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Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard Klein
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auch einen guten Rat. Verschaffen Sie sich neue Kleider, wenn Sie nicht weiter mit diesem albernen Zeug herumlaufen wollen.«
    Verlegen leerte er die Taschen seines Kampfanzugs und nahm eine Art Tunika, die Floria ihm reichte.
    Das Schiff hielt nun an einer Art Landungsbrücke. Corson kam sich in seiner neuen Kleidung sehr komisch vor.
    »Haben Sie einen Müllschlucker?«
    »Einen was?«
    Er biß sich auf die Lippen. »Ein Ding, in das man Abfälle wirft.«
    »Einen Atomisierer? Natürlich.«
    Sie zeigte ihm den Apparat, und er stieß seine zusammengeknäuelte Uniform hinein. Das weite Gewand, das er jetzt trug verbarg leicht die Strahlenpistole, die er unter der linken Achselhöhle trug. Er war fast sicher, daß Floria die Waffe gesehen hatte, aber ihren Zweck nicht kannte. Die Uniform löste sich vor seinen Augen in Nichts auf.
    Er ging nun zur Luke, die sich öffnete. Er wollte noch etwas sagen, aber der Satz blieb ihm im Halse stecken. Er machte eine vage Handbewegung. Alle seine Gedanken kreisten nur um einen Punkt.
    Er brauchte jetzt einen ruhigen Ort, wo er darüber nachdenken konnte, wie er das schreckliche Schicksal von Uria abwenden konnte.

 
6.
     
    Der Landesteg war weich unter seinen Sandalen. Unruhig schaute er sich um. Er hätte noch länger bei Floria bleiben können, um mehr Informationen zu erhalten, aber seine Hast war ihm, dem alten Soldaten, in Fleisch und Blut übergegangen. Man sollte nie länger als nötig an einem Platz verweilen. Immer in Bewegung bleiben! Das war ihnen schon in der Ausbildung eingetrichtert worden.
    So entsprang sein Benehmen einem Krieg, der schon über tausend Jahre zurücklag. Aber sein Benehmen hatte noch einen zweiten Grund. Floria war jung, hübsch und sicher leicht zu haben. Er kam aus einer Zeit des totalen Krieges, in der alles Streben nur auf den Kampf ausgerichtet war. Jetzt war er plötzlich in eine Welt gesetzt, wo das individuelle Glück allein maßgebend war. Der Kontrast war zu groß. Er hatte das Schiff verlassen, weil er glaubte, in der Nähe von Floria nicht mehr klar denken zu können.
    Er erreichte das Ende des Landungsstegs und schaute argwöhnisch auf enge Gänge und steile Rampen. Er hatte Angst, daß seine Nervosität die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich ziehen würde, aber bald merkte er, daß ihn niemand beachtete.
    Die Bewohner von Dyoto zeigten beachtlichen Mut. Sie sprangen von einer Rampe zur andern, selbst wenn die Entfernung zwanzig bis dreißig Meter betrug. Corson dachte, sie hätten vielleicht kleine Apparate, die Antischwerkraft erzeugten, aber bald merkte er, daß er sich irrte. Bei seinem ersten Versuch sprang er drei Meter hoch und wäre beinahe hingefallen, da er einen heftigeren Aufprall erwartet hatte. Kühner geworden, sprang er fast zwölf Meter weit, wobei er beinahe mit einem kleinen Fahrzeug zusammengestoßen wäre. Der Pilot mußte eine heftige Ausweichbewegung machen und schaute ihn dabei blaß und wütend an. Corson dachte, er hätte eine Verkehrsregel verletzt, und entfernte sich rasch.
    Die meisten Leute um ihn herum schienen kein besonderes Ziel zu haben. Sie wirbelten durcheinander wie ein Insektenschwarm, sprangen in obere Stockwerke oder ließen sich von unsichtbaren Luftströmungen treiben. Manchmal redeten sie kurz mit einem Vorbeikommenden und setzten dann ihren sinnlosen Weg fort, wobei einige auch die Gebäude betraten, die das rohe Gerüst der Stadt bildeten.
    Corson fühlte sich einsam, nachdem er drei Stunden herumgelaufen war. Er war hungrig und müde. Sein anfängliches Entzücken war in Niedergeschlagenheit umgeschlagen. Er hatte geglaubt, er könne ohne Schwierigkeit ein Restaurant oder Hotel finden, aber er hatte vergeblich gesucht. Er wagte es nicht, einen Passanten zu fragen. Schließlich beschloß er, einfach eines der größeren Gebäude zu betreten. Hinter dem Eingang war eine riesige Halle. Auf gewaltigen Ladentischen waren alle möglichen Dinge ausgelegt. Eine wogende Menge umgab ihn. Jeder bediente sich selbst.
    War es Diebstahl, wenn er sich etwas nahm? Diebstahl war unter den Solar-Mächten streng bestraft worden, und Corson hatte immer nur Verachtung für Diebe übrig gehabt. Aber als er zu einem Tisch mit Nahrungsmitteln kam, hörte er auf, sich noch weiter Gedanken zu machen. Er wählte einige Sachen aus, die denen ähnelten, die Floria für ihn zubereitet hatte, und stopfte sich damit die Taschen voll. Ständig in Angst, daß man Alarm schlagen würde, ging er zum Ausgang.
    Gerade als

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