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Die Horror Party

Die Horror Party

Titel: Die Horror Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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die abendliche Stille.
    Schon hatte Banner das Jackett ausgezogen und wollte springen, als Mike hinter ihm kreischte: »Ed -nein! O Gott!«
    Und dann sah er es auch – und wußte, daß er dem Schreienden nicht mehr helfen konnte. Er hätte sich nur selbst dem gleichen Schicksal ausgeliefert.
    Nun schallten andere Schreie durch den Innenhof. Die Gäste waren aus dem Hausinneren herbeigeeilt. Sie sahen eine Szene, von der auch Banner und Mike nicht den Blick wenden konnten.
    Es sah so aus, als lösten sich Gesicht und Körper des Schwimmers auf, als liefen sie auseinander. Haut und Gewebe lösten sich zu undeutlichen Streifen, gefolgt von der dunkelroten Flüssigkeit des Blutes, das im grüngelben Lichtschein blauschwarz aussah.
    »Irgendeine Säure«, sagte der Mann, der neben Banner stand. Es war Birk, der Trickspezialist. Als einziger wirkte er völlig ruhig und schien nur Neugier zu empfinden.
    »Helft doch dem Mann!« kreischte Leah Arnold.
    Doch niemand bewegte sich, denn Weisenbacker war nicht mehr zu helfen. Er war jetzt völlig untergetaucht, eingehüllt in das langsam verschwindende Durcheinander seiner Körperteile und in die schwarze Wolke, die sein Blut gewesen war.
    Auf dem gegenüberliegenden Beckenrand begann jemand zu würgen und sich zu übergeben. Es war Barham, der Rechtsanwalt. Dann mußte auch Banner mit der Übelkeit kämpfen, als eine Hand und ein Gesicht an die Oberfläche stiegen – besser gesagt, das, was davon übriggeblieben war.
    Nach dem ersten Blick auf die weißen Fingerknochen und die leere Augenhöhle drehte er sich um und schob Mike auf das Haus zu.
    »Telefon!« sagte er erstickt. »Wir müssen jemanden anrufen – die Polizei, irgend jemanden !«
    Er taumelte hinter dem Mädchen ins Haus, ihre Sandalen in der Hand. Sein Befehl hatte Mike mit einer Aktivität erfüllt, zu der er selbst nicht fähig war. Im Flur angekommen, überlegte er einen Augenblick und versuchte, sich zu erinnern, wo er das Telefon gesehen hatte.
    Mike wußte offenbar besser Bescheid, denn sie war nirgends zu sehen. Doch dann rannte er los, denn sie hatte plötzlich zu schreien begonnen.
    » Mike! «
    »Das Telefon!« Sie deutete auf den Apparat neben der Tür des Raumes, in dem alle Gäste vorhin zusammengekommen waren. »Es funktioniert nicht.«
    »Verdammt!« sagte Banner gepreßt. »Vielleicht gibt’s irgendwo einen anderen Apparat !«
    »Nein, Ed«, widersprach Mike. »Hör dir das mal an.«
    Er sah sie seltsam an.
    »Aber du hast doch gesagt, es funktioniert nicht.«
    »O doch, aber – mein Gott, hör’s dir endlich an !«
    Er verstand nicht, was sie meinte, doch ihr Zustand ließ es geraten erscheinen, auf ihren Wunsch einzugehen. Er umfaßte ihre nackten Schultern und näherte sich dem Telefon. Der Hörer baumelte an der Schnur. Er hob ihn vorsichtig ans Ohr.
    »Willkommen«, sagte die klangvolle männliche Stimme. »Willkommen in meinem Labyrinth!«
3.
    »Es ist offensichtlich Zeit für unser kleines Zusammentreffen. In der Bibliothek. Sie alle sind eingeladen. Schnell, ehe ich die Geduld verliere!«
    Eine kleine Pause trat ein. Dann begann die Aufnahme von vorn: »Willkommen. Willkommen in meinem Labyrinth ...«
    Außer für das Abhören dieser Worte war der Apparat offenbar zu nichts zu gebrauchen. Niemand hatte einen anderen Apparat in dem großen Haus bemerkt. So blieb ihnen wahrscheinlich keine andere Möglichkeit, als der Einladung der Tonbandstimme zu folgen.
    Schließlich brachte Marvin Klein die Ansicht der Anwesenden zum Ausdruck.
    »Ich verschwinde von hier! Ich habe meinen Mietwagen draußen und nehme alle mit, die hineinpassen. Für die anderen schicke ich die Polizei – aber ich verschwinde!«
    Doch das war ein Irrtum. Niemand konnte entkommen.
    Die riesige Tür, durch die sie eingetreten waren, befand sich nun hinter einem starken Eisengitter, das lautlos aus der Decke heruntergeglitten war. Im Haus schien es keine Hintertür oder sonstige Fluchtmöglichkeiten zu geben – und Fenster waren schon gar nicht zu finden.
    Natürlich gab es den Innenhof mit dem Schwimmbecken. Doch nicht einmal ein geschickter Bergsteiger hätte die glatte Fläche der Mauern erklimmen können. Und es gab kein Klettergerät. Allenfalls der Stuntman Les Robinson hätte noch etwas unternehmen können. Doch er schüttelte den Kopf, nachdem er die Wände betrachtet hatte.
    Nachdem Banner die telefonische Einladung für alle Gäste erhalten hatte, dauerte es gute fünf Minuten, bis alle erkannten, daß ihnen

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