Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
Antwort erhielt er allerdings schneller als gedacht. Die Ge s talt des finsteren Dieners begann zu wabern und formte sich zu einem großen Stahlkoloss, der den gesamten Gang ausfüllte. Der tonnenförmige Körper schabte an beiden Seiten an den Wänden entlang, nur in der Nähe der Beine schien ein Vorbeikommen mö g lich. Tados letzte Hoffnung auf einen Sieg in dieser Schlacht schwand d a hin.
Ralindora und Hexate hatten inzwischen zusammengefunden und kämpften sich zum Palast durch. Im Tod des Fürsten sahen sie die einzige Chance, diesen Kampf zu gewinnen. Der Feind war ihnen zahlenmäßig um das dreifache überlegen. Das Drachenwesen kon n ten die Lizgons zwar endlich niederwerfen, allerdings war der übe r lebende klägliche Rest von ihnen nun so schwer verletzt, dass sie sich zurückziehen mus s ten.
Die beiden Königinnen erreichten ein von Felsblöcken übers ä tes Gebiet. Hier sahen sie, dass der Feind noch immer über frische Re i hen von Angreifern verfügte, während das Heer der vereinigten Mächte des Tals bis zum letzten Mann bereits mitten in der Schlacht steckte.
Ralindora und Hexate gelangten recht zügig zum Palast, wobei sie, vom Blut der Geschöpfe des Fürsten besudelt, eine Spur hinterli e ßen, die aber aufgrund des anhaltenden Schneesturms verdeckt wu r de. Die fehlende Bewachung des großen, offen st e henden Tores ließ sie zu der Annahme kommen, dass Etos, Tado und die anderen b e reits in das Gebäude eingedrungen waren. Da sich die letzten Reihen des feindlichen Heeres einige hundert Meter weit weg vom Palast befanden, bemerkte niemand, wie die Königinnen ins Innere gelan g ten.
Tado sah sich einem in seinen Augen unbesiegbaren Gegner gege n über. Der Koloss trug eine schwere, zentimeterdicke Platte n rüstung, die kein Schwert zu durchdringen vermochte.
Langsam, denn der enge Gang behinderte ihn, bewegte er sich auf die Sechs zu. Schritt für Schritt wichen sie zurück, bis Baako und Grook einen Vorstoß wagten und versuchten, ihre Klingen in einem Spalt der Rüstung des Gegners unterzubringen. Der Stahlgigant zei g te sich von ihrem Versuch unbeeindruckt und schle u derte die zwei Angreifer von sich. Die Aonarier verloren bei dieser Attacke ihre Schwerter. Baako wu r de sogar so heftig von dem Schlag getroffen, dass er durch das mo r sche Geländer der Treppe flog und rücklings in die Eingangshalle fiel. Es käme e i nem Wunder gleich, wenn er diesen Sturz in zwölf Meter Tiefe überlebte. Tado war sehr dankbar, dass das Metallg e schabe des vorrückenden Kolosses an den Wänden den Aufprall Baakos übertönte. Nur noch wenige Augenblicke, und der Gigant würde sich aus dem Gang befreit haben. Dann wäre es aus.
In einem verzweifelten Versuch, das Schwert Nagoradras abzuwe h ren, hielt er seine Hand vor die Klinge, mit dem Ergebnis, dass diese zwar durchbohrt wurde, die Waffe allerdings knapp sein Herz ve r fehlte. Dennoch blieb Etos bewegungsunfähig. Seine Gegnerin zog ihre Waffe unterdessen aus seinem Körper und setzte zu einem e r neuten Stich an. Doch dazu kam es nicht mehr. Die Klinge wurde ihr regelrecht aus der Hand geschle u dert und schlitterte einige Meter über den Boden. Das hellgrüne Glimmen erlosch.
Es zeigte sich , dass Ralindora dafür verantwortlich zu machen war , die mit ihrem Dre i zack die Attacke pariert und die Angreiferin mit einer schnellen Bewegung entwaffnet hatte. Die Baumkönigin b e deutete Hexate, die ebenfalls erschien, die Treppe hinaufz u gehen, als gerade ein Körper vom oberen Stockwerk einige Meter entfernt h e run terfiel.
Nagoradra hatte sich unterdessen einige Schritte entfernt und ihre Waffe wieder an sich genommen. ihr Respekt vor Ralindora schien größer zu sein als der vor Etos, der noch immer kamp f unfähig an die Wand gelehnt am Boden lag, denn in ihrem Gesicht zeichnete sich deutliche Anspannung ab.
Schließlich war es die Baumkönigin, die den ersten Angriff ausfüh r te. Ihr Dreizack traf jedoch nur auf die mittlerweile wieder hellgrün leuchtende Klinge ihrer Gegnerin. Diese vollführte einen akrobat i schen Sprung, zu dem ein normaler Mensch nicht in der Lage gew e sen wäre, mit dem sie sich hinter Ralindora brac h te und die Klinge in der gleichen Bewegung auf die Baumkönigin krachen ließ.
Tado hielt sein Schwert senkrecht vor seinen Körper, in der i r ren Hoffnung, der Körper des Kolosses möge bei einem Schlag gegen die Klinge zerschellen. Doch zunächst war ihm das Glück gewogen, der G i gant schien es
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