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Die Hexe von Hitchwick

Die Hexe von Hitchwick

Titel: Die Hexe von Hitchwick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Gaede
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besten aufs Kinn.“
Leonie nickte, obwohl ihr so gar nicht danach war, da zu bleiben oder jemanden zu schlagen. Das Einzige, was sie wollte, war aus diesem Albtraum aufzuwachen, in ihrem Zimmer aufzuwachen, mit Jasmine im Nebenzimmer, ihren Eltern am Frühstückstisch sitzend und ohne diesen Horrorkeller unter dem Wintergarten.
Morgan war sich nicht sicher, wie lange Leonie noch durchhalten würde, doch das konnte sie jetzt nicht berücksichtigen. Die andere Seite war immer noch in der Überzahl.
Die Hexe hatte sich auf Mrs. Cooper zubewegt, die sich inmitten des Pentagramms erhob. Die Hexe musste ausgeschaltet werden, allerdings war sie sich nicht sicher, ob sie wirklich Mrs. Cooper helfen wollte. Sie verfolgte ihre eigenen Pläne und die schienen nicht der Nächstenliebe und des Friedens zu entspringen. Ohne einen genauen Plan, nur mit dem Gefühl beseelt, zuerst Mr. Smith unschädlich machen zu müssen, stürmte sie auf ihn zu, den Pflock wie einen Baseballschläger im Anschlag. Kurz bevor sie ihn erreichte, erhob er sich, blickte sie an und wich ihrem Schlag aus. Higgins wirbelte herum und traf mit seinem ausgestreckten Arm Morgan im Rücken. Der Schlag war nicht sonderlich fest gewesen, es reichte jedoch, sie aus dem Gleichgewicht zu bringen. Sie stürzte nach vorn, konnte sich gerade noch an der Wand abstützen und umdrehen. Unbeabsichtigt wich sie damit dem Dolch aus, den Mr. Smith nach ihr geworfen hatte und der scheppernd von der Wand abprallte.
Higgins und Mr. Smith kamen von zwei Seiten auf sie zu, beiden stand die Mordlust ins Gesicht geschrieben. Bereit zum Kampf hielt sie den Pflock schützend vor sich, während sie die realistische Einschätzung ihrer Chancen verdrängte. Erneut keimte das Gefühl in ihr auf, dass es ziemlich dämlich gewesen war, ohne die Pistole oder weiteren Schutz das Haus der Smith zu betreten. Ihre Augen huschten von einem zum anderen, darauf wartend das kleinste Anzeichen für einen Angriff wahrzunehmen. Die beiden kamen näher. Sie wich zurück, lange würde dieses Spiel nicht mehr möglich sein, die Wand befand sich nur noch wenige kleine Schritte entfernt. Sie wurde in die Enge getrieben und sie konnte nichts dagegen machen.
Ein rötliches Schimmern hinter Mr. Smith lenkte kurz ihre Aufmerksamkeit auf sich.
Kam jetzt auch noch die Hexe? Würde sie sich holen, was der Zirkel ihr versprochen hatte, ein menschliches Opfer namens Morgan?
Das rötliche Schimmern flackerte durch die Luft, ein Surren erklang und dann prallte etwas hart gegen den Schädel von Mr. Smith. Funken stoben durch die Luft, Mr. Smith kippe nach links, schlug auf dem Boden auf und blieb bewusstlos liegen.
Morgan sah es, registrierte es, doch es dauerte einige Zeit, bis sie verstand.
Wo nur Augenblicke zuvor Mr. Smith gestanden hatte, war nun Leonie zu sehen. In den zitternden Händen hielt sie eine Fackel, Wuttränen rannen an ihren bebenden Nasenflügeln entlang. Higgins machte einen Schritt in Richtung Mr. Smith, hielt jedoch inne, als Leonie begann die Fackel vor sich hin und her zu schwenken, als versuchte sie ein wildes Tier zu verscheuchen.
„Leg das weg! Dein Vater ist verletzt, wir müssen ihm helfen!“, schrie Higgins sie an.
„Helfen? Helfen? Und wer hätte mir geholfen, wenn ich verletzt gewesen wäre? Sie, oder mein Vater?“, brüllte Leonie zurück und ging auf Higgins los.
Higgins täuschte rechts an, wandte sich nach links und stand in der nächsten Sekunde neben Leonie. Er schlug auf ihre Handgelenke. Der Schmerz ließ ihre Kraft schwinden und die Fackel fiel zu Boden. Leonies Herz setzte einen Schlag aus, Verzweiflung überflutete sie. Es war ihr nicht einmal möglich die Arme schützend hochzureißen, bevor sich Higgins Hände um ihren Hals legten.
Kaum hatten sich seine Hände um Leonies Hals geschlossen, da öffneten sie sich wieder. Seine Schultern strafften sich, sein Kopf und Oberkörper bog sich nach hinten, sein Gesicht verzehrte sich, er strauchelte rückwärts. Morgan holte aus und rammte ihm den Pflock in den Magen. Hatte der erste Schlag ihn nach hinten zucken lassen, sorgte der in den Magen dafür, dass er sich krümmte. Ein weiteres Mal schlug Morgan zu und beförderte ihn damit zu Boden.
Stöhnend blieb er dicht bei Mr. Smith in einer kleinen dunklen Pfütze liegen. Morgan kniff die Augen etwas zusammen, um es besser erkennen zu können. Bei dem flackernden, rötlichen und gelben Licht und den vielen Schatten war es schwierig die wirkliche Farbe

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