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Die Hongkong-Papiere

Die Hongkong-Papiere

Titel: Die Hongkong-Papiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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vollendeten Gentleman. »Tatsache ist nur, daß es für mich eine große Ehre wäre, wenn Sie und der Chief Inspector auf einen Drink mit zu mir kämen.« Er öffnete erneut die Trennscheibe. »Eine kleine Änderung, Fahrer, wir wollen in die Stable Mews.«
     Während Dillon das Fenster schloß, sagte Ferguson seufzend zu Hannah: »Sie müssen ihm einiges nachsehen. Er war nämlich früher Schauspieler.«
    Der Daimler bog auf den kopfsteingepflasterten Platz von Stahle Mews ein und stoppte vor Dillons Haus. »Warten Sie auf uns«, wies Ferguson seinen Fahrer an, während der Ire die Haustür aufschloß und Hannah nach ihm das Haus betrat. Ferguson kam als letzter und schloß die Tür hinter sich.
     »Sie haben es hier richtig nett«, sagte er.
     »Kommen Sie mit ins Wohnzimmer.« Dillon ging voraus, tastete nach dem Lichtschalter. Als die Beleuchtung aufflamm­ te, erblickten sie Asta in dem hochlehnigen Sessel am offenen Kamin. Sie trug einen Overall aus schwarzem Samt und eine schwarze Mütze. Noch auffälliger war jedoch die Walther PPK in ihrer Hand. Auf die Mündung war ein Schalldämpfer geschraubt.
     »Das freut mich aber, Dillon. Eigentlich habe ich nur auf Sie gewartet, und jetzt bekomme ich gleich alle drei.« Ihre Augen glitzerten seltsam. Ihr Gesicht war sehr bleich, dunkle Schatten lagen unter ihren Augen.
     »Machen Sie keine Dummheiten«, riet Ferguson ihr.
     »O nein, im Gegenteil, Brigadier; ich denke, ich bin ziemlich clever. Niemand weiß, daß ich im Lande bin, und wenn ich hier alles erledigt habe, dann wartet auf einem kleinen Flugplatz in Sussex ein Flugzeug auf mich, um mich gleich wieder über die Grenze zu bringen.«
     »Was wollen Sie, Asta?« fragte Dillon.
     »Drehen Sie sich um und stützen Sie sich mit beiden Händen auf den Tisch. Soweit ich mich erinnere, tragen Sie besonders gerne eine Pistole im Hosenbund auf dem Rücken. So haben Sie Carl getötet.« Sie fand aber nichts. Sie schaute auch unter seinen Armen nach. »Keine Waffe, Dillon? Das ist aber ziemlich leichtsinnig.«
     »Sehen Sie, wir waren in der Downing Street«, erklärte Ferguson. »Und dort haben sie das raffinierteste Alarmsystem der Welt. Sobald man versucht, auch nur mit der kleinsten Waffe durch die Sperre zu gehen, bricht sofort die Hölle los.«
     »Wie schön für Sie, aber Sie dürfen sich ebenfalls auf den Tisch stützen.« Ferguson gehorchte, und als sie ihn abgetastet hatte, wandte sie sich an Hannah. »Kippen Sie Ihre Handtasche auf dem Fußboden aus.«
     Hannah befolgte den Befehl, und ein kleiner goldener Lip­ penstift, eine Brieftasche, Kamm und Wagenschlüssel purzel­ ten auf den Teppich. »Sehen Sie, keine Pistole, der Brigadier hat die Wahrheit gesagt.«
     »Stellen Sie sich dorthin«, verlangte Asta, »und Sie gehen nach rechts, Brigadier.« Dillon wandte ihr noch immer den Rücken zu. »Ich dachte, ich hätte Sie auf dem Bauernhof erwischt, Dillon. Ich würde gerne wissen, weshalb ich kein Glück hatte.«
     »Eine kugelsichere Weste«, erwiderte er. »Die sind heutzuta­ ge der letzte Schrei.«
     »Ihnen fällt immer was Passendes ein«, gab sie zu. »Aber diesmal haben Sie mir alles verdorben. Sie haben mir Carl weggenommen, und dafür werden Sie bezahlen.«
     »Und was würden Sie vorschlagen?« fragte Dillon und schob unmerklich seine Füße auseinander.
     »Zwei Kugeln in den Bauch, damit Sie die Schmerzen richtig auskosten können.«
     Hannah ergriff eine kleine griechische Statue, die auf dem Rauchtisch neben ihr stand, und schleuderte sie. Asta duckte sich und schoß wild um sich. Dabei erwischte sie Hannah in der linken Schulter und warf sie nach hinten aufs Sofa. Dillon reagierte, doch sie fuhr herum, richtete den Lauf der Walther auf ihn.
     »Leben Sie wohl, Dillon.«
     Hinter ihr ertönte ein Klicken, als Charles Ferguson den silbernen Griff seines Malakkastocks drehte und die knapp fünfundzwanzig Zentimeter lange Degenklinge herausfederte. Ferguson jagte sie der jungen Frau in den Rücken, durchbohrte ihr Herz, so daß die Spitze vorne aus ihrem Overall heraus­ drang.
     Sie hatte noch nicht einmal die Zeit aufzuschreien. Die Walther rutschte ihr aus der kraftlosen Hand, und sie stolperte nach vorne. Dillon fing sie auf, indem er nach ihren Armen faßte. Ferguson zog die Klinge heraus. Sie blickte mit einem Ausdruck der Verwunderung auf ihre Brust, sah Dillon noch einmal an, als wollte sie nicht glauben, was passierte. Dann gaben ihre Knie nach. Sie sank zu Boden

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