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Die Hobbijahns

Die Hobbijahns

Titel: Die Hobbijahns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Rensmann
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zweite Prophezeiung
     
    Als Jasmin erwachte, fühlte sie sich erholt. Den gebrochenen Arm spürte sie nicht mehr. Sie blinzelte die Müdigkeit weg und erkannte Hebbijahn, der wachend neben ihr saß. Balduin, Archibald und Gretchen schliefen.
    Panik überkam Jasmin. Was hatte Hebbijahn ihnen gegeben? War es der Hebbijahn, mit dem sie in ihrem Zimmer gespielt hatte und der auf ihrem Kater Moritz geritten war und eine Zecke von ihm entfernt hatte?
    Jasmin richtete sich auf. Es überraschte sie, dass sie dabei keine Schmerzen spürte, trotzdem schrie sie Hebbijahn an: »Was hast du mit ihnen gemacht? Warum schlafen sie alle? Und mein Arm? Ich kann ihn nicht bewegen!«
    »Beruhige dich!«, antwortete Hebbijahn. »Du hast nur zwei Stunden geschlafen. Die anderen sind erst vor einer halben Stunde eingeschlafen. Warum hast du solche Zweifel mir gegenüber?«
    »Du hast dich verändert.«
    »Das blieb leider nicht aus, aber auch du hast dich verändert.«
    »Was war in dem Zaubertrank?«, wollte Jasmin wissen.
    »In dem Trank befand sich ein heilendes Schlafmittel. Während du geschlafen hast, hat sich dein Körper erholt. Der Trank beschleunigt den Heilungsprozess. Du wirst ein Kribbeln verspüren, als sei der Arm eingeschlafen, und dann, langsam, wirst du ihn auch wieder bewegen können. Bitte, Jasmin! Ich bin nicht mehr derselbe, das stimmt, aber ich bin immer noch dein Freund!«
    Beschämt senkte Jasmin den Blick.
    Bevor sie sich entschuldigen konnte, erwachten auch Archibald und Gretchen. Die Spinne blinzelte verschlafen und flüsterte: »Jasmin, wie geht es dir? Was macht dein Arm und der Rest deines Körpers?«
    »Mir geht es besser.«
    Balduin schlüpfte aus Jasmins Pullovertasche und blieb stumm, was zu dem geschwätzigen Falter nicht passen wollte.
    »Da nun alle aufgewacht sind, muss ich euch den zweiten Teil der Prophezeiung erklären, denn er geht uns alle an. Ich hatte nie damit gerechnet, dass er in Kraft treten könnte, aber wir sind fünf – und somit einer zu viel.«
    Mit einem Mal schien die Müdigkeit wie weggewischt, Angst kroch Jasmin in die Glieder. Ein Zustand, der ihr nur zu bekannt vorkam.
    »Was genau bedeutet das?«, fragte Archibald und kratzte sich mit einem Bein am Hinterleib.
    »Der wegen seines Unglaubens verbannte Hobbijahn wird von einem Kind gerettet, doch egal wie viele Freunde dieses Kind auf seinem Weg trifft: Nur drei werden mit ihm zurückkehren.«
     
    Die Anstrengung der letzten Stunden und Tage lagen wie ein Nebel auf Jasmins Denkvermögen. Und auch die anderen schienen nicht sofort zu verstehen, was Hebbijahns Worte bedeuteten.
    Nur vier kehrten zurück? Einer musste hier bleiben? Nein! Dafür hatten sie nicht Gefahren überstanden, Leben gerettet und Freundschaft geschlossen, nur um einen von ihnen zu verlieren. Es musste einen Weg geben, dem zu entgehen!
     

Vier kommen - Vier gehen
     
    Keiner wollte der Prophezeiung Glauben schenken. Und doch schwebte die Angst über ihren Köpfen wie eine böse Gewitterwolke – die Angst davor, einen der besten Freunde zu verlieren.
    Gab es eine Chance, das Schicksal herauszufordern und zu fünft das Schwarze Schloss zu verlassen und den Heimweg anzutreten?
    Doch gelang ihnen das nicht, wer sollte zurückbleiben? Mit der Zeit würden sie auf ihre Fragen Antworten finden, so wie es auf dem Weg hierher gewesen war.
    Jasmins Arm fing an zu kribbeln, und schon bald konnte sie ihn vollkommen bewegen. Sie hatte gehofft, dass er steif bliebe. Dann hätte sie sich daran klammern können, dass auch die Prophezeiung nicht eintreffen musste.
    So rückte der schreckliche Zeitpunkt der Wahrheit wieder ein bisschen näher. Hebbijahn hatte den Vorschlag gemacht, die Küche des Schwarzen Schlosses aufzusuchen. Und so waren sie ihm die Stufen hinaufgefolgt, stets in dem Bewusstsein, dass sich die Reise nur halb gelohnt hatte. Vielleicht fiel einem von ihnen doch noch eine Lösung ein. Nacheinander stiegen sie die zweite der sechs Treppen hinauf. Nach der sechsten Stufe legte Hebbijahn seine Hand an die Wand, und eine unsichtbare Tür schwang auf, hinter der sich eine weitere Treppe verbarg. Auch hier öffneten sie nach der sechsten Stufe eine Tür. Erst nachdem sie insgesamt sechs Türen durchschritten und jeweils sechs Stufen von sechs Treppen erklommen hatten, kamen sie in einen dunklen Raum. Hebbijahns Lampe und Balduins Flügel schenkten ihnen die Helligkeit, die sie benötigten, um sich umzusehen. Es gab weder Tische noch Regale oder Stühle. Die

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