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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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nicht ähnlich, Hex.«
    »Hast du denn gar nichts von dem gehört, was ich gesagt habe?«, fragte Hex. »Ich war bereit, eine Göttin zu töten, weil ich keinem Individuum zutraue, mit so viel Macht umgehen zu
können. Mein Bruder hatte nicht die Macht eines Gottes, aber er besaß die Macht eines Königs. Sie hat ihn bereits verdorben. Es ist ein Akt der Barmherzigkeit, dass er jetzt von dieser Welt geht, bevor er versteht, was für ein grausamer Diktator er geworden wäre.«
    »Gib mir den Flaschengeist zurück, Hex«, sagte Jandra. »Er nützt dir nichts. Er ist verschlossen. Niemand außer mir kann ihn benutzen.«
    »Ich will ihn nicht benutzen. Ich will, dass niemand ihn benutzt. Wenn ich wüsste, wie ich ihn zerstören kann, würde ich das tun.«
    »Du hast neben mir gekämpft. Du kennst mein Herz. Du weißt, dass ich meine Macht nicht missbraucht habe. Gib mir den Flaschengeist.«
    »Ich weiß, dass dein Verstand von der Göttin verändert worden ist. Vielleicht kannst du der Verlockung der Macht widerstehen. Aber was ist, wenn sie dich verändert hat? Wenn du zu ihr wirst?«
    »Hex, ich kenne meinen eigenen Verstand.«
    »Und ich kenne meinen«, sagte er. Er zog den Silberring der Unsichtbarkeit, den sie ihm gegeben hatte, von der Kralle und warf ihn ihr zu. Er landete direkt vor ihren Füßen. »Da, nimm ihn. Er wird dafür sorgen, dass du sicher aus dem Lager kommst. Du hast mir deinen inneren Kampf anvertraut, Jandra, du hast mir gesagt, dass du zwischen deiner Rolle als Mensch und der als Tochter eines Drachen hin und her gerissen bist. Geh und widme dich deiner Bestimmung als Mensch. Es muss nicht unbedingt das Schlechteste sein.«
    Jandra hielt den vergifteten Dolch in der Hand. Hex wirkte so selbstsicher, so mächtig.
    Sie warf einen Blick auf Pet. Er lehnte an einem Zeltpfosten. Seine Augen waren geschlossen, und sie konnte nicht erkennen,
ob er lebte oder tot war. Möglicherweise würde sie das gleiche Schicksal ereilen, wenn sie angriff. Das Gift würde nicht schnell genug wirken, um Hex sofort zu töten. Aber welche Chance hatte sie? Wenn sie auch nur einen einzigen Finger auf den Flaschengeist legen konnte, würde sie diesen Unsinn beenden können.
    Sie sprang auf Hex zu, biss die Zähne zusammen und stieß den Dolch mit beiden Händen nach vorn.
    Er fand sein Ziel nicht. Hex trat mit der Hinterklaue aus und traf sie damit am Rumpf. Die Wucht seines Schlages stieß ihr den Dolch aus der Hand, während sie selbst quer durch den Raum geschleudert wurde. Als sie an der Zeltwand landete, war die Welt erneut ein unverständliches Gewirr aus Licht und Dunkelheit.
    Sie rieb sich die Augen, um ihre Sicht zu klären. Als sie sie wieder öffnete, war Hex gegangen. Draußen hörte sie das Schlagen seiner mächtigen Flügel, als er sich in die Nacht erhob.
    Sie stand auf zitternden Beinen da. Ihre Rippen fühlten sich an, als wären sie gebrochen. Taumelnd ging sie zu Shandrazel. Er atmete nicht mehr.
    Sie stolperte zu Pet, ließ sich vor ihm auf die Knie sinken. Seine Augen öffneten sich flackernd.
    »Warum?«, fragte sie, während ihr Tränen über die Wangen liefen. »Warum hast du das getan?«
    »Ich habe als ein … Sch-Schätzchen gelebt«, flüsterte er. »A-aber st-sterben wollte ich als … als …«
    Seine Augen schlossen sich.
    Jandra hob die Hand an den Mund und versuchte, das Schluchzen zu unterdrücken, das aus der Tiefe in ihr aufstieg.
     
    Graxen zitterte, als er auf das Balkongeländer geschoben wurde.
Seine Vorderklauen waren zusammengebunden, damit er nicht fliehen konnte. Seine Hinterklauen waren durch ein kurzes Stück Seil verbunden, das verhinderte, dass er zu große Schritte machen konnte. Er sah auf das zerklüftete Ufer des Nests und das vom Mondlicht beschienene Wasser. Der Balkon war angefüllt mit Walküren, die mit Speeren bewaffnet waren. Sie richteten ihre harten Blicke auf ihn.
    Seit der Nacht, in der Blasphet eingedrungen war, hatte er in einer dunklen Zelle gesessen. Er war sich nicht sicher, wie viele Tage vergangen waren. Ruhig hielt er dem verurteilenden Blick der Walküren stand. Er hatte das Nest in die Tragödie geführt. Er konnte nur das schlimmste Schicksal erwarten.
    Die Walküren teilten sich, als noch ein gefangener Drache hergebracht wurde. Sein Herz machte einen Sprung, als er den weiblichen Himmelsdrachen erkannte, auch wenn sie ihren Kopf eingezogen hatte und ihre Schultern unter dem Gewicht von Ketten gebeugt waren.
    »Nadala!«, rief er.
    Sie warf ihm

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