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Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard Klein
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angenagte Küste. Der Himmel war fast leer. Ein schwaches Schillern lag über der Stadt, wie Wässerstäubchen über einem Wasserfall.
    »Was möchten Sie von mir wissen?« fragte er plötzlich.
    »Ihre Vergangenheit interessiert uns nicht, Mr. Corson«, erwiderte sie, »allerdings befassen wir uns mit Ihrer Zukunft.«
    »Warum?«
    »Wissen Sie das wirklich nicht?«
    Er schloß kurz die Augen. »Nein, ich weiß nichts über meine Zukunft.«
    »Ich verstehe.« Es folgte eine Pause. »Möchten Sie gerne rauchen?«
    Sie reichte ihm eine ovale Schachtel. Neugierig zog er einen zigarettenähnlichen Gegenstand heraus, nahm ihn zwischen die Lippen und zog daran. Er erwartete, daß er sich selbst entzünden würde, aber nichts geschah. Antonella hielt ihm ein Feuerzeug hin, und als die Flamme herauskam, wurde er durch ein kurzes, aber sehr helles Licht geblendet.
    »Was haben Sie vor?« fragte das Mädchen mit sanfter Stimme.
    Er hielt die Hand vor die Augen und füllte seine Lungen mit Rauch. Erstaunlich! Das war echter Tabak, falls er den Geschmack noch nicht vergessen hatte, nachdem er im Krieg nur noch dieses verdammte Seegras geraucht hatte.
    »Ich möchte von diesem Planeten verschwinden«, sagte er impulsiv und biß sich plötzlich auf die Lippen. Ein heller Lichtfleck tanzte vor seinen Augen, als hätte sich die Flamme des Feuerzeugs in seine Netzhaut eingegraben. Er hustete plötzlich und drückte die Zigarette an der Wand des Gleiters aus. Er preßte die Hände so fest gegen die Augen, daß er ganze Sonnensysteme funkeln sah und das Gefühl hatte, eine Salve von Raketen würde vor ihm abgeschossen. Der Blitz, der aus dem Feuerzeug geschossen war, war keine Reflektion. Er hatte einen hypnotischen Effekt und vielleicht war noch eine Droge in dem Tabak, die ihn zum Reden bringen sollte. Seine Reflexe waren zwar durch die friedliche Stadt Dyoto etwas eingeschläfert worden, aber seine militärische Ausbildung ermöglichte es ihm, mit der Situation fertig zu werden.
    »Sie sind sehr zäh, Mr. Corson«, sagte Antonella ruhig, »aber ich bezweifle, daß Sie diesen Planeten verlassen können.«
    »Wieso haben Sie nicht vorausgesehen, daß Ihr schäbiger Trick bei mir nicht funktionieren würde?« hörte er sich mit rauher Stimme fragen.
    »Wer sagt denn, daß er nicht funktioniert hat?« Sie lächelte ihn ebenso freundlich an, wie bei der Begrüßung.
    »Ich habe doch nur gesagt, daß ich den Planeten verlassen will. War das alles, was Sie wissen wollten?«
    »Vielleicht. Jedenfalls wissen wir nun, daß Sie das wirklich beabsichtigen.«
    »Wollen Sie jetzt versuchen, mich davon abzuhalten?«
    »Ich sehe keine Möglichkeit dazu. Sie sind bewaffnet und gefährlich. Wir möchten Ihnen nur von Ihrem Vorhaben abraten.«
    Der Gleiter verlor an Höhe und Geschwindigkeit. Über einem kleinen Fluß hielt er an und senkte sich zur Erde, wo er sanft landete. Die Außenwand verschwand wie schmelzendes Wachs. Antonella sprang auf den Strand und reckte sich.
    »Hier ist es romantisch, nicht wahr?« meinte sie, indem sie sich bückte und eine vielflächige Muschel aufhob. Sie wog sie in der Hand und warf sie dann in die See, die ihre Füße umspielte.
    »So, Sie mögen diese Welt also nicht?«
    Corson zuckte mit den Schultern. »Für meinen Geschmack ist sie ein wenig zu dekadent, viel zu rätselhaft unter ihrer friedlichen Oberfläche.«
    »Ich kann mir vorstellen, daß Sie Gewalt und Krieg vorziehen. Sie wollen immer etwas tun. Vielleicht bekommen Sie bald etwas Entsprechendes zu tun, wenn Sie hierbleiben.«
    »Liebe und Krieg?« meinte er sarkastisch und erinnerte sich an die Worte, die er zu Floria gesagt hatte.
    »Liebe? Warum nicht?«
    Sie hatte die Augenwimpern leicht gesenkt und schien auf etwas zu warten. Corson konnte sich nicht erinnern, eine Frau gesehen zu haben, die so reizend und anziehend war. Er vergaß völlig seine Vergangenheit und nahm sie in die Arme.

 
8.
     
    »Ich hätte nie gedacht, daß du so zärtlich sein kannst, George«, sagte sie mit schwacher Stimme.
    »Werden alle Fremden von dir auf diese Art begrüßt?« fragte er mit leichtem Ärger in der Stimme.
    »Nein«, antwortete sie. Er sah, wie ihre Augen sich mit Tränen füllten. »Nein. Ich nehme zwar an, daß unsere Sitten freier sind als eure, aber …«
    »Es war wie ein Blitzschlag, wie?«
    »Du mußt verstehen, George, du mußt! Ich konnte mich nicht zurückhalten. Es ist schon so lange her!«
    Er begann zu lachen. »Seit unserem letzten

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