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Die Hoellenaxt

Die Hoellenaxt

Titel: Die Hoellenaxt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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niemals hätte Realität werden dürfen, aber das genau war passiert.
    Er hatte sich geirrt. Manchmal wurde das Unmögliche möglich.
    Was tun?
    Er fand keine Antwort darauf. Einfach die Axt nehmen und fliehen, wobei er sich dann fragte, wohin damit?
    Er fasste sie noch mal an. Es konnte sein, dass er sich geirrt hatte und alles nur Einbildung war. Wieder legte er seine Hände um den Griff. Er wollte die Axt auch anheben, was allerdings nicht klappte, denn sie war plötzlich ungeheuer schwer geworden.
    Aber die Stimme war wieder da.
    »Ich gehöre zu dir. Du kannst mich nicht mehr abgeben. Ich bleibe bei dir. Der Traum hat dich ausgesucht. Ich bin an deiner Seite …«
    Miller saß da und tat nichts. Sein Gesicht nahm einen staunenden Ausdruck an.
    Er konnte es nicht glauben. Das war einfach verrückt. Eine Axt sprach nicht!
    Augenblicklich wurde er vom Gegenteil überzeugt. Da hörte er erneut die Stimme.
    »Ich bin jetzt bei dir. Wir gehören zusammen. Hast du nicht gehört? Wir gehören zusammen.«
    »Ja, das habe ich.«
    »Dann ist es wunderbar. Du bist der Mann mit der Axt, und du wirst mich einsetzen.«
    »Ha – wie einsetzen?« Miller schüttelte den Kopf. »Soll ich jetzt mit dir zum Holzhacken gehen, oder was hast du dir gedacht?«
    »Nein, nicht zum Holzhacken.«
    »Wie schön. Und was dann?«
    Er hörte so etwas wie ein Kichern in seinem Kopf. »Ich werde dich zu einem reichen Mann machen, wenn du willst.«
    Da musste Rod Miller lachen. »Wer will das nicht? Das wäre fantastisch.«
    »So sehe ich das auch. Du sollst reich werden.«
    »Und was noch?«
    »Reicht das nicht?«
    Rod Miller überlegte kurz. »Doch, das reicht, das ist schon okay. Reichtum ist keine Schande.«
    »Du sagst es.«
    »Und was muss ich tun?«
    »Alles!«, lautete die Antwort.
    »Wie – alles?«
    »Denke nach«, flüsterte die Stimme. »Auf dem Weg zum Reichtum darf dir niemand im Weg stehen.«
    »Das ist klar.«
    Der Axt war die Antwort nicht genug. »Glaubst du mir nicht?«, fragte die Stimme.
    »So ist es. Das kann ich einfach nicht glauben.«
    »Aber ich mache dich reich und auch unbesiegbar.«
    »Aha, auch das noch. Und wie schaffst du das?«
    »Indem ich auf die Kräfte der Hölle vertraue. So einfach ist das, mein Lieber.«
    Zum ersten Mal war das Wort Hölle gefallen, und das machte Rod Miller nachdenklich. Zur Hölle gehörte der Teufel, und jetzt konnte er sich vorstellen, dass der damit zu tun hatte.
    Kalt rann es seinen Rücken hinab. Er bekam eine Gänsehaut. In seinem Kopf überschlugen sich plötzlich die Gedanken.
    »Was denkst du?«
    »Nichts, gar nichts.«
    »Doch, du denkst etwas, denn ich kann deine Gedanken lesen. Es ist alles in Ordnung, wenn du dich an die Regeln hältst.«
    »An deine?«
    »Ja, denn wir gehören jetzt zusammen.«
    Rod Miller schluckte. Er stöhnte leise auf. Er schaute auf die Axt und stellte fest, dass er noch immer den Griff umklammert hielt. Was konnte er unternehmen? Nichts, er konnte gar nichts dagegen tun. Es war alles anders geworden. Er dachte daran, dass sich in dieser Nacht sein Leben verändert hatte.
    »Was ist los mit dir?«
    Miller stöhnte leise auf. »Ich weiß nicht, was mit mir los ist.«
    »Du bist durcheinander?«
    »Ja.«
    »Die Aussicht auf Reichtum hat dich schier überwältigt. Stimmt es?«
    »Nein, nein – ich kann es mir nur nicht vorstellen.«
    »Stimmt, und deshalb sollten wir endlich zur Tat schreiten.«
    »Aha, und wie sieht das aus?«
    »Das ist sehr leicht.«
    »Dann zeig es mir.«
    »Gern.«
    Miller hatte zugehört, und irgendwie war ihm jetzt alles egal. Was der andere Typ auch sagte, es konnte nicht klappen, das war alles Unsinn.
    Und doch klappte es.
    Die Axt bewegte sich!
    Sie zuckte einmal, dann glitt sie in die Höhe. Sie hob geschickt vom Boden ab, ohne dass er sie berührt hätte.
    Rod Miller sagte nichts. Er konnte nur staunen. Mit offenem Mund saß er auf der Bettkante und sah, was sich vor ihm abspielte, ohne dass er etwas dazu tat.
    Die Axt bewegte sich immer höher. Sie erreichte die Decke, kratzte darüber hinweg und löste sogar etwas von dem Kalk, der wie Schnee nach unten rieselte und das Bett erreichte.
    »Nun …?«
    Der Mann konnte keine Antwort mehr geben. Es war verrückt oder mehr als das, und er dachte wieder an seinen Traum, der ihn so schockiert hatte.
    Es war schlimm gewesen, sehr schlimm sogar. Aber was er jetzt erlebte, dafür gab es keinen Vergleich mehr. Er stöhnte auf – und zuckte zusammen, als er die Berührung auf seinem

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