Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
ihn Spiffi neugierig auf.
„Das geht leider nicht. Sie ist verschlossen. Außerdem h a ben wir schon zu viel Zeit verloren. Lasst uns lieber weitergehen, solange das Glück weiterhin auf unserer Seite ist“, erwiderte Tado.
Er verstaute das Kleinod in einer Vorrichtung an seinem Schwer t gürtel, denn seines Rucksackes war er in den vergangenen achtun d zwanzig Tagen zu oft beraubt worden, als dass er etwas so wichtiges darin verwaren würde.
Die Gefährten verließen die Kammer durch eine we i tere Tür und fanden sich in einer weitläufigen, niedrigen, von Säulen, an denen nicht brennende Fackeln hi n gen, gestützten Halle wieder. Nach wie vor herrschte hier ein schwaches Licht, s o dass sie sich orientieren konnten. Ungefähr in der Mitte des Raums entdec k ten sie eine etwa zwanzig Meter breite, kreisrunde steinerne Plattform. Zögerlich betraten sie sie. In diesem Moment entflam m ten sämtliche Fackeln um sie herum und tauchten die Umgebung in ein unheimliches Licht. Die Säulen warfen bedro h liche Schatten.
„Beeindruckend“, war eine Stimme zuhören. Eine in Schwarz g e kleidete Gestalt betrat das jenseitige Ende der Plattform. Etwas B e drohliches ging von ihr aus, und die Gefährten wussten: Sie standen dem Lord des Feuers gegenüber.
Herr des Feuers
„Ich hätte nie gedacht, dass ihr so weit kommen würdet.“ Die Kälte und Bosheit der Stimme übertrafen die von Ixator bei Weitem. „All meine Diener haben versagt. Aber das war schon eher zu erwarten. Dennoch ist es bemerkenswert, dass ihr sogar meinen Drachen g e schlagen habt.“
„Du irrst dich“, antwortete Tado. Aus irgendeinem Grund verspürte er vor seinem Gegenüber fast keine Furcht. Den anderen schien es ebenso zu gehen. „Deine Diener haben nicht versagt. Wir waren ihnen schutzlos ausgeliefert, doch als wir durch Zufall durch eine Falltür hier hinunter fielen, verzichteten sie darauf, uns zu folgen.“
„Den Grund dafür kann ich euch nennen“, entgegnete der Lord. Eine Kapuze bedeckte sein Gesicht. „Es ist ihnen verboten, die u n teren Gewölbe zu betreten. Sie haben versagt. Ansonsten wärt ihr nicht hier. Algimas und Gonos sind sogar gestorben, obwohl sie um die Gefahren Bescheid wussten.“
„Algimas und Gonos gehörten auch zu dir?“, fragte Regan übe r rascht.
„Natürlich. Ich habe sie alle drei angewiesen, falls ihr kommen sol l tet, euch ins Nest der Trolle zu führen und zu töten. Aber sie haben versagt. Doch nun endet euer Weg endgültig. Zu lange habe ich mich täuschen lassen von Mégotark, diesem Idioten. Ihr könnt ihm da n ken, denn ohne ihn wärt ihr bereits im Aaswald meinen Vasallen zum Opfer gefa l len.“
„Wieder irrst du dich“, sagte diesmal Spiffi. „Deine Vasallen wurden von der Bestie von Tairû getötet. Sie hätten uns niemals erreicht.“
„Wie dem auch sei“, entgegnete der Lord gelassen. „Lasst mich euch etwas zeigen.“
Ohne eine Antwort abzuwarten, machte er eine beiläufige Handb e wegung, woraufhin die Plattform, auf der sie sich befanden, langsam in die Höhe trieb. Die Decke über ihnen bildete eine Art Tunnel, der den Blick auf den dunklen Nachthimmel fre i gab. Wenige Minuten später hielt der Steinkreis an, und sein Rand bildete einen nahtlosen Übergang zu einem großen Plateau, am höchsten Punkt des kleinen Gebirges, das sich über der Trollhöhle erhob. Von hier aus konnte man ähnlich weit blicken wie von der Drachensäule, allerdings sahen die Gefährten ihm Schein des Mo n des nur vage Konturen.
„Seht ihr all die Lichter im Süden?“, fragte der Lord. Die Gefährten blickten in die entsprechende Richtung, ohne ihren Feind jedoch vollends aus den Augen zu lassen. „Mein Heer hat den nördlichen Teil der Ebene eingenommen und sie beginnen mit der Überqu e rung des Flusses. Auch ohne Befehlshaber schlagen sie sich auße r ordentlich gut. Mégotark und die Bestie von Tairû, wie ihr sie nennt, werden die Horden der Trolle nicht mehr lange zurückhalten kö n nen. Und wenn sie schließlich aufgeben müssen, dann steht nur noch das Tal des Frostes zwischen mir und der Herrschaft über Gordonien. Nach der langsamen, aber letztlich dennoch effektiven Vorarbeit des Fürsten dürfte mir die Eroberung nicht schwer fa l len.“
„Warum erzählst du uns das alles?“, fragte Tado.
„Eigentlich wollte ich damit eure Moral senken. Außerdem bin ich mir sicher, dass Mégotark euch schon längst über meine Vorg e hensweise aufgeklärt hat. Aber auch er wird
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