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Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Titel: Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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bog, stellten sich ihm noch mehr Jäger entgegen. Ihren Schüssen wich er aus, bis auf drei, die ihn streiften. Sobald sein Magazin leer war, griff er sich eine neue Waffe. Sie lagen überall in den Gängen herum, neben den toten Leibern, die sich auf dem Boden befanden. Während er um die nächste Ecke bog, berührte er aus Versehen Siennas Brust. Er fühlte … nein, tat er nicht. Er hatte sie doch gerade erst genommen. Es war gar nicht möglich, dass er schon wieder hart wurde. Jedenfalls nicht durch sie. Aber er spürte, wie das Blut in sein Gemächt schoss.
    Niemals, nicht in tausend Jahren, hatte er dieselbe Frau zwei Mal begehrt. Er war sich nicht sicher, was passieren würde, wenn er seinem Verlangen nachgehen würde. Ob der Dämon in ihm dann wahnsinnig werden würde?
    „Wohin?“ Er blieb an einer Kreuzung zweier Flure stehen.
    „Links.“ Sienna holte Atem.
    „Wenn du lügst, dann …“
    „Tue ich nicht.“
    Er wandte sich nach links und sprintete los. Vor ihm tat sich eine Doppeltür auf, aus der drei Jäger auf ihn zustürmten. Mit entschlossenen Mienen zielten sie ihre Waffen auf ihn. Paris versuchte zu schießen, aber er hatte seine letzte Kugel verbraucht.
    Er duckte sich und schrie: „Halt dich an mir fest!“
    Sie legte ihre Arme um ihn und schlang die Beine um seine Hüften. Zusammen gingen sie zu Boden und rollten in die Gruppe der Jäger, die alle wie Kegel umfielen.
    Auf dem Fußboden gelang es Paris, sich noch eine weitere Waffe zu greifen und auf die Jäger zu schießen. Jeder Schuss war ein Kopfschuss, und Blut und Gehirnmasse spritzten auf. Sienna weinte leise, sagte aber nichts. Ein wenig hatte Paris ein schlechtes Gewissen, dass sie mit ansehen musste, wie er seine brutale Seite auslebte, aber was sie von ihm dachte war sowieso gleichgültig.
    Gemeinsam rafften sie sich auf und traten durch die Doppeltür, die ins Freie führte. Draußen war es Nacht, die Luft war warm und duftete süß. Anhand der Umgebung erkannte Paris, dass sie sich in Griechenland befanden, und dass er tatsächlich in einer Kathedrale eingesperrt gewesen war. Sterbliche standen auf der großen Freitreppe und sahen sie an: Beide waren blutüberströmt, Sienna dazu noch nackt. Die Menschen steckten die Köpfe zusammen und tuschelten.
    In der Ferne hörte man eine Sirene klingen.
    Mit schnellen Schritten bahnte sich Paris einen Weg durch die Menschenmenge und führte Sienna in eine dunkle Seitengasse. Sie stöhnte vor Schmerzen auf. Als er sich zu ihr umdrehte, bemerkte er, dass sie scher verwundet war.
    „Sieh mich an.“
    Langsam wandte sie ihm ihr Gesicht zu. In ihren Augen standen Tränen, die Angst und Anstrengung waren ihr anzusehen. Paris spürte, dass ihm etwas Warmes über den Oberschenkel lief.
    Als er sicher war, dass ihnen niemand zusah, setzte er sie auf den Boden und betrachtete sie aufmerksam. Mittlerweile hatte sie es geschafft, sich wieder ihre Bluse anzuziehen, der Stoff klebte ihr an den Oberschenkeln.
    Sein Herz krampfte sich zusammen. Sie blutete sehr stark, ihre Bluse war voller Blut, das sich tiefrot in dem Stoff ausbreitete, der an ihrem Bauch klebte.
    Sie war angeschossen worden.
    „Sienna.“ Er war erschrocken, was er nicht verstehen konnte. Es sollte ihm gleich sein, was mit ihr war. Er hatte sie doch bestrafen und verletzen wollen, und jetzt …
    „Paris“, brachte sie hervor, „ich hätte dich umbringen sollen.“
    Als hätten sie diese Worte ihre letzte Kraft gekostet, fiel ihr Kopf zur Seite. Er beugte sich zu ihr hinab, nahm sie in seine Arme und drückte sie fest an sich. Einen Herzschlag später starb sie.
    Lucien hielt Anya am Arm fest, bevor sie an die Stelle treten wollte, wo die Luft dicht war und changierte. Neugierig sah sie ihn an, doch er schüttelte den Kopf.
    „Du zuerst.“ William sollte als erster gehen, für den Fall, dass es sich um eine Falle handelte.
    Zunächst reagierte der Krieger nicht. Aber dann kniff er die Augen zusammen und zuckte mit den Schultern. „Also gut, dann gehe ich zuerst.“ Ohne etwas zu sagen machte William einen Schritt und ging an ihnen vorbei in das glitzernde Nichts.
    Er verschwand sofort, als hätte er sich nie auf dem Berg befunden.
    Götter im Himmel. Es war tatsächlich ein Eingang. Lucien freute sich einen Moment lang. Vielleicht würden sie doch nach alldem, was geschehen war, den Zwangskäfig finden. Doch als ihm dieser Gedanke kam, wurde ihm auch klar, was das bedeutete: Wenn sie den Käfig haben wollten, würden sie

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