Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
Flüssigkeit, um s o fort das Gesicht zu verziehen.
„Was ist denn das für eine Brühe?“, fragte er mit einer leichten Spur von Entsetzen in der Stimme.
Allo schien etwas enttäuscht: „Das ist Zyoklopterus. Ja, es riecht etwas eigenartig, dafür schmeckt es umso besser.“
„Und wonach soll diese Zyklopensoße schmecken?“, fragte Spiffi misstrauisch, während er die Flasche leicht bewegte, sodass die Flü s sigkeit darin hin und her schwappte.
„Nach allem, was du willst. Es ist ein Wunschgetränk. Du musst dir vorstellen, was du haben möchtest und du bekommst es.“
Tado betrachtete das Gebräu neugierig. Dann hielt er die Luft an und trank einen kleinen Schluck. Zu seinem großen Erstaunen fun k tionierte es. Nun probierten auch die anderen. Spiffi war so begei s tert, dass er schon nach dem Rezept fragte. Der Kobold hielt es j e doch geheim. Aber er gab jedem von ihnen drei Flaschen mit, die neben den Essvorräten geradeso in die Rucksäcke passten.
Zyoklo p terus hatte fast kein Gewicht (ein Liter wog ungefähr so viel wie eine Tomate) und die Flaschen waren auch aus sehr leichtem M a terial.
Schließlich legten sich alle schlafen. Natürlich hintereinander und auf dem Boden, da der Raum ja nicht viel in der Breite maß. Die Matten boten zwar keine sehr bequeme Unterlage, aber i m mer noch besser, als im Freien zu übernachten.
Es dauerte nicht lange und Tado versank in Träumen...
...oder besser gesagt, in Alpträumen.
Er fand sich in einer öden und eisigen Gegend wieder, stand mitten in einem Feld aus Schnee. So weit er sehen konnte (dies war wah r lich nicht weit), entdeckte er keinen Unterschlupf. Der beißenden Kälte und dem Schneegewirr schutzlos ausgeliefert, ging er ein paar Schritte. Dann hörte er das Geheul von Wölfen. Er wollte weiterg e hen, doch er konnte nicht. Gelähmt stand er da, starrte dem näher kommenden Rudel der Tiere entgegen, ri e sige Biester waren es, mit fingerlangen Zähnen. Vor ihm stach plötzlich etwas Dünnes aus dem Schnee, welches sich als Bein entpuppte, dem sieben weit e re und schließlich ein vier Fuß langer Körper folgten, aus dem ihm acht Augen mordlustig entg e genstarrten. Doch bevor die riesigen Wölfe oder die gigantische Spinne ihm etwas anhaben konnten, wurde er plötzlich in die Luft gerissen und meilenweit weggeschle u dert. Als er wieder hochkam, stand er einer dunklen Gestalt g e genüber, die ihn um fast einen Meter überragte. Ein Troll? Nein. Sie trug einen schwarzen Umhang und starrte ihn hasserfüllt, mit einem eisigen Blick, unter dem wahrscheinlich selbst die Sonne ei n gefroren wäre, an. Ein Schwert aus Eis hielt sie in der Hand und holte zum en t scheidenden Schlag aus, da...
...erwachte Tado urplötzlich aus seinem Traum.
Gefangen im Labyrinth
Allo hatte ihn geweckt. Er brauchte einige Sekunden, um sich wieder in die Wirklichkeit einzufinden. Es musste früher Mo r gen sein.
Die Fackeln an der Decke brannten noch immer. Überrascht stellte der eben Erwachte fest, dass der Kobold seine lächerliche Auge n binde nicht mehr trug. Er hatte sich vermutlich an das Licht g e wöhnt.
„Du musst jetzt aufstehen, wir haben einen langen Weg vor uns“, sagte er zu Tado, der sich mittlerweile umsah und feststel l te, dass die anderen auch bereits wach waren.
„An eure augenverderbende Fackel habe ich mich ja inzwischen gewöhnt. Jetzt eilt euch“, sagte der Kobold immer wieder. Die Vier taten ihr Bestes, aber Allo ging es zu langsam. Schließlich gab er ihnen eine himmelblaue Flüssigkeit aus einem Glasbehälter zu tri n ken. Die Müdigkeit verschwand sofort. Auf die überraschten Blicke seiner Gäste erwiderte er nur: „Das ist Wasser von der Que l le, die der Troll bewachte.“
Der Goblinkönig betrachtete das Getränk ehrfürchtig. Tado bekam A l los Antwort nicht so recht mit und realisierte daher auch nicht, dass er gerade von einer der stärksten Magien gekostet hatte, die Gordonien beherbergte.
Wenige Minuten später verließen sie Allos Haus. Der Gang führte sie einige hundert Meter weit in ein anscheinend deckenloses Lab y rinth, als sich die erste Abzweigung vor i h nen auftat.
„Nach rechts“, meinte Allo. Doch als die Vier seiner Aufford e rung Folge leisten wollten, hielt er sie erschrocken zurück.
„Halt! Was macht ihr denn da?“
Sie sahen ihn verständnislos an.
„Ich habe ‚nach rechts’ gesagt. Und ihr geht einfach nach links.“
„Aber hier ist doch rechts“, sagte Tado verwirrt.
Der Kobold
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