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Die Herrin der Kelten

Die Herrin der Kelten

Titel: Die Herrin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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Tieren anlegten. Eburovic brachte sein überzähliges Reitpferd herbei und bot es Segoventos, dem Schiffskapitän, an, der das Angebot dankend annahm. Die anderen wurden ebenfalls mit Pferden versorgt, einige davon zu zweit auf einem Tier, bis keiner mehr gezwungen war, zu Fuß zu gehen. Der Römer saß hinter Luain mac Calma auf, während Tagos neben ihnen herritt.
    Macha ließ die anderen vorausreiten und wartete, bis Caradoc und Breaca, die als Letzte kamen, sie eingeholt hatten. Der junge Krieger ritt, als ob er bereits zu Pferd geboren worden wäre, und lenkte sein Tier einen Pfad entlang, der in der hereinbrechenden Morgendämmerung kaum zu sehen war, während er mit seinen Gedanken offensichtlich ganz woanders war. Er machte Platz für Macha, um ihr die Achtung zu erweisen, die einer Träumerin gebührte. Als keiner außer Breaca sie mehr hören konnte, sagte sie zu Caradoc: »Du wirst nicht mit dem Römer kämpfen, das werde ich nicht dulden. Aber bevor wir zum Rundhaus zurückkehren, könntest du dir vielleicht schon einmal Gedanken darüber machen, wie du reagieren wirst, wenn unsere jungen Heißsporne es für nötig halten, dich zum Kampf herauszufordern.«
    »Glaubst du denn, dass sie das tun werden?«
    »Wie könnten sie das nicht tun? Es ist Winter, es gibt nur wenig zu essen, und die Nächte sind lang. Wenn sie vorher schon unter Langeweile, Hunger und Kälte gelitten haben, dann wird sich das bestimmt nicht dadurch bessern, dass noch achtzehn weitere Männer dazukommen, einer von ihnen obendrein noch ein Krieger, dessen Heldentaten im Rundhaus besungen worden sind, seit sie kleine Kinder waren.« Macha war nicht ärgerlich. Wenn überhaupt, dann wirkte sie leicht belustigt. »Was tun denn die Ordovizer, wenn die Langweiligkeit des Winters unerträglich wird und plötzlich ein Unruhestifter auf der Bildfläche erscheint?«
    Caradoc nahm diese Anspielung auf seine Person mit Humor. »Wir schleudern Speere auf eine Zielscheibe«, erklärte er. »Wenn das nicht hilft, veranstalten wir Wettrennen und versuchen, niemanden zu töten.« Er wandte sich zu Breaca um, die auf seiner anderen Seite ritt. »Bei dem Volk meiner Mutter gibt es eine unumstößliche Regel: Wenn zwei Krieger einen Treueeid auf ein Schwert geschworen haben, so wie wir beide es vorhin getan haben, dann dürfen diese beiden nicht gegeneinander kämpfen, noch nicht einmal im Spiel; sie sind durch ihren Eid so eng miteinander verbunden wie Bruder und Schwester und dazu verpflichtet, sich gegenseitig zu verteidigen und zu beschützen, außer wenn der eine auf eine solche Art und Weise handelt, dass der andere gezwungen ist, den Eid zu brechen.«
    »Bei den Eceni ist es genauso«, erwiderte Breaca. »Auch wir dürfen nicht kämpfen oder um die Wette laufen, es sei denn, der eine entehrt die Person oder die Familie des anderen.« Sie hatte das gewusst, als sie ihm ihr Schwert anbot, und sie hatte schon vor Macha erkannt, dass es notwendig sein würde und warum. Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie jemandem begegnet, der ihr ebenbürtig war; sie und Caradoc konnten ihre Zeit damit verbringen, über das Ergebnis jedes einzelnen Wettlaufs Haarspalterei zu treiben oder bei den unzähligen winterlichen Herausforderungen ihr Leben aufs Spiel setzen - oder aber sie konnten solche Wettrennen und Kämpfe von Anfang an vermeiden.
    Caradoc nickte nachdenklich. »Wir könnten aber doch unsere Pferde um die Wette rennen lassen«, schlug er vor. »Das würde bei den Göttern keinen Anstoß erregen.«
    Breaca sah unterdrücktes Gelächter in seinem Blick und die Gewissheit, dass sie verlieren würde, was in ihren Augen wiederum lächerlich war. »Wir können im Winter nicht um die Wette reiten«, erwiderte sie. »Der Boden ist viel zu hart. Und...« Sie strich mit einer Hand über den Hals der grauen Stute. Sie war in den vergangenen drei Jahren zu einem prachtvollen Tier herangewachsen und hatte alle in sie gesetzten Hoffnungen voll und ganz erfüllt. Selbst jetzt, mit dem dicken, zotteligen Winterfell, war ihre edle Rasse deutlich an ihren Linien und an ihren Gangarten zu erkennen. »... und außerdem würde es zwecklos sein, bis du deine eigenen Pferde hast. Es gibt unter den Pferden der Eceni nämlich kein Einziges anderes, das es mit diesem hier aufnehmen könnte.«
    Caradoc grinste zurück und trieb sein geliehenes Pferd etwas an. »Vielleicht nicht. In diesem Fall sollten wir vielleicht alle zu den Göttern beten und sie um ein schnelles und ruhiges

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