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Die Herren von Everon

Die Herren von Everon

Titel: Die Herren von Everon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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hierhergekommen ist“, warf Bill ein.
    Jef hatte inzwischen Zeit gehabt, sich eine Antwort auf diese Frage zu überlegen.
    „Ich meinte, draußen Mikey – das ist mein junger Maolot – zu hören. Mikey ist gestern fortgelaufen. Ich ging hinaus, um zu sehen, ob ich ihn einfangen könne, und ging im Dunkeln in der falschen Richtung zurück. Ich dachte, dieses Gebäude sei dasjenige, in dem ich geschlafen hatte, und dann, als ich bemerkte, daß die Tür offenstand und daß es nicht das richtige Haus war, sah ich hier hinten ein Licht. Ich trat ein und hielt nach jemandem Ausschau, der mir sagen konnte, wie ich wieder in mein Zimmer zurückfände.“
    „Klar“, sagte Beau ein wenig ungeduldig. „Bill, geh doch bitte mit Jef an die Tür und zeige ihm das richtige Haus.“
    Bill nickte und ging auf die Tür zu. Jef wollte dem älteren Mann gerade folgen, als ihm eine Frage in den Sinn kam. Ihm war wahrlich oft genug vom Fragenstellen abgeraten worden, aber diese eine schien harmlos zu sein.
    Er wandte sich noch einmal zu Beau zurück. „Sag mal, wirken die einheimischen Pflanzen, die für irdische Tiere unbekömmlich sind, nur auf die Variform-Tiere von der Erde schädlich oder auch auf die Everon-Tiere? Ich dachte gerade daran, daß Mikey in letzter Zeit alles gefressen hat, was er finden konnte. Da er auf der Erde aufgewachsen ist, fehlt ihm vielleicht der Instinkt, der ein Everon-Tier Dinge verschmähen läßt, die für es ungesund sind …“
    „Nein, nein“, antwortete Beau. Bill war stehen geblieben und hatte sich wieder zu ihnen umgedreht. „Du brauchst dir überhaupt keine Sorgen zu machen. Ganz und gar nicht. Nichts kann einen Maolot vergiften. Sie können alles fressen. Die Wisent-Rancher haben alles unter der Sonne versucht. Einen Maolot kann man kaum anders aufhalten, als daß man ihn erschießt.“
    „So ist es“, bestätigte Bill.
    Beaus Ton war beruhigend und völlig überzeugend gewesen. Aber in Bills Stimme klang plötzlich eine neue Note mit.
    „Ich würde mir an deiner Stelle darüber keine Gedanken machen“, fuhr Beau freundschaftlich fort. „Weißt du – mir fällt gerade ein, Bill, du solltest Jef doch lieber bis an die Tür seines Hauses zurückbringen. Er soll sich doch nicht wieder verlaufen.“
    „Es ist mir ein Vergnügen“, meinte Bill. „Komm, Robini.“
    Er ging voraus. Jef folgte ihm. Aber in dieser Antwort hatte er wieder den seltsamen Unterton wie bei der vorherigen Bemerkung Bills verspürt. Verspätet gellten Alarmsignale in seinem Gehirn auf. In der kurzen Zeit, die er brauchte, um dem anderen bis an die Tür des Gebäudes zu folgen, verwandelte sich der neue Argwohn in Überzeugung. Ganz sicher machte ihn der Gedanke an Bills Gesichtsausdruck, als er hereingekommen war und ihn vor der vernichteten Kontrollbank gefunden hatte. Jarji hatte nicht übertrieben. Bill war nicht nur fähig, einen Mord zu begehen – offensichtlich empfand er auch noch Genuß dabei. Und es war ein langer, dunkler Weg von dem einen Gebäude zum anderen, und Beau hatte dem älteren Mann eingeschärft, Jef dürfe sich nicht wieder verlaufen. In Jefs Gedanken nahm dieser Satz jetzt den Charakter eines geheimen Befehls an.
    Bill wartete außerhalb der Tür auf Jef. In der Düsternis der vom Mond nur schwach erhellten Nacht setzten sie sich in Marsch.
    Nach einem halben Dutzend Schritten machte Jef einen Versuch, das Schweigen zu brechen. „Scheußlich, die Sache mit der Kontrollanlage.“
    „Ja, scheußlich“, bestätigte Bill. Obwohl er an Jefs Seite ging, klang seine Stimme seltsamerweise, als habe er einigen Abstand zu ihm. Schritt für Schritt entfernten sie sich von dem Gebäude, das sie soeben verlassen hatten. Aus dem offenen Eingang fiel immer noch etwas Licht. Doch mit jedem Schritt gerieten sie tiefer in die Finsternis.
    „Hast du meinen Bruder gekannt?“ fragte Jef. „Beau sagt, Will sei einer seiner besten Freunde gewesen. Dann mußt du ihn auch gekannt haben.“
    „Ich habe ihn gekannt.“
    Jetzt schien Bills Stimme aus einer noch größeren Entfernung zu kommen. Jef drehte den Kopf und bemerkte, daß der andere Mann ein wenig hinter ihm zurückblieb. Jef verlangsamte den Schritt, aber offenbar tat Bill das gleiche, denn er holte nicht auf.
    „Warst du einer von denen, die seine Spur verfolgt haben, wie Beau erzählte?“ fragte Jef weiter.
    „Nein, Robini.“ Bills Stimme klang jetzt beinahe barsch. „Ich bin ihm nicht gefolgt. Dreh dich um.“
    „Warum?“ Jef blieb

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