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Die Herren von Everon

Die Herren von Everon

Titel: Die Herren von Everon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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stehen und blickte zurück.
    Bill befand sich jetzt einen ganzen Schritt hinter ihm. Er stand still. Eine Hand hatte er in sein Hemd hinter einen Knopf geschoben, der nun aufgeknöpft war.
    „So ist es richtig“, sagte Bill.
    Der bärtige Mann sprach mit einer eigentümlichen, dickzüngigen Langsamkeit. Mit der gleichen befremdlichen Langsamkeit zog er seine Hand wieder aus dem Hemd hervor. Jef sah die weiße Haut auf dem Handrücken in der Dunkelheit bleich aufleuchten – und dann gab es etwas wie einen kurzen Windstoß und einen schweren Aufschlag. Bill ging zu Boden. Noch in der gleichen Sekunde tauchte eine riesige Gestalt vor Jef in der Finsternis auf, ein massiger Kopf neigte sich herab, hakte mit den Zähnen in Jefs Gürtel und hob ihn mühelos in die Luft. Jef verlor den Boden unter den Füßen. Im nächsten Augenblick galoppierte die Erscheinung, die ihn gepackt hatte, mit ihm davon in den nächtlichen Wald, als sei er ein Stoffpüppchen im Maul eines verspielten Hundes.

14
     
    Jef wurde so herumgeschleudert, daß ihm schwindelig wurde. Instinktiv faßte er nach oben, um sich an dem Hals festzuhalten, der den schweren Kopf trug, und die Haut und die Muskeln – Stahlbänder unter warmem, samtigen Fell – fühlten sich bekannt an.
    „Mikey!“ grunzte Jef. Er wußte selbst nicht, wie er darauf kam, aber er war plötzlich überzeugt davon, daß es Mikey war und nicht irgendein wilder Maolot. „Mikey, bleib einen Augenblick stehen! Setz mich ab. Mikey!“
    Doch Mikey hielt nicht an und setzte Jef nicht ab. Aber er verlangsamte seinen Lauf ein wenig, und Jef erhielt über diesen besonderen Kommunikationskanal zwischen ihnen den Eindruck, Mikey warte darauf, daß er sich hochziehe und auf den Rücken des Maolots schwinge. In diesen letzten Tagen war Mikey unglaublich gewachsen, und nun war er beinahe so groß wie ein völlig erwachsener Maolot. Ein so rapides Wachstum sollte eigentlich unmöglich sein, aber es war geschehen. Mikey war offenbar nicht nur groß genug, daß Jef auf ihm reiten konnte, sondern hatte auch mehr als die notwendige Kraft, um einen Reiter von Jefs Gewicht zu tragen. Jef strampelte heftig mit seinem linken Bein, und endlich gelang es ihm, eine Ferse über Mikey breites Rückgrat zu haken. Jef hangelte sich in sitzende Position auf diesem Rücken hoch.
    Irgendwann bei diesem Vorgang hatte Mikey seine Zähne aus Jefs Gürtel genommen. Andernfalls wäre es Jef nicht gelungen, dem Maolot auf den Rücken zu klettern, aber ohne jenen festen Griff bestand für Jef die Gefahr, abgeworfen zu werden. Er legte sich flach auf Mikeys Rücken, drückte seine Beine mit aller Kraft gegen Mikeys Flanken und schlang die Arme um den Hals des Maolots.
    Glücklicherweise war Mikey breit genug, daß der Ritt nicht zu unbequem wurde, und er bewegte sich jetzt in einem lockeren Trott.
    Dazu federten die Knochen und Muskeln seiner Beine so geschmeidig von der Erde ab, daß Jef sich ohne besondere Schwierigkeiten oben halten konnte. Nach einer Weile beruhigte Jef sich und war zuversichtlich, daß er nicht hinunterfallen werde. Zum ersten Mal setzte er sich aufrecht hin und versuchte zu erkennen, wohin Mikey ihn brachte.
    Es war ihm entgangen, wann die Baumwipfel über ihren Köpfen verschwunden waren, aber nun befanden sie sich nicht länger im Wald. Sie waren draußen im Grasland. So weit wie Jef unter dem Himmel, der in der ersten Morgendämmerung hell zu werden begann, sehen konnte, gab es in allen Richtungen nichts anderes als das mehr als schulterhohe Gras. Er war verblüfft, er konnte es kaum glauben, daß sie sich in so kurzer Zeit so weit von dem waldbestandenen Gebiet entfernt hatten. Zwar befand sich Beaus Hauptquartier ziemlich dicht an der Grenze des offenen Landes. Aber trotzdem war es unheimlich, daß der Wald nicht mehr zu sehen war.
    Jef starrte auf den dicken Teppich hoher Vegetation, der auf beiden Seiten an ihnen vorbeipeitschte, und versuchte, Mikeys Geschwindigkeit zu schätzen.
    Schon auf der Erde als halbwüchsiger Maolot war Mikey imstande gewesen, stundenlang mit einer Geschwindigkeit von dreißig bis vierzig Kilometern pro Stunde zu laufen. Das hatte er oft an den Wochenenden getan, wenn Jef mit ihm der Übung halber einen Staatspark oder ein Wildgebiet aufsuchte. Hier, wo er doppelt so groß wie zuletzt auf der Erde war und eine wahrscheinlich doppelte Schrittlänge hatte, mußte Mikey das Anderthalbfache dieser Geschwindigkeit erreichen, auch wenn er sich offenkundig nicht

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