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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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nicht, dass man ihre Knechte schreien hörte. Die Jäger haben keine Ahnung, dass wir hier sind. Es dürfte leicht werden, sie zu überfallen.“
    „Für einen Angriff aus dem Hinterhalt braucht ihr mich ja nicht. Ich bleibe hier bei Lucien“, sagte Reyes, ließ sich auf den Boden fallen und lehnte sich ermattet gegen einen Stein. Reyes’ dämonischer Partner war Schmerz. Physische Qual bereitete ihm Freude, und Verletzungen gaben ihm Kraft. Während des Kampfes. Danach war er genauso geschwächt wie die anderen. Momentan war sein Körper von allen am stärksten geschunden: Seine Wange war so stark geschwollen, dass sogar das Auge in Mitleidenschaft gezogen wurde. „Außerdem muss jemand die Gefangenen bewachen.“
    Dann also sieben gegen acht. Arme Jäger. Sabin nahm an, dass Reyes hierbleiben wollte, um Lucien zu beschützen. Denn Lucien konnte nur mit seinem Körper in die Geisterwelt eintreten, wenn er genügend Kraft hatte, und das war augenblicklich eher nicht der Fall.
    „Eure Frauen werden mir die Hölle heißmachen“, murmelte Sabin. Die beiden waren frisch verliebt, und sowohl Anya als auch Danika hatten Sabin vor dem Aufbruch nach Ägypten um etwas gebeten. „Bring mir meinen Mann heil zurück“, hatten sie gesagt.
    Wenn ihr Mann in diesem desolaten Zustand nach Hause kam, würde Danika Sabin ansehen und enttäuscht den Kopf schütteln, um dann sogleich zu Reyes zu eilen und seine Wunden zu versorgen. Sabin würde sich dreckiger fühlen als der Matsch auf seinen Stiefeln. Anya würde ihm die gleichen Schussverletzungen zufügen, die Lucien davongetragen hatte, und sich dann um Lucien kümmern. Sabin müsste Schmerzen erleiden. Starke Schmerzen.
    Seufzend ließ er den Blick über die übrigen Krieger schweifen und versuchte zu entscheiden, wer fit genug war, um mitzukommen, und wer zurückbleiben musste. Maddox – mit dem Dämon der Gewalt – war der wildeste Kämpfer, den er kannte. Im Augenblick war er genauso blutgetränkt und atemlos wie Sabin, aber er hatte sich schon zu Amun gestellt und war bereit für den Einsatz. Seine Frau wäre genauso unzufrieden mit Sabin wie Danika und Anya.
    Sabins Blick glitt zu der anmutigen Cameo. Sie war die Hüterin des Elends und die einzige Frau unter ihnen. Was ihr an Körpergröße fehlte, kompensierte sie mit ihrer Grausamkeit. Allerdings brauchte sie nie handgreiflich zu werden – es genügte, wenn sie zu reden anfing. Denn die Menschen konnten den gesammelten Kummer der Welt, der in ihrer Stimme lag, nicht ertragen und begingen meistens schnell Selbstmord. Jemand hatte ihren Hals verletzt und drei tiefe Wunden hinterlassen. Doch das konnte sie offenbar nicht aufhalten, denn kaum hatte sie ihre Machete zu Ende gesäubert, stellte sie sich zu Amun und Maddox.
    Sabins Blick wanderte noch ein Stück weiter. Paris war der Hüter der Promiskuität. Es hatte eine Zeit gegeben, in der er der Heiterste unter ihnen gewesen war. Nun wirkte er mit jedem Tag, der verstrich, härter und rastloser. Sabin hatte keine Ahnung, was diese Veränderung verursacht haben mochte. Aber was es auch war, in diesem Moment lauerte Paris vor den Jägern, knurrte wütend und war dermaßen auf Krieg eingestellt, dass er vor grausamer Energie regelrecht zitterte. Sabin war fast sicher, dass Paris trotz der zwei klaffenden Wunden in seinem rechten Bein um keine Verschnaufpause bitten würde.
    Neben ihm stand Aeron, Hüter des Zorns. Die Götter hatten ihn erst vor Kurzem von einem Blutrausch-Fluch befreit. Vorher war niemand, der sich in seiner Nähe befunden hatte, sicher gewesen. Er hatte gelebt, um zu verletzen und zu töten. In Augenblicken wie diesem war es immer noch so, das wusste Sabin. Heute hatte Aeron gekämpft, als befände er sich nach wie vor in diesem Rausch. Er hatte jeden in seiner Reichweite gnadenlos verprügelt – fast schon zerfleischt. Das war gut, nur … Wie stark würde dieser Blutrausch nach dem nächsten Kampf sein? Sabin befürchtete, dass sie Legion rufen müssten, die kleine, blutdürstige Dämonin, die Aeron wie einen Gott anbetete und die Einzige war, die ihn in seinen dunkelsten Stunden besänftigen konnte. Nur leider befand sie sich zurzeit in der Hölle, wo sie sich für die Krieger aufmerksam umsah. Denn Sabin hielt sich gern auf dem Laufenden, er musste wissen, was in der Unterwelt geschah. Wissen war Macht, und man ahnte nie, wozu man es mal brauchte.
    Unversehens rammte Aeron einem Jäger die Faust gegen die Schläfe und verwandelte den Menschen

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