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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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bekamen keine Gelegenheit, ihren Tanz zu vervollständigen. Ein schrilles Kreischen, das ohrenbetäubend laut von den steinernen Wänden widerhallte, kam aus dem Korridor, und der erste Verbündete des Halbelfen sprang auf ihn zu, prallte gegen Havarrens Brust und riss ihn mit sich auf den schleimigen Boden.
    Feuerrotes Haar fiel auf Havarrens Gesicht, und tierischer Moschusgeruch stieg ihm in die Nase. Das musste Lidia Lirimas sein, Späherin und Tierbändigerin. Er sammelte seine Kraft, stieß sie von sich und dachte dabei voller Spott an seinen Halbelf-Feind. Ließ er sich denn nie etwas Neues einfallen? Er ging immer auf die gleiche Weise vor: Alle paar Jahre streifte duMark umher und stellte eine neue Gruppe von »Helden« zusammen, die er aus den Besten ihrer Generation auswählte. Die Sache war zu einem derartigen Klischee geworden, dass Havarren am liebsten laut gelacht hätte.
    Das Lachen blieb ihm im Halse stecken, als sein Versuch, wieder auf die Beine zu kommen, vereitelt wurde. Lirimas stieß einen zweiten Schrei aus, drehte sich auf dem linken Fußballen und stieß ihm die rechte Hacke ins Gesicht. Knochen gaben mit einem hässlichen Knirschen nach, und der Zauberer ging erneut zu Boden.
    Triumph leuchtete in den hellblauen Augen der jungen Kriegerin, und sie hob ihr schleimbedecktes Schwert, um Havarren den Kopf abzuschlagen.
    Es erwies sich jedoch als Fehler, dass sie so sehr auf Havarren konzentriert war …
    Falchion parierte die Hiebe eines weiteren Gefährten von duMark – eines kräftig gebauten, dunkelhäutigen Mannes mit zotteligem Kinnbart und einem Kopf so haarlos wie ein Ei – und brachte sich dabei zwischen die Frau und den am Boden liegenden Havarren. Die Versuchung war groß gewesen, stattdessen ein wenig zurückzuweichen, sich ganz dem eigenen Gegner zu widmen und das Schwert den Hals durchtrennen zu lassen. Aber er wusste, dass der Dunkle Lord Havarrens Rat schätzte und es ihn gestört hätte, wenn der arrogante Mistkerl ums Leben gekommen wäre.
    Da seine Klinge derzeit beschäftigt war, holte er mit der anderen Hand aus und rammte ihren Panzerhandschuh ins Gesicht der jungen Späherin. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor, und Lidias Nase verschwand in einer breiigen Masse aus Knorpeln und zerrissenem Fleisch. Die Kriegerin sackte in sich zusammen – tot war sie nicht, nein, aber zweifellos außer Gefecht gesetzt.
    Der Zauberer zog sich hoch und nickte Falchion einen widerwilligen Dank zu. Diese kleine Bewegung genügte, um neuen Schmerz durch seinen gebrochenen Kiefer zu schicken. Mit einem kehligen Knurren hob er die Hand und wischte sich Blut aus dem Mundwinkel. Und wenn jemand in dem Raum bemerkte, dass das Blut nicht das übliche Rot zeigte und schneller gerann als gewöhnliches Blut, so hielt er es für eine optische Täuschung, hervorgerufen vom tanzenden Licht.
    Fast wäre es Havarren lieber gewesen, gestorben zu sein, als sein Leben jenem Narren zu verdanken! Auf keinen Fall durfte er es dabei belassen; er musste die Schuld so schnell wie möglich zurückzahlen.
    Hm. Der Kahlköpfige, der eine lederne Hose und kaum mehr trug, brachte den General ziemlich in Bedrängnis. Seine geradezu unverschämt große Axt hatte es noch nicht durch Falchions Verteidigung geschafft, aber im Kettenhemd des Generals zeigten sich einige dünne Linien, und der dunkelhäutige Angreifer schien unermüdlich zu sein. Mit einer wie beiläufig wirkenden Geste beschwor Havarren mehrere schimmernde Kugeln, die von seinen Fingerkuppen sprangen und in einem Feuer leuchteten, das direkt aus der Hölle stammte. Es zischte, es roch nach verkohltem Fleisch, und der Kahlköpfige brach schreiend und mit verbranntem Rücken zusammen.
    Falchion nahm sich nicht einmal die Zeit, das vorherige kurze Nicken des Zauberers zu erwidern. Nach einem kurzen Blick zur Seite hob er die Klinge, um den nächsten Angreifer abzuwehren.
    Arroganter Sack, dachte Havarren. Ich hätte ihn sterben lassen sollen.
    Plötzliche Anspannung erfasste den schmächtigen Mann. Ein weiterer Zauber lag auf seiner Zungenspitze, und an den Händen glühte das Licht dämonischer Magie. Er wirbelte herum und suchte nach dem Gesicht des Mannes, mit dem alles begonnen hatte.
    Zu spät. Der Halbelf hatte die Nordwand erreicht – irgendwie war es ihm gelungen, den verschiedenen Kämpfern auszuweichen. Und nun stand er direkt vor dem Dunklen Lord, nur eine Armeslänge von ihm entfernt.
    Der Leichenkönig von Kirol Syrreth blieb auf seine

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