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Die Hexe von Hitchwick

Die Hexe von Hitchwick

Titel: Die Hexe von Hitchwick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Gaede
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Arme ausgestreckt, um Cooper zu packen, zu erwürgen. Ihr Gesicht zeigte erst eine Fratze des Zorns und des Schmerzes, dann mischte sich Überraschung mit rein und zum Schluss blieb nur der Schmerz. Die Arme sanken hinab, ihr Blick richtete sich auf ihren Brustkorb und den goldenen Griff, der daraus hervorlugte. Der Zorn hatte ihren Verstand vernebelt, sie nicht auf ihre Deckung achten lassen. Es war eine Leichtigkeit für Mrs. Cooper gewesen ihr Messer zu ziehen und es in Joannas Herz zu rammen.
Das Leben entwich aus ihrem Körper, wie die Luft aus einem Ballon und ebenso fiel sie in sich zusammen. Die Schwerkraft holte sich so eilig ihre Beute, dass Mrs. Cooper schnell reagieren musste, um ihr Messer zu greifen und herauszuziehen.
Zur gleichen Zeit ertönte der Schrei einer weiteren Frauenstimme. Der Rosenkranz war genau vor Hannah McSwells Füßen gelandet. Sie stand als einzige innerhalb des Pentagramms. Colver und Higgins waren hinter Morgan her gehechtet und Mr. Smith hatte sich seiner Tochter zugewandt.
Das Pentagramm erstrahlte in einem Augenschmerzen erzeugenden Weiß, das an Hannah hinaufzüngelte, sie in wenigen Sekunden vollständig einhüllte und sie schreien ließ, als stünde sie in Flammen.
Das Strahlen wurde schwächer, ließ von Hannah ab, deren Körper sich so stark veränderte, dass er keine Ähnlichkeit mehr mit dem von vor wenigen Augenblicken hatte. Das auftupierte, leuchtend rote Haar hing in leblosen, dünnen, grauen Strähnen von ihrem knochigen Schädel. Die Haut lag faltig und wächsern über ihren Knochen wie bei einer Mumie.
Die Schriftzeichen, die das Pentagramm einrahmten, vibrierten, verschwommen und wurden schwarz, ebenso schwarz, wie der verschrumpelte Körper, der auf seine Knie fiel und mit letzter vergeblicher Anstrengung die Arme hochriss. Die ledrige Haut schälte sich von den Knochen, das linke Auge flutschte aus der Augenhöhle, verdorrte im Sinkflug und landete als Häufchen Asche auf dem Boden. Hannah fiel in sich zusammen, ein leises Knacken ging von den schwarzen Konchen aus, bevor sie zu einem kläglichen, staubigen Rest zerbröckelten.
Entsetzen weitete Leonies Augen. Ihr Verstand begriff nicht, was direkt vor ihr geschah, oder dass sie sich in großer Gefahr befand. Von selbst, ohne es willentlich zu tun, reagierten ihre Beine auf das Näherkommen ihres Vaters. Sie wich vor ihm zurück, doch ohne sich der Gefahr bewusst zu sein, die von ihm ausging.
Sein ganzer Zorn richtete sich gegen sie. Leonie hatte nicht nur das Abkommen zerstört, sie stand auch auf der Seite des Feindes. Er hatte es immer als notwendiges Übel angesehen, seine eigenen Kinder zu opfern, doch stets war er bemüht gewesen, ihnen ein recht schnelles Rübergehen zu ermöglichen. Er war kein Sadist, empfand keine Freude beim Quälen anderer, er tat nur, was notwendig war. Was seine Tochter getan hatte, war allerdings so verabscheuungswürdig, dass er sie leiden lassen wollte. Sie hatte sein Werk, sein Leben zerstört und nun würde er sie zerstören, bevor er sie hinab in die Hölle verbannte.
Eine Reflektion des Fackellichts auf dem Dolch in Mr. Smiths Hand zog Leonies Aufmerksamkeit auf sich, weckte sie.
„Was hast du vor?“, fragte sie verängstigt.
„Dich bestrafen.“

Mit viel Mühe hatte Morgan ihre Aufmerksamkeit immer wieder von ihren eigenen Angreifern abziehen und durch den Raum schweifen lassen können.
Irgendwie musste sie es schaffen zu Leonie zu gelangen, denn das sah nicht gut aus.
Colver konnte sie mit einem gezielten Tritt in die Weichteile zu Boden schicken, Higgins war leider ein anderes Kaliber. Langsam ging er ihr ernsthaft auf die Nerven, hinzu kam die immer noch blutende Wunde an ihrem Handgelenk, so machte die Arbeit keinen Spaß.
Erneut schwang Higgins einen Hacken nach ihr, knapp konnte sie darunter wegtauchen und einen Schlag in seinen Solarplexus landen. Während er sich keuchend krümmte, huschte Morgan an ihm vorbei Richtung Leonie, wandte aber den Kopf kurz zum Pentagramm und Mrs. Cooper.
War das möglich, konnte es wirklich sein?
Morgan zögerte, blickte wieder auf das Pentagramm. Ihre Füße stoppten, ihr Körper drehte sich, blitzschnell stand sie vor der Außenlinie des Drudenfußes, beugte sich rüber und hob den Rosenkranz auf.
Sug , schallte es durch ihren Verstand. Das war der Rosenkranz von St. George.
Wo war Sug?
„Hier, für deinen Arm“, sagte Mrs. Cooper, die in den Kreis des Pentagramms getreten war, während sie Morgan ihren

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