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Die Herren von Everon

Die Herren von Everon

Titel: Die Herren von Everon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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die ganze Zeit, seit Jef das letzte Mal zu ihm gesprochen hatte, beisammen gewesen, selbst während des Traums. Jef kam es zum Bewußtsein – nicht plötzlich, aber mit starker Überzeugungskraft –, daß er Mikey mit größerer Klarheit und mehr Verständnis empfing als vor seinem Einschlafen.
    Jef stand auf, trank aus dem Bach, bewegte sich und brachte sich allmählich wieder in Schwung.
    „Also, ich bin jetzt ganz wach“, sagte er dann zu Mikey. „Was nun? Ich glaube, ich sollte zurückgehen und mich überzeugen, ob Jarji nichts geschehen ist. Meinst du, Beau und die anderen könnten sie für das, was ich getan habe, verantwortlich machen?“
    Mikey strahlte Beruhigung aus und dazu etwas anderes, eine Art Bild oder Szene, die Jef nicht richtig erkennen konnte. Doch die Bedeutung war ihm klar. Jarji war nichts geschehen, und Jef empfing den Eindruck, auch sie habe sich aus Beaus Lager entfernt und sei in seine Richtung unterwegs.
    Auf gewisse Weise war es frustrierend, dachte Jef. Es war nämlich nicht so, daß er von Mikey den Eindruck empfing, sondern daß er sich plötzlich bewußt wurde, bereits einen Eindruck empfangen zu haben. Es war ungefähr so, als höre er Worte in einer ihm völlig unbekannten Fremdsprache und stelle dann fest, daß sein Gedächtnis die unverständlichen Laute bereits in Sätze seiner eigenen Muttersprache aufgelöst habe. Das war kein guter Vergleich für das, was ihm widerfuhr, dachte er bei sich, aber ein besserer fiel ihm nicht ein.
    „Dann soll ich hier auf sie warten?“ erkundigte er sich bei Mikey.
    Ein stark negativer Eindruck von Mikey. Er und Jef hatten etwas zu erledigen – auf der Stelle.
    „Aber was denn, Mikey?“
    Mikey stand auf und trat zu ihm.
    „Oh“, sagte Jef. Von neuem kletterte er auf Mikeys Rücken, und dabei zuckte er ein wenig zusammen. Er hatte sich durch Training darauf vorbereitet, über die Oberfläche von Everon zu wandern, aber nicht, auf bloßem Maolot-Rücken darüber zu reiten. Die Innenflächen seiner Schenkel waren vom Anklammern an Mikeys Flanken steif und wund.
    Doch in dem Augenblick, als er oben war, rannte Mikey schon los.

 
15
     
    Jetzt, da sie wieder unterwegs waren, neigte sich der Tag seinem Ende zu, und ihr Weg führte beinahe ständig durch Wald. Soweit Jef es beurteilen konnte, folgten sie einer geraden Linie, die im großen und ganzen parallel zur Grenze des Graslandes lief. Die Grenze verlief in dieser Gegend in nordsüdlicher Richtung, und Mikey lief nach Norden. Die Landschaft wurde rauh; immer häufiger tauchten kleine Felsgrate und Schluchten auf. Nach etwa einer Stunde kamen sie an eine kleine Klippe, die sehr viel Ähnlichkeit mit der Klippe hinter der Lichtung hatte, auf der sich Beau leCourboisiers Gebäude befanden. Mikey kletterte die Klippe hinauf und lief oben weiter, nur wenig von der senkrecht abfallenden Kante entfernt, die sich über das Grasland erhob.
    Von hier oben hatte man in der Tat einen guten Ausblick auf das Grasland. Nur ein halber Kilometer Wald trennte die Flanke der Klippe von der See hoher, grüngoldener Halme. Der Grat zog sich in etwa dieser Entfernung vom Waldrand dahin. Sie folgten ihm, bis Mikey endlich auf einem besonders hohen Punkt hinter einer gespaltenen Felsnadel anhielt und sich niedersetzte.
    Jef rutschte von seinem Rücken und war dankbar, wieder auf seinen Füßen zu stehen. Eine solche Strecke auf dem Maolotrücken machte sich trotz Mikeys geschmeidiger Gangart bemerkbar. Mikey legte sich hin und suchte sich dafür eine Stelle aus, wo er durch die Spalte in der Felsnadel blicken konnte. Jef fühlte den Drang, es ihm nachzutun.
    Also gesellte er sich zu Mikey. Der Fels war nicht so bequem wie das Moosgras, auf dem sie das letzte Mal haltgemacht hatten, aber Jef fand schließlich eine glatte Stelle. Dort setzte er sich mit untergeschlagenen Beinen hin und lehnte den Rücken an einen Vorsprung.
    „Nach was halten wir Ausschau?“ erkundigte er sich bei Mikey.
    Mikey wandte ihm den Kopf zu, und dann bewegte er ihn wieder zurück, so daß er von neuem durch die Felsspalte zeigte. Jef spähte in die gleiche Richtung und erblickte in einiger Entfernung einen weiteren Felsgrat, der sich über den ihn umgebenden Wald erhob.
    Er suchte mit seinen Blicken den Rand jener Klippe ab. Sie war von Wind und Wetter zernagt und ausgehöhlt und mit Bäumchen besetzt, die kaum mehr als meterhohe Büsche waren. Zuerst erkannte Jef nichts anderes als Stein und Vegetation. Dann, nach und nach,

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