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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Steine darunter. Blutergüsse bedeckten jeden Zentimeter seines nackten Körpers. Viele Knochen waren gebrochen und hatten sich durch seine Haut gebohrt.
    Man hatte ihm beide Hände abgehackt.
    „Sie wachsen wieder nach. Ich schwöre dir bei den Göttern, dass sie wieder nachwachsen“, flüsterte Sabin, als er an den Fesseln zerrte. Sie waren fest. Zu fest. Sie bestanden aus irgendeinem – göttlichen? – Metall. Er konnte sie nicht mal mit seinem Dolch durchtrennen.
    „Schlüssel. Nicht da.“ Gideons Stimme war so schwach, dass Sabin sie kaum hören konnte. Doch der Krieger wies mit dem Kinn auf einen Schrank. Und tatsächlich baumelte dort ein Schlüssel. „Sie haben mich damit nicht … gedemütigt.“
    „Geh sparsam mit deinen Kräften um, mein Freund.“ Er sprach mit sanfter Stimme, doch in Wahrheit fraß ihn die Wut von innen auf. Dafür würden diese Dreckschweine bezahlen. Jeder einzelne, und zwar mit einer Strafe, die tausendmal schlimmer wäre. Eigentlich verdiene ich es auch, bestraft zu werden, dachte er. Er hatte geschworen zu verhindern, dass seinem Freund so etwas je wieder zustieß. Und trotzdem waren sie hier und durchlebten die Vergangenheit gewissermaßen ein zweites Mal.
    Als er Gideon befreit hatte, nahm Sabin ihn vorsichtig auf den Arm und trug ihn in den Flur. In diesem Augenblick bog gerade Strider um die Ecke. Er war blass, zitterte und stolperte ständig. Als der Krieger das Bündel in Sabins Armen erblickte, schrie er wild auf.
    „Ist er …“
    „Er lebt.“ Gerade noch.
    „Den Göttern sei Dank. Lucien hat Anya. Er konnte den Jungen mit dem Beruhigungsgewehr außer Gefecht setzen. Reyes ist irgendwo hinten. Stefano hat zum Rückzug gerufen, aber rate mal, wer immer noch hier herumlungert.“
    Das war Sabin in diesem Moment vollkommen egal. „Hast du Gwen gesehen?“
    „Ja. Den Flur runter und dann rechts.“ Strider schluckte. „Deshalb habe ich dich auch gesucht. Ich nehme Gideon. Geh du und hilf deiner Frau.“
    Angst mischte sich unter Sabins Wut, als er Gideon vorsichtig weiterreichte. „Ist ihr was passiert?“
    „Geh einfach.“
    Er rannte los. Mit wilden Armbewegungen unterstützte er die Schritte seiner zittrigen Beine. Dann endlich erreichte er die Kammer, in der er sie zurückgelassen hatte. Sie war immer noch da, aber sie kämpfte nicht mehr gegen menschliche Jäger. Sondern gegen ihren Vater. Und sie war dabei, zu verlieren.
    Rate mal, wer immer noch hier herumlungert, hatte Strider gesagt. Mussten dem Bastard ausgerechnet jetzt Eier wachsen? Gwen wand sich, sie keuchte, blutete, stolperte jedes Mal, wenn sie ausschlug, als könnten ihre Beine ihr Gewicht nicht länger tragen. Galen hatte eine lange, schlangenähnliche Peitsche. Nein, nicht schlangenähnlich. Das war eine Schlange. Sie zischelte, und ihre Zähne glänzten giftig. Und jedes Mal, wenn es Gwen gelang, der Schlange den Kopf abzuschlagen, wuchs ein neuer nach.
    „Die großen, starken Herren der Unterwelt verlassen sich auf eine Frau. Und mich nennen sie einen Feigling“, presste Galen hervor.
    „Ich bin keine gewöhnliche Frau“, fauchte Gwen. „Ich bin eine Harpyie.“
    „Als ob das einen Unterschied machen würde.“
    „Das sollte es. Ich bin zur Hälfte nämlich auch ein Dämon. Erkennst du mich denn gar nicht?“ Sie ging auf ihn zu und zielte auf sein Herz, obwohl die Schlange auf ihrer Wade herumkaute.
    „Sollte ich? Ihre Frauen sehen für mich alle gleich aus. Alles dreckige Huren.“ Er wich gekonnt aus, riss die Peitsche aus ihr heraus und brachte Gwen zum Schreien, bevor er die Peitsche wieder schnalzen ließ. Diesmal schlang sie sich um ihre Taille. Er zog abermals. Wieder schrie sie auf. Sie fiel auf die Knie, und ihr Körper verkrampfte sich.
    Sabin konnte das nicht länger mitansehen. Er konnte nicht zulassen, dass dieses Dreckschwein Gwen zerstörte, ganz gleich, wie sehr Gwen es ihm übel nehmen würde, dass er dazwischenging. „Lass sie in Ruhe. Ich bin doch der, den du willst.“ Mit knirschenden Zähnen zog er mehrere Dolche heraus und warf alle bis auf einen auf die Peitsche, die daraufhin von Gwen abließ. Den letzten Dolch warf er auf Galen. Er landete in seinem Bauch. Der Krieger brüllte, stürzte, und Gwen rappelte sich wieder auf.
    Sabin sprang vor sie, um sie von dem zusammengekauerten Galen abzuschirmen. „Bist du endlich bereit, es zu tun? Dir die Niederlage einzugestehen?“
    Mit finsterem Blick zog sich Galen das Messer aus den Eingeweiden. „Denkst du

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