Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
fehlte von Stühlen jede Spur. Ein paar Regale waren auf Bauchhöhe darüber angebracht, in denen sich Küchenutensilien und allerlei Gebrauchsgegenstände befanden. Über die gesamte Lä n ge des Raumes b e deckten Matten den Boden.
„Das ist mein Haus“, sagte Allo mit leicht hörbarem Stolz. „Es ist nichts Besonderes (was der Betonung seiner vorigen Worte grün d lich widersprach), enthält aber alles, was man zum Leben so braucht. Ich kann schnell für uns den Tisch decken. Ihr habt doch Hunger, oder?“
Als sie dies bejahten, lief er eilends zu den Regalen über dem Tisch, fuchtelte dann eine Zeitlang mit irgendetwas, das man nicht richtig erkennen konnte, herum, und verschwand dann einige Minuten hi n ter der Tür am Ende des Raumes.
Um dann mit einem Berg von Essen zurückzukommen. Beso n ders lecker sahen die Sachen nicht aus, aber Tado, Spiffi und die beiden Goblins ließen sich nichts anmerken. Ersterer stellte mit leichter Verwunderung fest, dass Allo, als er wieder zu ihnen kam, eine schwarze Binde in der Hand trug. Auf eine entspr e chende Frage antwortete er nur mit einem: „Du wirst es sehen.“, band sie sich schließlich um die Augen und betätigte einen H e bel, den Tado noch gar nicht gesehen hatte, woraufhin pl ötzlich eine lange Bahn aus Holz aufflammte, die an der steinernen D e cke befestigt war, und den Raum taghell erleuchtete.
„Weil ihr die Dunkelheit nicht ertragen könnt“, meinte Allo nur. Als er ihre erstaunten Blick registrierte, fügte er schnell hinzu: „Aber fragt mich nicht, wie das funktioniert. Das zu erklären, dafür würde ich zu lange brauchen.“
Das glaubte Tado ihm aufs Wort. Als sie sich schließlich einfach auf den Boden setzten, da es ja keine Stühle gab (Tado musste sich ein Lachen verkneifen, da sein Gastgeber mit der schwarzen Augenbi n de, durch die er aber trotzdem normal sehen zu können schien, ei n fach lächerlich aussah), und er misstrauisch und neugierig die Spe i sen betrachtete, fragte der Kobold etwas, das ihm schon lange auf der Zunge brannte: „Dann erzählt mal, wer ihr seid, wo ihr he r kommt und was euch hierher verschlagen hat.“
Während sie aßen, beantworteten die Vier ausgiebig alles, was er wissen wollte. Schließlich stellte Spiffi, nachdem sie mit den Schild e rungen ihrer Herkunft geendet hatten, eine Frage, die er danach schwer bereute. Nämlich, was das für Leckereien waren, die sie da zu sich nahmen und die so vorzüglich schmeckten.
Des Kobolds Antwort lautete ungefähr wie folgt: „Also das, was du da gerade in der Hand hältst, und das wie ein kleiner Apfel aussieht, ist ein Höhlenkäfer, natürlich selbst gefangen und in Honig geb a cken, und das dort drüben“, sagte er und deutete auf eine der Schü s seln, in der etwa einen Fuß lange, gekrümmte, haarige Spieße lagen, „sind die Beine einiger dunkler Labyrinthspinnen. Selbstverständlich gut durc h gekocht.“
Tado blieb sein gerade zu sich genommener Höhlenkäfer, selbst gefa n gen und in Honig gebacken, nahezu im Hals stecken, und da sein Versuch, ihn wieder hoch zu würgen, kläglich scheiterte, schluckte er ihn a n gewidert hinunter. So lecker sie auch waren, allein das Wissen, dass es sich dabei um Käfer handelte, ließ ihm den App e tit vergehen. Auch die anderen verzichteten darauf, noch weitere der Köstlichkeiten zu probieren, was auch gar nicht mehr richtig mö g lich war, denn außer einigen Spinnenbeinen und glibberig aussehe n den Schwä m men war nichts mehr übrig.
„Hat gut geschmeckt“, sagte Kaher mit einem aufgesetzten L ä cheln, wobei das ja noch nicht einmal gelogen war. Jedenfalls schien Allo z u frieden zu sein.
„Wenn ihr wollt, könnt ihr hier übernachten“, meinte er schlie ß lich. Es war später Nachmittag. Natürlich mussten seine Gäste dieser Aufforderung nachkommen, denn Allo wollte nicht mehr aufbr e chen und sie zum Ausgang des Labyrinths führen und alleine kon n ten sie schließlich nicht weiter. Bei den Kobolden heru m zufragen, ob noch jemand den Weg kenne, trauten sie sich nicht, einerseits, um Allo nicht zu kränken, andererseits, weil sie befürchteten, die Kobolde könnten sie als Feinde betrachten und angreifen.
Als Regan Allo sagte, dass er Durst habe und die anderen sich ihm anschlossen, verschwand das kleine Geschöpf erneut hinter der Tür am Ende des Raumes, kam aber kurz darauf mit fünf bauchigen Flaschen zurück und verteilte vier davon.
Tado öffnete seine vorsichtig und roch an der
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