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Die Herren von Everon

Die Herren von Everon

Titel: Die Herren von Everon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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die Wahrscheinlichkeit geringer, daß wir durch ihn aufgespürt werden.“
    „Und die Wahrscheinlichkeit, daß er sich verläuft, ist größer!“ erwiderte Jarji. „Ich bringe ihn. Und wenn dir und Beau und allen anderen das nicht paßt – ihr habt mir gar nichts zu sagen!“
    McDermott zuckte die Schultern.
    „Das mußt du mit Beau ausmachen.“ Er stand wieder auf und nickte Jef zu. „Es ist so ungefähr ein Fünftagemarsch. Viel Glück!“
    Er drehte sich um und verschwand im Wald. Kein Schritt von ihm war zu hören.
    „Gut“, sagte Jarji. „Wir sollten lieber vor dem Aufbruch essen. Zeig mir diesen Marschcomputer.“
    Jef sah sie an.
    „Jetzt warte mal eine Minute. Nur eine Sekunde. Ich habe dir gesagt, daß ich dir für alles, was du für mich getan hast, dankbar bin. Aber das geht über die Nachbarschaftshilfe hinaus. Ich habe den Marschcomputer. Du brauchst mich auf dem letzten Stück des Weges nicht zu begleiten.“
    „Es ist meine eigene Wahl“, stellte sie fest.
    „Warum? Du brauchst es nicht zu tun. Und ich habe nicht den Eindruck, daß du besonderen Wert auf mich legst.“
    „Ich brauche niemandem meine Gründe zu nennen“, fauchte sie. „Auch dir nicht.“
    „Aber – du hältst wirklich nicht viel von mir, nicht wahr? Du magst mich nicht einmal leiden.“
    „Das habe ich nicht gesagt.“ Sie sah ihn ärgerlich an. „Also gut, du bist von der Erde. Du verstehst von Everon weni ger als die Wisent-Rancher und die Leute unten in der Stadt – und die verstehen überhaupt nichts. Ihr Leute von der Erde kommt hierher im Auftrag des Ökologischen Korps oder aus beruflichen Gründen, die dasselbe in Grün sind, und ihr sitzt in euren Büros unten am Raumhafen und bildet euch ein, ihr wäret auf Everon gewesen. Was mich betrifft, so könntet ihr alle zu Hause bleiben. Nein, ich mag dich nicht besonders, Robini!“
    „Mein Bruder“, antwortete Jef, „hatte ein Büro unten am Raumhafen. Aber er kannte Everon und liebte diese Welt ebenso, wie du es tust. Das weiß ich, weil er uns über seine Arbeit erzählt hat, als er auf Urlaub zu Hause war.“
    „Schon möglich“, knurrte Jarji. „Aber ich habe ihn nicht gekannt. Wenn er so empfunden hat, dann war er der einzige importierte Beamte dieser Art, den ich je gesehen habe.“
    „Weißt du, was mit dir los ist?“ fragte Jef. Er hatte nicht die Absicht gehabt, soweit zu gehen, aber jetzt fühlte er sich dazu verpflichtet. „Du bist eine Kolonistin auf einer neuen Welt, die es gerade geschafft hat, unter primitiven Bedingungen selbständig zu werden, und du hast einen Minderwertigkeitskomplex, was Leute von der Erde betrifft. Also verdrehst du die Tatsachen und tust so, als sei ich derjenige, der nichts weiß und nichts empfindet.“
    „Das ist hübsch“, sagte sie. „Wo hast du das gelesen?“
    „Ich habe es nicht gelesen …“
    Sie stellte sich auf die Füße und warf sich die Armbrust über den Rücken. „Du solltest lieber sofort aufbrechen. Ich kann im Kreis um dich herumlaufen. Ich kann dir Löcher in den Bauch reden. Ich kann dir Löcher in den Bauch schießen. Ich kenne diese Wälder, und du kennst sie nicht. Wenn ich mit dir zu Beau gehen will, gibt es, verdammt noch mal, nichts, was du dagegen tun kannst.“
    Jef öffnete den Mund, um zu antworten, und schloß ihn wieder. Leider hatte sie recht.
    „Andererseits“, fuhr sie nach einer Pause fort, „hast du bei mir einen Pluspunkt, und das ist dein Maolot. Nur weil ich ihn bei dir gesehen habe, ist es mir überhaupt eingefallen, einen zweiten Gedanken an dich zu verschwenden. Du magst ihn, und er mag dich. Deshalb behalte ich mir mein endgültiges Urteil über dich vor, weil er es auch tut. Schätze dich glücklich, daß du einen Freund wie ihn hast, der für dich bürgt, das ist alles. Jetzt gibst du mir den Marschcomputer, und du gehst und suchst uns trockenes Holz für ein Feuer. Wie ich schon gesagt habe, müssen wir essen, bevor wir aufbrechen.“
    „Hast du immerzu Hunger?“ erkundigte Jef sich.
    „Nein. Und ich bin auch jetzt nicht besonders hungrig“, antwortete sie. „Aber wenn uns ein Flieger entdeckt und wir einen Tag und eine Nacht laufen und uns verstecken und wieder laufen müssen, ohne anhalten zu können, haben wir wenigstens zu Beginn einen vollen Magen gehabt.“
    Jef kapitulierte. Er ging in den Wald und hielt Ausschau nach abgefallenen Baumauswüchsen oder anderem Material, das leicht brennen würde.
    Seine Gedanken drehten sich im Kreis. Nichts, was

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