast sicher, dass sie Engländerin war. Darüber sollte er erleichtert sein, doch die Tatsache, dass sie Französisch sprach, gefiel ihm nicht. War sie vielleicht zur Hälfte Französin, so wie er selbst? Oder hielt sie ihn aus irgendeinem Grund für einen Franzosen? War er ihr schon einmal als Jean-Jacques Carre begegnet? Kannte sie die Wahrheit oder auch nur einen Teil davon? Auf welcher Seite stand sie? Wenn er sich doch nur an irgendetwas erinnern könnte!
    Und wieso lag er splitternackt unter der Decke?
    Plötzlich stand sie auf. Er betrachtete sie vorsichtig, während sie durch die Kammer schritt. Ihre Figur war ansprechend, aber das interessierte ihn nicht sehr. Sie könnte eine Verbündete sein, aber auch eine Feindin. Auf jeden Fall würde er tun, was immer notwendig sein sollte, um zu überleben. Sie zu verführen war durchaus eine Möglichkeit.
    Die Frau legte die Tafel und das Papier auf den Tisch und steckte den Federkiel in ein kleines Tintenfass. Sie ergriff ein Tuch und tunkte es in einen Wasserkrug. Ein verschwommenes Bild tauchte vor seinem inneren Auge auf, wie diese Frau sich über ihn beugte und das Tuch auf seine Brust legte. Er sah ihr Gesicht ganz nah bei seinem, als er die Lippen öffnete, um sie zu küssen.
    Er hatte sie tatsächlich geküsst. Da war er ganz sicher.
    Plötzlich musterte er sie mit größerem Interesse. Was war zwischen ihnen vorgefallen? Und konnte ihm das von Nutzen sein?
    Die Fremde trat wieder zu ihm ans Bett. Ihr Gesicht war blass bis auf zwei hellrosa Flecken auf den Wangen. Sie setzte sich und wrang den Lappen aus. Er ließ sie nicht aus den Augen und wartete ab, was sie als Nächstes tun würde. Sein Körper verkrampfte sich.
    In Frankreich hatte er jeden Tag dem Tode ins Auge gesehen und dabei sämtliche Tugenden verloren, die man ihn einst gelehrt hatte. Sehr viele Französinnen hatten das Bett mit ihm geteilt, einige waren hübsch gewesen, andere nicht, und nur von wenigen hatte er den Namen gewusst. Er konnte sich an keinen mehr erinnern. Das Leben war viel zu kurz und tugendhaftes Verhalten in Zeiten des Krieges und der Revolution ein sinnloses Unterfangen.
    Die Bilder, mit denen er erwacht war, verfolgten ihn. Er sah wieder die aufgebrachte Menge, die Blutlachen auf der Straße und den blutroten Fluss in Saumur. Er hatte mit ansehen müssen, wie eine ganze Familie geköpft worden war, ein Priester war in seinen Armen verschieden. Seine Moral war längst gestorben, vielleicht mit Nadine. Geschlechtsverkehr

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