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Die Hoehle

Die Hoehle

Titel: Die Hoehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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drehte er sich um, damit er die steinernen Möbel, die in einer Ecke standen, bewundern konnte.
    »Seht Euch das an, hier gibt es richtige Stühle und einen Tisch. Das darf ja wohl nicht wahr sein! Sie sehen sehr massiv aus. Kommt zu mir und packt Brote und Wein aus. Wir sollten ein Picknick auf diesen wunderschönen Steinmöbeln genießen. Darf ich die Herrschaften bitten, Platz zu nehmen?«
    Carla und John hatte die Neugierde inzwischen ebenfalls durch den engen Eingang getrieben. »Oh ja, gerne, vielen Dank für die Einladung!«, antwortete Carla, verbeugte sich, reichte ihm die Hand und schüttelte sie dermaßen übertrieben, als wäre sie gerade vom Oberkellner persönlich zu ihrem Tisch geleitet worden. Auch John staunte nicht schlecht über das Mobiliar.
    Zuerst betasteten sie vorsichtig die Sitzgelegenheiten und den Tisch. Vergeblich versuchten sie, die Möbel zu bewegen. Sie waren so extrem schwer, dass kein normal gebauter Mensch in der Lage gewesen wäre, sie zu verschieben geschweige denn, sie hochzuheben. Sämtliche Möbel waren aus massivem Granit gemeißelt worden. Da sie nicht mit dem Boden verbunden waren, mussten die drei davon ausgehen, dass die Menschen, die sie einst benutzten, über wesentlich mehr Kraft verfügen konnten.
    »Kann mir jmand verraten, welche Menschengattung diese unglaublich schweren Möbel benutzen konnte? War hier der Club der Bodybuilder am Werke? Die bekommt man nicht einen Millimeter vom Fleck gerückt! Mir ist es noch nicht einmal geglückt, dass sie wackeln. Das waren vermutlich gar keine Menschen, sondern vor Muskeln strotzende Mutanten mit Armen, die so dick waren, wie unsere Beine«, staunte Carla und strich mit den Händen über die Oberfläche einer Stuhllehne. Sie befühlte die feinen Arbeiten auf der Oberfläche der Steine, die im krassen Gegensatz zum gewaltigen Gewicht der Möbel standen. Sie entdeckte feine Muster und Grafiken auf der glattpolierten Oberfläche, die allesamt sehr symmetrisch waren. »Einerseits muss man über Bärenkräfte verfügen, um die Möbel zu bewegen, andererseits braucht man ein enormes Feingefühl, um derartig feine und symmetrische Linien in den Granit zu ritzen. Welches Lebewesen beherrschte so etwas?«
    Wie selbstverständlich setzten sie sich auf die Stühle und machten es sich auf ihnen bequem. Die Stühle schienen davon keine Notiz zu nehmen, sie wackelten noch nicht einmal unte r Franklyns Gewicht, der der Schwerste der drei Freunde war.
    »Wie für uns gemacht. Trotz der Tatsache, dass die Möbel aus massivem Stein gemeißelt sind und mir gerade der Hintern einfriert, kann man hier wirklich bequem sitzen. Hoffentlich bekommt man davon keine Hämorrhoiden.« Carla erhob sich und rieb ihr Hinterteil. »Herr Ober, ich hätte gern ein Steak, und einen Bodybuilder für die Stühle bitte«, flachste sie. »Was mich vor allem erstaunt, ist die unglaublich glattpolierte Oberfläche der Möbel. Als hätte sie jemand mit einer Maschine bearbeitet. Wobei ich mir kaum vorstellen kann, dass hier unten in der Höhle Maschinen zum Einsatz kamen, als sie hergestellt wurden. Zudem sehen sie aus, als wären sie nagelneu.«
    Sie blickte sich in der Höhle ein wenig um und rief plötzlich erstaunt »John, schalt e bitte ganz schnell die Taschenlampe aus! Ich habe da hinten etwas entdeckt!«
    »Wieso, dann sehen wir es doch nicht mehr .«
    »Mach schon, nur kurz, du wirst sehen, was ich meine. Los, schnell.«
    Nicht so ganz von ihren Argumenten und ihrer Logik übe rzeugt griff John zum Schalter und knipste widerwillig die Taschenlampe aus. Er bereute nicht, dass er auf Carla gehört hatte. Was er jetzt sah, machte ihn vorübergehend sprachlos.
    »Unglaublich !«, staunte Franklyn, »wo kommt bloß das Licht her? Sind hier noch andere außer uns? Ich glaube, wir sind gar nicht allein hier.«
    »Nein«, sagte Carla leise, da hinten leuchtet das Wasser. Siehst du das? Lass uns mal hingehen .«
    »Was … ist … das ?«, stotterte John. Vor lauter Erstaunen konnte er sich vorübergehend nicht bewegen.
    U ngefähr zehn Meter entfernt befand sich das Ufer eines unterirdischen Sees, dessen Wasser schwach und bläulich leuchtete.
    Die drei Freunde erhoben sich und gingen mit großen, sta unenden Augen dem leuchtenden See entgegen. Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnten sie, ohne großartig den Fußboden abzutasten, zum Wasser finden. Je länger die Taschenlampe ausgeschaltet war, desto mehr Details konnten sie im Raum

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