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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Schlafzimmers, und sein Stab lehnte daneben an der Wand.
    Während des vergangenen Monats, seit dem letzten Kampf gegen seinen alten Feind, hatte sich duMark jeden Tag bis an den Rand der Erschöpfung getrieben. Erst in der vergangenen Woche waren seine arkanen Fähigkeiten auf ein Niveau zurückgekehrt, das er für akzeptabel hielt. Erst jetzt durfte er ausruhen. Er war so müde wie nie zuvor in seinem Leben und schlief bereits, noch bevor seine Ohren mit den angedeuteten Spitzen das Kissen berührten.
    König Dororam, der lange schneeweiße Bart vom Schlaf zerzaust, setzte sich plötzlich auf, und das Herz schlug ihm bis zum Hals. Zuerst dachte er, einem wirklich schrecklichen Traum entkommen zu sein, aber als er sich gerade wieder hingelegt hatte, hallte ein ohrenbetäubender Schrei durch die Flure von Schloss Bellatine, und er klang genauso wie jener, der den König aus dem Schlaf gerissen hatte. Die letzten Reste der Benommenheit fielen von ihm ab, und auf einmal begriff er, dass seine Gemahlin, die elegante Königin Lameya, nicht länger neben ihm lag, und dass es ihr Schrei war, der ihn durch die Dunkelheit erreichte. Vor Furcht fröstelnd, sprang der alternde Monarch aus dem Bett und streckte die Hand nach der Klinke der dicken Mahagonitür aus …
    Wie der König, von dem er geträumt hatte, schreckte duMark hoch, das Gesicht schweißfeucht und in der Kehle die Reste seines eigenen Schreis. Noch bevor das Echo jenes Schreis verklungen war, eilte der Magier bereits durch den Raum und griff nach Gewand und Stab. In all den Jahrhunderten seines Lebens hatte duMark selten einen Traum von dieser Intensität erlebt, und selbst ein junger, unerfahrener Zauberlehrling hätte ihn als Hinweis auf bevorstehende Ereignisse verstanden. Kaum hatte sich duMark in seinen Umhang gehüllt, sprach er auch schon den Zauber, der ihn direkt zum Schloss Bellatine teleportierte. Doch seine Gedanken waren woanders.
    Ihr Götter, steht mir bei. Ich hätte mich vergewissern sollen …
    Am Zielort erwartete ihn Chaos. Alle Bewohner und Bediensteten des Schlosses eilten umher, erfüllt von Pflichtbewusstsein, aber niemand von ihnen schien zu wissen, was er oder sie tun sollte. Ein gehetzt wirkender Mann erschrak zwar, als duMark plötzlich im Flur erschien, erkannte den Zauberer aber und führte ihn sofort nach oben.
    Mehr als zehn Wächter standen vor der Tür zu den königlichen Gemächern, wichen jedoch beiseite, als duMark sich näherte und eintrat.
    Mit tränennassen Wangen saß Königin Lameya auf dem Stuhl in der Mitte des Raums, neigte den Oberkörper vor und zurück und schluchzte herzzerreißend. DuMark hatte sie immer für eine attraktive Frau gehalten, trotz ihres Alters. Doch jetzt hatte der Kummer ihr Gesicht in eine Grimasse des Schmerzes verwandelt, und das graue, struppige Haar zeigte ein sprödes Weiß.
    »Meine Tochter, duMark!« König Dororam – er hatte hinter seiner Frau gestanden und die Hände auf ihre Schultern gelegt – stürmte durchs Zimmer, und sein Blick bohrte sich in die Augen des Magiers. Dororam war zehn Jahre älter als seine Frau und ein ehemaliger Krieger, der Körper und Geist immer in gutem Zustand gehalten hatte. Aber in dieser Nacht war sein Haar vom Schlaf wirr und der Bart so zerzaust, wie duMark ihn in seinem Traum gesehen hatte. Eine so starke Aura des Zorns umgab ihn, dass der Zauberer unwillkürlich einen Schritt zurückwich. »Meine Tochter!«
    DuMark fasste sich wieder. »Euer Majestät«, sagte er und deutete eine Verbeugung an. »Was ist passiert? Ich bin aus dem Schlaf geschreckt …«
    »Was passiert ist? Was passiert ist? Oh, bei den Göttern!« Und dann vergoss auch er Tränen, obwohl der Zorn nicht aus seinen Augen verschwand.
    Der Hauptmann der Wache – ein älterer Mann, der König Dororam seit Jahrzehnten diente – trat vor. Sein Harnisch rasselte, und der Wappenrock schwang bei jedem Schritt. »Lord duMark, Prinzessin Amalia …« Der ältere Soldat schluckte hörbar und gab sich sichtlich Mühe, seinen eigenen Kummer in den Griff zu bekommen. »Prinzessin Amalia ist ermordet worden.«
    DuMark fühlte, wie ihm die Knie weich wurden. Wenn er nicht die Möglichkeit gehabt hätte, sich an der nahen Wand abzustützen, wäre er vielleicht zu Boden gesunken. Warum habe ich mich nicht vergewissert?
    »Wie …?« Seine Stimme war kaum mehr ein Flüstern, nur ein Hauch. »Wie kam es dazu?«
    »Wir wissen es nicht genau, Herr. Eins der Dienstmädchen glaubte, etwas zu hören,

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