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Die Hongkong-Papiere

Die Hongkong-Papiere

Titel: Die Hongkong-Papiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Fassung zu verlieren. »Ich dich lieben? Es gab nur eine einzige Frau, die ich geliebt habe, und du hast sie umgebracht!«
     Die Browning schwang hoch, aber Dillons Hand legte sich bereits um den Griff der Walther in seinem Hosenbund auf dem Rücken. Er schoß Morgan zweimal ins Herz. Morgan brach zusammen, und Luca streckte die Hände nach der Celeste aus. Dillon wirbelte herum, hatte den Arm noch immer vorgestreckt und schoß ihm zwischen die Augen. Der Capo kippte mitsamt dem Sessel nach hinten.
     Im gleichen Moment kreischte Asta: »Nein!« Sie schoß Dillon zweimal in den Rücken. Der Einschlag der Kugeln warf ihn vorwärts auf den Tisch, dann fuhr sie herum und rannte durch die Terrassentür hinaus.

    Dillon hatte Schwierigkeiten beim Atmen und war beinahe bewußtlos. Er hörte Ferguson seinen Namen rufen, wobei seine Stimme besorgt klang. Seine Hände fanden die Tischkante, er drückte sich mühsam hoch und schlurfte zum nächsten Stuhl. Er setzte sich, rang nach Luft, dann tastete er nach den Klett­ bandverschlüssen der kugelsicheren Weste, öffnete sie und zog die Weste aus. Er untersuchte sie und stellte fest, daß die beiden Kugeln, die Asta abgefeuert hatte, im Material stecken­ geblieben waren.
    »Wollen Sie sich das nicht mal ansehen?« sagte er zu Fergu­
    son. »Wir können Gott für die moderne Technologie danken.«
     »Dillon, ich dachte schon, ich hätte Sie verloren. Da, trinken Sie was.« Ferguson schüttete Rotwein in eins der Gläser auf dem Tisch. »Ich könnte auch einen vertragen.«
     Dillon leerte das Glas. »Mein Gott, das tut gut. Sind Sie in Ordnung, alter Junge?«
     »Mir ging es nie besser. Wie zum Teufel sind Sie hierherge­ kommen?«
     »Gagini hat mich hergeflogen, und ich bin mit dem Fall­ schirm abgesprungen.«
     Ferguson erschrak. »Ich wußte gar nicht, daß Sie das kön­ nen.«
     »Man muß alles mal versuchen.« Dillon griff nach der Fla­ sche und schenkte sich ein zweites Glas ein.
     Ferguson prostete ihm zu. »Sie sind ein bemerkenswerter Mann.«
     »Ich will ganz ehrlich zu Ihnen sein, Brigadier, es gibt Leute, die halten mich sogar für ein verdammtes Genie, aber da habe selbst ich meine Zweifel. Was ist mit dem Abkommen pas­ siert?«
     Ferguson ging zu Luca hinüber, kniete sich hin und griff ihm in die Innentasche. Er stand wieder auf, drehte sich um und faltete das Dokument auseinander. »Das TschungkingAbkommen. Um das ist es gegangen.«
     »Und jetzt bereiten wir dem ein Ende«, sagte Dillon. »Haben Sie ein Streichholz? Ich denke, wir sollten es einfach verbren­ nen.«
     »Nein. Ich denke, das sollten wir nicht tun.« Ferguson faltete es wieder sorgfältig zusammen, holte seine Brieftasche heraus und legte es behutsam hinein. »Die Entscheidung sollten wir dem Premierminister überlassen.«
     »Sie sind ein verdammt raffinierter Hund«, stellte Dillon fest.
    »Sie sind ja nur scharf auf einen Adelstitel.«
     Er stand auf, zündete sich eine Zigarette an, trat hinaus auf die Terrasse, und Ferguson folgte ihm nach draußen. »Ich möchte bloß wissen, wo sie abgeblieben ist. Als ich versuchte, Sie wiederzubeleben, habe ich ein Auto wegfahren hören.«
     »Die ist längst über alle Berge«, sagte Dillon.
     Lauter Motorenlärm erklang über ihnen, und ein dunkler Schatten senkte sich auf die Wiese herab. »Du liebe Güte, was ist das denn?« fragte Ferguson.
     »Das ist Hannah Bernstein, die die Überreste einsammeln will, in Begleitung unseres guten Major Gagini. Er hat sich in dieser Angelegenheit mehr als hilfsbereit erwiesen. Sie sind ihm einiges schuldig.«
     »Ich werd’s nicht vergessen«, versprach Ferguson.

    Hannah Bernstein stand mit Gagini in der Türöffnung des Eßzimmers und sah sich schaudernd um. »O mein Gott«, seufzte sie, »das reinste Schlachtfest.«
     »Haben Sie etwa damit Probleme, Chief Inspector?« fragte Ferguson. »Dann will ich Ihnen kurz schildern, was hier passiert ist.«
     Als er geendet hatte, holte sie tief Luft, trat spontan auf ihn zu und küßte ihn auf die Wange. »Ich bin wirklich froh, Sie heil wiederzusehen.«
     »Das habe ich Dillon zu verdanken.«
     »Ja.« Sie sah auf Morgan und Luca. »Er macht nie Gefange­
    ne, nicht wahr?«
     »Auf dem Grundstück liegen noch vier weitere, meine Lie­ be.«
     Sie erschauerte, und Dillon kam mit Gagini durch die Terras­ sentür herein. Der Italiener blieb stehen und betrachtete Luca kopfschüttelnd. »Ich hätte nicht gedacht, daß ich diesen Tag erleben

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