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Die Herren von Everon

Die Herren von Everon

Titel: Die Herren von Everon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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anstrengte.
    „Wohin gehen wir, Mikey?“ fragte Jef in das rechte Ohr des Maolots. Keine Reaktion. Das Ohr zuckte nicht einmal, und die Empathie zwischen ihm und Mikey lieferte Jef keine Antwort auf seine Frage. Er gab es auf. Schließlich wurde er nur transportiert. Allein und zu Fuß wäre er hilflos und dem Tod geweiht gewesen. Hier draußen im Grasland gab es keine Nahrung – wenigstens nicht für ihn – und kein Wasser, abgesehen von den wenigen Seen, die die Variform-Wisente über Meilen hinweg riechen konnten. Doch Jef würde einen solchen See nicht einmal entdecken, wenn er weniger als hundert Meter entfernt hinter den Grashalmen verborgen lag.
    Auf seinen eigenen beiden Füßen wäre Jef also verloren gewesen und hätte keine Hoffnung darauf haben können, den Rückweg in den Wald zu finden. Er konnte drei Minuten nach dem Aufbruch in eine bestimmte Richtung schon einen Kreis beschrieben haben, denn zwischen den Grashalmen sahen alle Richtungen gleich aus. Deshalb konnte er gar nichts anderes tun, als auf Mikeys Rücken zu bleiben und abzuwarten, wohin er ihn bringen wollte. Hoffentlich wurde es kein zu langer Ritt.
    Das wurde es nicht – aber ein kurzer Ritt war es auch nicht. Anderthalb Stunden später, als die Sonne ein gutes Stück über dem Horizont stand und goldene Wellen über das Grün des Graslandes hinlaufen ließ, sah Jef vor sich eine dunkle Linie, die wuchs und sich zu einer Baumreihe entwickelte. Eine halbe Stunde danach liefen sie von neuem im Schatten dahin, und das Gras sank zu Mooshöhe hinab. Noch ein paar Sekunden, und von dem Grasland war nichts mehr zu sehen.
    „Mikey“, sagte Jef, „ich könnte einen Fluß leer trinken. Wie steht es mit dir?“
    Durch den Kommunikationskanal empfing Jef sofort eine wortlose Zustimmung. Weniger als fünf Minuten später brachen sie zwischen hochaufragenden, ulmenähnlichen einheimischen Bäumen einer Oberland-Spezies, die Jef nicht kannte, hervor und hielten am Rand eines seichten, schnellfließenden Baches an, der sich in einem keine zehn Meter breiten Bett durch Steinblöcke und über Kies hinwegwand.
    Mikey setzte sich auf die Keulen, und Jef glitt hinab. Ohne jede weitere Verzögerung tranken sie beide. Mikey beugte sich vom Rand des Baches vor, und Jef lag in voller Länge neben ihm.
    „Jetzt geht es mir schon wieder besser.“ Jef setzte sich schließlich auf und wischte sich die Feuchtigkeit von den Lippen. „Wenn es dir nur gelänge, irgend etwas heranzuschaffen, das ich essen könnte.“
    Er spürte Bedauern und Betroffenheit von Mikey.
    „Laß nur“, sagte Jef. „Ich werde in vierundzwanzig Stunden nicht gleich Hungers sterben. Übrigens auch in ein paar Tagen nicht – obwohl ich hoffe, so lange wird es nicht dauern, bis ich etwas zu essen bekomme. Aus welchem Grund hast du mich hierhergebracht, Mikey?“
    Er empfing eine Art Erwiderung von Mikey, aber sie enthielt nichts, das Jef zu besserem Verständnis verholfen hätte.
    „Ich verstehe dich nicht besonders gut“, sagte Jef. Ihm kam der Gedanke, daß es sich in Zukunft erübrigen mochte, laut mit Mikey zu sprechen. Vielleicht brauchte er nichts anderes mehr zu tun, als das, was er sagen wollte, zu denken. Dann meinte er jedoch, daß seine Gedanken, die er gewohnheitsmäßig immer verbal geordnet hatte, wahrscheinlich viel klarer ankamen, wenn er sie sowohl aussprach als auch dachte. Als er zu diesem Schluß gekommen war, erinnerte er sich daran, daß Mikey zu Hause auf der Erde ebenfalls die Gewohnheit gehabt hatte, so auf ihn zu reagieren, als wenn sie nur durch die Stimme miteinander kommunizierten. Schon allein aus diesem Grund erschien es ihm vernünftig, auch weiterhin seine Gedanken durch gesprochene Worte zu unterstützen, jedenfalls so lange, bis er selbst sich besser an die wortlose Unterhaltung auf Everon-Art gewöhnt hatte.
    Seltsam daran war, so dünkte es ihn jetzt, daß er sich mühelos hatte vorstellen können, er und Mikey könnten sich ohne Zuhilfenahme der Stimme verständigen. Natürlich hatte die Tatsache, daß er immer schon vermutet hatte, etwas Derartiges spiele sich zwischen ihnen ab – auch, als sie noch auf der Erde waren –, es ihm erleichtert, diese Methode der Kommunikation ohne gedanklichen Widerstand zu akzeptieren. Trotzdem, eine solche Verständigung war jahrhundertelang ein Traum gewesen – und nun war er der erste, der ganz selbstverständlich damit umging. Darüber hätte er viel aufgeregter sein müssen.
    Andererseits, so folgte eine

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