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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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zusammenzuflicken.«
    DuMark warf noch einen letzten Blick zurück und sah nur jede Menge Felsbrocken. Nichts regte sich in den Trümmern. Es war endlich vorbei.
    »Und dann … können wir heimkehren.«
    Die Tür fiel hinter ihnen zu, mit einem Knall, der sonderbar endgültig klang, als hätte jemand ein langes, ermüdendes Buch nach der letzten Seite zugeklappt. Und dann war es wieder still in dem dunklen Raum.
    Die Luft schimmerte, wie durch einen Vorhang aus sich kräuselndem Wasser beobachtet. Das Gewebe des Raums teilte sich, ganz langsam, Zentimeter für Zentimeter, und Vigo Havarren kehrte zurück. Bei seinem plötzlichen Erscheinen breitete sich mattes Licht aus, wie von unsichtbaren Fackeln an den Wänden.
    Staub und Schleim bedeckten den schmächtigen Zauberer. Blut – oder etwas, das fast Blut war – sickerte aus einem Dutzend kleiner Wunden, und der gebrochene Kiefer hing schief. Für einen Moment stand Havarren einfach nur reglos da und konzentrierte sich. Es knirschte und knackte, und der Kiefer rückte an den richtigen Platz. Ein kurzes Brummen war Havarrens einziges Zugeständnis an den Schmerz, der diesem Vorgang folgte.
    Mit den Fingerspitzen der linken Hand betastete er vorsichtig sein Kinn, kniete neben seiner abgetrennten Rechten – die er absichtlich unter den Trümmern liegen gelassen hatte – und bedauerte, dass sich diese Sache nicht so leicht in Ordnung bringen ließ wie der Kiefer. Es hatten sich bereits kleine Ranken aus Fleisch am Armstumpf gebildet, aber es würde Wochen dauern, bis daraus eine neue Hand entstand.
    Havarren richtete sich wieder auf und sah sich um. Ein schwacher Glanz von Metall zeigte sich in einer Lücke zwischen den Steinen, aber er achtete nicht darauf. Es kümmerte ihn nicht, ob Falchion überlebte hatte oder tot war. Seine Sorge galt …
    In der Mitte des großen Raums kamen die herabgestürzten Steinmassen plötzlich in Bewegung. Etwas stieß die Felsbrocken auseinander, und eine Welle aus Feuer strömte über den Boden, verwandelte das Gestein in Schlacke. Havarren brachte sich mit einem Zauber nach oben und schwebte über dem plötzlichen Feuer, damit es ihm nicht die Beine verbrannte.
    Ein Kreischen drang aus dem Teppich schmelzender Felsen, das Heulen von tausend verdammten Seelen. Hier und dort stieg Rauch auf und erfüllte den Raum mit dem Gestank von Schwefel. Übernatürliche Hitze ließ die Wände erglühen, und der schmächtige Zauberer fragte sich, ob die Eiserne Burg das überstehen konnte, was jetzt in ihren Fundamenten geschah. Ausläufer des Feuers krochen an den Wänden hoch und verwandelten sich dabei in die tastenden Tentakel von etwas Unbekanntem, etwas, das nicht einmal in den schrecklichsten Albträumen der Menschen erschien. Wie mit liebevoller Zärtlichkeit strichen sie über die Mauern, oder vielleicht wie ein Gefangener, der nach einem Weg in die Freiheit suchte.
    Mit ausgebreiteten Armen stieg er auf, getragen von der Welle des Feuers. Er trat auf den verbrannten Boden, und die Glut teilte sich unter seinen Füßen. In den Augen ein Leuchten heller als das Feuer, kehrte der Leichenkönig von Kirol Syrreth aus den Klauen der Verdammnis zurück.
    Doch duMarks Angriff hatte Spuren hinterlassen. Die vertrocknete, verschrumpelte Haut, die die linke Seite seines Körpers bedeckte, war aufgerissen, und darunter kamen Knochen und Muskeln zum Vorschein. Seine Kleidung war nicht mehr nur abgewetzt und abgenutzt – nur noch eine Art Spinnennetz aus baumelnden Fäden war davon übrig. Kakerlaken, Maden und andere kleine Geschöpfe krabbelten über seinen Leib und suchten nach Schutz vor dem Chaos. Hunderte von ihnen fielen ins Feuer und verbrannten, aber die meisten erreichten sichere Schlupfwinkel.
    Ungewohnte Furcht ließ Havarren erzittern, als er beobachtete, wie Morthûl durch die höllische Glut trat und dicht vor ihm stehen blieb.
    Sein Mund bewegte sich, und er sprach langsam, als bereitete ihm jedes Wort Mühe.
    »Ich bin sehr enttäuscht«, teilte er seinem Diener mit, so leise, dass dieser ihn kaum verstehen konnte.
    Vigo Havarren glaubte nicht an viele Götter, und er neigte dazu, jene zu verachten, an die er glaubte. Aber jetzt spürte er zum ersten Mal in seinem Leben den unwiderstehlichen Drang zu beten.
    Ananias duMark, größter Zauberer der Verbündeten Königreiche, seufzte voller Wonne, als er langsam auf die mit Daunenfedern gefüllte Matratze sank. Sein Gewand hing an einem Haken auf der anderen Seite des kleinen

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