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Die Hueter Der Rose

Die Hueter Der Rose

Titel: Die Hueter Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gable
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Und er beschrieb den schaurigen Bildzauber, den Eleanor Cobham und ihre Satanistenfreunde gewirkt hatten.
    Das Gesicht des Kardinals wurde weiß vor Zorn, die Lippen ganz schmal. »Das wird sie büßen«, knurrte er. »Dieses Mal kommt sie nicht davon. Ich lege ihr das Handwerk, und wenn es das Letzte ist, was ich tue.«
    »Wie schlimm steht es um den König?«, fragte John angstvoll.
    Beaufort legte ihm die Hand auf die Schulter. »Jetzt, da wir wissen, was die Ursache ist, bin ich sicher, dass wir ihn kurieren können. Ich schicke sofort einen Boten nach Westminster und reite später selber hin. Aber zuvor sagt mir noch dies: Bedauerlicherweise sind alle Beteiligten außer Eleanor entwischt. Raymond war nur mit Daniel gekommen, und es gab offenbar einen geheimen Fluchtweg aus dem Keller. Was könnt Ihr mir über diese Leute sagen? Wir müssen sie suchen und dingfest machen, ehe sie sich Gott weiß wo verkriechen, versteht Ihr.«
    John runzelte die Stirn und versuchte, die wirren Bilder wieder auferstehen zu lassen. Es war schwierig. »Ich weiß nicht, Mylord … Meine Erinnerung ist verzerrt. Bruchstückhaft. Sie hatten mir irgendein Zeug eingeflößt, das meinen Verstand vernebelte. Da war ein Mann in einer Kapuze. Linkshänder. Seine Stimme kam mir bekannt vor. Sie brachte mir Euren Bruder, König Henry, in den Sinn, aber ich weiß nicht, warum. Ich habe den König doch gar nicht gekannt und …«
    »Bolingbroke?«, unterbrach der Kardinal plötzlich.
    »Bitte?«
    »Mein Bruder kam in Bolingbroke in Lincolnshire zur Welt und hieß deshalb Henry of Bolingbroke. Gloucesters Astrologe ist ein Mann namens Roger Bolingbroke.«
    »Natürlich!«, ging John auf. »Er war’s, Mylord, kein Zweifel. Ich kannte ihn, weil Gloucester ihn früher gelegentlich mit an den Hof brachte, um dem König die angeblichen Prophezeiungen seines Astrologen zu verkünden.«
    »Es wird schon lange gemunkelt, dass er sich in schwarzer Magie versucht. Weiter, John. Wer noch?«
    John schüttelte den Kopf. »Der andere Kerl trug eine Teufelsmaske.« Es klang albern hier und jetzt im sommerhellen Tageslicht. Aber letzte Nacht war ihm beim Anblick dieser Maske fast das Herz stehen geblieben, und bei der Erinnerung richteten sich die Haare auf seinen Armen und Beinen auf. »Am kleinen Finger der linken Hand fehlte ein Glied. Das ist alles, was ich Euch sagen kann.«
    »Ha«, machte der Kardinal mit grimmiger Zufriedenheit. »Und das ist genug. John Home. Eleanors Sekretär und Kaplan.«
    »Er ist ein Priester ?«
    Der Kardinal nickte. »Sie nehmen gern Geistliche für ihre teuflischen Riten – es macht sie umso lästerlicher.«
    John schwieg schockiert.
    »Wer noch?«
    »Eine Frau. Jung. Hübsch. Schwarzhaarig. Mehr weiß ich nicht.«
    »Würdet Ihr sie wiedererkennen? Hat sie ihr Gesicht enthüllt?«
    »Nicht nur das, Mylord«, entfuhr es John. Dann nickte er. »Ich würde sie wiedererkennen.«
    »Wahrscheinlich ist es Margery Jourdemain.«
    »Wer ist das?«
    »Man nennt sie die Hexe von Eye. Sie gilt als die mächtigste Zauberin Englands. Ich weiß, dass Eleanor Cobham Umgang mit ihr pflegt. Sie hat gehofft, die Hexe von Eye könne einen Zauber gegen ihre Unfruchtbarkeit wirken. Oh, der Bischof von London wird entzückt sein, endlich einen guten Grund zu haben, Margery Jourdemain auf den Scheiterhaufen zu bringen.«
    John spürte einen eisigen Schauer. »Damit wollte ich eigentlich nie wieder im Leben etwas zu schaffen haben«, sagte er beklommen.
    »Ich weiß«, antwortete der Kardinal ernst. »Ich weiß auch, warum. Aber dieses Mal ist es wahrhaftig zum Wohle Englands und seines Königs, John.«
    John dachte wieder an den Bildzauber und nickte. »Reitet zum König, Mylord«, bat er. »Das Wichtigste ist jetzt, dass er wieder gesund wird.«
    Beaufort erhob sich. »Ihr habt Recht. Ich lasse Bolingbroke, Home und diese Frau verhaften. Um alles Weitere kümmern wir uns später.«
    »Und Arthur Scrope ebenfalls, wenn Ihr einmal dabei seid«, rief John ihm nach. »Er hat mir aufgelauert und mich in ihr Haus geschafft, genau wie Tudor damals.«
    Im Hinausgehen nickte der Kardinal. »Die Räumlichkeiten des Tower sind Sir Arthur Scrope ja bereits hinlänglich vertraut …«
     
    Raymond und Daniel kamen mit Wein und knusprig gebratenen Taubenbrüstchen.
    »Du bist uns in Ohnmacht gefallen, als ich den ersten Nagel rausgezogen hab, John«, eröffnete sein Bruder ihm frotzelnd.
    John nickte und erwiderte kauend: »Klug von mir.«
    »Tja. Da hast du

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