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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Irrsinniges getan? Wieso haben wir alle Vorsicht in den Wind geschlagen? Ist das Liebe? Ist es Liebe, was die Welt zerreißt? Wenn das so ist, weiß ich nicht, ob ich noch ein Teil davon sein will. Wir sind verbannt worden und müssen in das Gebiet jenseits des Gebirges reisen. Es ist das Beste, wenn wir diese Reise nicht zusammen machen.«
    Graxen schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Vielleicht hast du recht. Ich habe keine sehr klaren Entscheidungen mehr getroffen, seit ich dir begegnet bin.«
    »Wenn die Liebe uns der Vernunft beraubt, waren die alten Wege vielleicht richtig«, sagte Nadala. »Vielleicht kann Liebe nur zum Untergang führen. Die ersten Matriarchinnen waren klug, dass sie sie aus dem Fortpflanzungsprozess herausgehalten haben.«
    »Vielleicht«, sagte Graxen. »Als ich das Nest das erste Mal wieder aufgesucht habe, wurde ich hungrig und durstig von seinen Ufern vertrieben, ohne jeden Hinweis auf Gastfreundschaft. Du bist mir gefolgt und hast mir etwas zu essen gebracht. Diese Erinnerung ist immer noch wertvoll für mich; sie gibt mir Hoffnung auf das grundsätzlich Gute in der Welt. Ist das nicht auch Liebe?«
    »Das war keine Liebe, Graxen«, sagte sie. »Das war nur … nur Güte.«
    »Dann genügt vielleicht Güte, um uns zu ernähren, während wir über das Gebirge reisen«, sagte er. »Wenn du meine Güte annimmst, schwöre ich dir, dass ich alles tun werde, was ich
kann, damit wir in diesem fremden Land, in das wir reisen müssen, überleben können.«
    Nadala ließ ihre Vorderklaue aus seinem Griff sinken. Sie sah auf den Waldboden. Eine kühle Winterbrise fuhr durch die Federn an ihrem Nacken. Sie zitterte und wirkte gedankenverloren. Sie warf einen Blick in Richtung des Nests und versteifte sich plötzlich.
    Graxen folgte ihrem Blick und stellte fest, dass ein Trupp Walküren zu ihnen unterwegs war. Einige trugen Rüstungen und Speere. Graxen und Nadala trugen nichts – vielleicht konnten sie ihnen davonfliegen. Unglücklicherweise waren sie auch halb verhungert, und die Zeit, die sie angekettet in Einzelhaft verbracht hatten, hatte ihre Körper und Willenskraft geschwächt. Im Gegensatz zu ihnen befanden sich diese Walküren vermutlich bei bester Gesundheit.
    Als sie allerdings näher kamen, wurde deutlich, dass die erste Walküre verletzt war. Arifiel, die den Trupp anführte, war unbewaffnet, da ihre Schultern verbunden waren. Sie flog langsam und litt ganz offenbar unter Schmerzen, aber die anderen Walküren passten ihr Tempo an sie an und blieben hinter ihr.
    Als die Walküren sie erreichten, landete Arifiel auf dem gleichen Baum wie Graxen und Nadala, während die anderen sich auf anderen Bäumen niederließen. Graxen sah sich um; er rechnete mit eisigen und feindseligen Blicken. Statt die erwartete Verachtung fand er in ihren Augen jedoch andere Gefühle – Gefühle, die er nur schwer deuten konnte. Wie er jetzt bemerkte, war Arifiel nicht die Einzige, die einen Verband trug. Einige hatten nackte, raue Flecken auf ihren Flügeln, wo Federschuppen weggebrannt waren.
    »Nadala, Graxen«, sagte Arifiel. »Die Matriarchin weiß nicht, dass wir hier sind. Ihr seid unbewaffnet in die Welt hinausgeschickt worden, ohne etwas zu essen oder auch nur eine Decke
gegen die Kälte der Nacht erhalten zu haben. Wir sind gekommen, um das zu ändern.«
    Arifiel nickte einer anderen Walküre zu, die ihnen ihren Speer zuwarf. Nadala fing ihn auf. Sekunden später fing sie einen Helm auf, der ihr zugeworfen wurde, und dann begann eine Walküre, ihre Rüstung abzunehmen.
    »Graxen«, sagte Arifiel, »du hast deine Tasche in meiner Obhut zurückgelassen. Ich bin gekommen, um sie dir wiederzugeben. «
    Sie nickte einer der anderen Walküren zu, die seine Tasche trug. Sie war ganz ausgebeult, so vollgestopft war sie. Beinahe hatte es den Anschein, als würde sie an den Ledernähten aufreißen. Die Walküre warf Graxen die Tasche zu. In seinem geschwächten Zustand flog er fast vom Ast, als er sie auffing.
    »Da drin ist was zu essen«, sagte Arifiel. »Getrockneter Fisch, getrocknete Früchte. Eine Wolldecke und Feuerstein und Stahl, damit ihr ein Feuer machen könnt.«
    Nadala setzte sich den Helm auf und fing die Rüstung auf, die ihr von der Walküre zugeworfen wurde, die sie ausgezogen hatte.
    »Warum tut ihr das?«, fragte Nadala.
    Arifiel sah ihre Kriegerinnen an. »Wir alle haben gegen die Sonnendrachen gekämpft und ihre Flammen zu spüren bekommen. Wir werden die Narben den Rest unseres

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