Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Horror Party

Die Horror Party

Titel: Die Horror Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
Vom Netzwerk:
Banner durfte nicht zu erkennen geben, wo er sich befand. Jetzt war er der Jäger, und er wollte sichergehen, daß er sein Opfer überraschte.
    Er senkte die Hand, als das Wesen in der Grube zum zweitenmal brüllte. Nachdem er das Ding nun nicht mehr sehen konnte, kam ihm ein neuer Gedanke. Wenn dieses Wesen nun eine Maxwellsche Schöpfung anderer Art war? Er mußte an Dorothy Robinson und Karl Birk denken und fragte sich, ob in dem Kostüm des Ungeheuers etwa Craig Case steckte.
    Maxwell hätte genug Zeit gehabt, um den Schauspieler irgendwie in seine Gewalt zu bringen und ihn in die Grube zu schaffen. Ein glänzender Einfall. Nachdem Banner Case wegen des Mordes an Birk beschimpft hatte – worüber sich Maxwell wie ein Kind beim Marionettentheater gefreut hatte -, wäre es Banner selbst gewesen, der Case mit der Flinte erlegte. Sehr poetisch für Leander Maxwell.
    Aber was konnte er dagegen tun?
    Banner konnte zwei weitere kräftige Arme gebrauchen, vor allem jemanden, der mit einer Waffe umzugehen verstand. Wenn das da unten Case war ...
    Wieder ertönte das Gebrüll – ein gedämpfter Laut, der Banner daran denken ließ, daß Dorothys Lippen zusammengenäht gewesen waren.
    Nein. Er war für Mike und sich selbst verantwortlich. Erst wenn er den alten Mann getötet hatte oder aus diesem Labyrinth geflohen war, konnte er an andere denken.
    »Komm, wir marschieren weiter«, sagte er zu dem Mädchen.
    Sie gingen an dem Kontrollstand vorbei. Sie hatten etwa zehn Meter zurückgelegt, als ihm klar wurde, daß sie sich einer Stelle näherten, die dem Eingang des runden Raums gegenüberlag.
    Der alte Mann hatte bestimmt noch mehr Überraschungen für seine Opfer parat. Das war sogar ziemlich sicher, denn sie waren im runden Raum noch zu dritt gewesen. Abgesehen von Birk hatte noch mindestens einer von ihnen im Kreisraum sterben sollen -durch Betätigung eines defekten Gewehrs. Damit blieben noch zwei. Selbst wenn einer der beiden Überlebenden noch in dem Raum ums Leben gekommen wäre, hätte es danach noch zu einer letzten Vernichtungsszene kommen müssen. Und dafür – das glaubte Banner zu wissen – war ein anderer Schauplatz vorgesehen, nachdem eine wichtige Forderung der Maxwellschen Schreckensformel berücksichtigt worden war - die Ruhepause für die abgestumpften Nerven.
    Es war daher anzunehmen, daß das Labyrinth noch nicht zu Ende war und daß er mehr Informationen erlangen konnte, wenn er diesem Kontrollgang folgte -und dem Mann, dessen verblüfftes Gesicht er über dem Lauf seiner Flinte sehen wollte.
    Banners Gesicht war angespannt, und seine Augen waren zusammengekniffen. Er war der Jäger, der sein Opfer anschlich, ein Indianer auf der Jagd nach dem Büffel, ein Krieger, der die Squaw hinter sich völlig vergessen hatte. Nein, nicht vergessen. Er wußte, daß sie da war, doch er allein hatte zu erledigen, was zu tun war. Vielleicht hatte Maxwell doch recht gehabt. Banner hatte ein Gespür für den Tod, der in der Nähe lauerte, und er genoß dieses Gefühl.
    Der Tod. Er blieb einen Augenblick stehen, zerrte das halb geleerte Magazin aus seiner Flinte und setzte statt dessen ein volles ein. Ja, die volle Ladung – falls Maxwell nicht sofort zu Boden ging.
    Diese Gedanken beschäftigten Ed Banner, als er um eine Ecke in Leander Maxwells Labyrinth bog. Diese Gedanken beschäftigten ihn, als er plötzlich stehen blieb.
    Er blieb stehen und starrte auf den Fernsehmonitor, der ihm entgegenflackerte, auf das Bild, das ihn anzustarren schien. Er blieb stehen und lauschte auf die Worte, die ihm in den Ohren gellten.
    Das Bild war eine Totale. In der Mitte stand der entsetzte Craig Case. Die Worte ertönten aus einem unsichtbaren Raum, von jemandem gesprochen, der wütend war und sich dies anmerken ließ.
    »Verdammt, sag mir, wo die beiden in Dreiteufelsnamen stecken?«
11.
    Es war ein Raum, wie sie ihn noch nicht gesehen hatten. Die Einzelheiten waren auf dem Bildschirm deutlich zu erkennen. Er war rund, doch viel größer als alle Räume, die sie bisher kennengelernt hatten. Die vertrauten glatten und hohen Wände umschlossen ihn -doch das Innenfeld war ...
    Wie eine Arena, dachte Banner.
    Und in der Arena stand Case wie ein Gladiator aus einer vergangenen Zeit und starrte entsetzt in die Kamera, die Flinte schußbereit erhoben.
    »Wo?« dröhnte die Stimme Maxwells.
    »Ich sag’s dir doch, ich weiß es nicht«, erwiderte Case. »Ich habe nur die Explosion gesehen, und als eine der Mauern vor mir einstürzte,

Weitere Kostenlose Bücher