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Die Höhlenkinder 3 – Im Steinhaus

Die Höhlenkinder 3 – Im Steinhaus

Titel: Die Höhlenkinder 3 – Im Steinhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alois Theodor Sonnleitner
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Steinen beschwert, der Dachboden mit Heu und Streu aufgefüllt, als die ersten Schneestürme losbrachen.
    Evas Herdfeuer brannte nicht so gut, wie es in der unteren Stube gebrannt hatte. Da schuf Peter mit Hans eine vollkommenere Nachahmung des Herdrostes der Geißenhöhle. Jener hatte aus länglichen Steinen bestanden; der neue aber wurde aus fingerdicken Eisenstäben geschmiedet und kniehoch über dem Stubenboden in die Mitte des gewölbten Aschenraumes eingebaut. Nun konnte die Luft von unten her dem Feuer zuströmen. Zum Schluß überbaute Peter die Feuerstelle so, daß der Rauch abgefangen und in die Räucherkammer geleitet wurde, über die er einen gedeckten »Rauchfang« errichtete.
    Peter suchte alle Überbleibsel seiner fast aufgebrauchten Eisenvorräte zusammen und wendete die nächsten Wochen daran, neues Eßzeug und für Eva eine neue Herdausstattung zu schmieden: einen Pfannenhalter, einen Kesselgalgen, einen Bratspieß mit Kurbel und Spießhaltern, Feuerzange und Schürhaken. Statt der einzelnen spitzen Stäbchen zum Aufspießen des Fleisches schäftete er je zwei Eisenspitzen in Holz und schuf so die erste Eßgabel der Familie. Es glückte ihm, noch vor der Wintersonnenwende mit seinen Schmiedearbeiten fertig zu werden.
    Evas Wangen röteten sich, als sie am Heiligen Abend die kostbaren Geräte unter dem Lichterbaum fand. Aber ihre Freude wurde fast übertroffen von der Freude, die Vater und Sohn empfanden, als sie die wahren Wunder an Handarbeit sahen, die Eva vollbracht hatte: hohe, leinengefütterte Pelzmützen aus Hundefellen, warme Fäustlinge aus Katzenfellen und gut schließende Pelzjacken. Worüber sich aber die beiden Männer am meisten verwunderten, das waren sackartige, nahtlose Fußbekleidungen aus einem wolligen Garn, das durch Zusammenspinnen von Flachs- und Ziegenhaaren entstanden war. Das war Evas große Überraschung! Schon lange hatte sie versucht, ein rundherumgehendes Geflecht oder Gewebe herzustellen, was auf dem Webstuhl nicht möglich war. In der warmen Jahreszeit hatte ihr der Garten nie Muße für erfinderische Gedanken gelassen. Erst im Winter, als dank den Vorräten an Mehl, Fett und Fleisch ohne lange Vorbereitungen gekocht werden konnte, hatte sie Zeit gefunden, sich etwas auszudenken. Sie umwickelte erst einen, dann einen zweiten glattgeschabten Weidenrutenring mit einem gedrehten Faden – Strickel nannte sie ihn – und verflocht je zwei Wickelmaschen mittels eines zweiten Strickels, das sie mit einer groben Knochennadel führte. Dann zog sie den unteren Ring aus der Maschenreihe, umwickelte ihn, setzte ihn oben auf und flocht das Strickel an die Maschen darunter. So mühsam diese Flechterei gewesen war, so unbrauchbar erwies sich das Geflecht. Das erste so entstandene Säckchen verzog sich, die Wicklungen streckten sich. Erst als Eva nach vielen, vielen Versuchen von den zwei Strickeln abkam und das Lockerwerden der Wicklungen dadurch vermied, daß sie den oberen Faden unter der Nadel kreuzte, wurde das Geflecht dichter. Um das Strickel zu spannen, klemmte sie es zwischen zwei Finger der linken Hand und wickelte es um den Zeigefinger, den sie wie eine Kunkel abspreizte. Mit einer langen Holznadel in der Rechten stach sie durch eine Masche, fing mit der Nadelspitze den gespannten Faden ein und zwang ihn durch die untere Masche, die sie von der linken Nadel auf die rechte schob. So schlang und hob die Nadel eine neue Masche nach der anderen ab. Anfangs ging das Strickeln recht langsam, bis Eva ihre zwei langen Nadeln durch fünf kürzere, glattgeriebene aus Elsbeerholz ersetzte und die Finger mit der Zeit von selber wußten, was sie zu tun hatten. Von nun an klapperte das Strickelzeug so rasch, daß der gestrickelte »Säckel« zusehends wuchs. So waren die ersten zwei Paare entstanden, kleine fersenlose Säcke, die sich aber den Füßen anschmiegten und sie warm hielten.
    Eva nützte den milden Nachwinter, um eifrig zu spinnen, zu weben, zu stricken und zu nähen, was sie und die Männer brauchen konnten: Säckel und Hemden – mindestens zweifach für jeden, damit gewechselt werden konnte. Und die Männer hielten mit ihrem Lob nicht zurück. Eva, die schon seit langem wieder kränkelte, gefiel es, im Lehnstuhl sitzend zu arbeiten, die schnurrende Katze im Schoß. Sie brauchte ja nicht aus dem Haus zu gehen und sich dem naßkalten Wetter auszusetzen. So blieb sie denn in der warmen, aber ungelüfteten Stube und wurde von Tag zu Tag bleicher und matter. Als der

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