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Die Hueterin der Krone

Die Hueterin der Krone

Titel: Die Hueterin der Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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hat mich interessiert, wie lange es gedauert hat, bis sie mit dem zukünftigen Henry II. schwanger wurde, deshalb habe ich die Verhütungsmethode in die Geschichte eingebaut. Sie heiratete Geoffrey 1128, floh ein Jahr später in die Normandie und kehrte nicht vor September 1131 zu ihrem Mann zurück. Und dann dauerte es noch neun Monate, bis Henry gezeugt wurde. Danach bekam sie rasch nacheinander zwei weitere Söhne. War das ein bloßer Zufall, oder steckte mehr dahinter? Ich halte Letzteres für wahrscheinlicher; vielleicht hoffte sie auf eine Annullierung der Ehe.
    Matilda ist tatsächlich während eines bitterkalten Winters aus Oxford Castle entkommen, hat den zugefrorenen Burggraben und die Themse überquert und über Abingdon schließlich den sicheren Zufluchtsort Wallingford erreicht. Wie ihr die Flucht gelang, darüber sind die Chronisten uneins. Eine Quelle gibt an, sie sei durch eine Seitentür geflohen, eine andere behauptet, sie habe sich an einem Seil aus einem Fenster gelassen.
    Als Matilda 1148 in die Normandie zurückkehrte, trug sie weiter hinter den Kulissen dazu bei, ihrem Sohn auf den Thron von England zu verhelfen. Sie versuchte vor allem, gute Beziehungen zur Kirche zu pflegen, und war die allseits respektierte Wohltäterin zahlreicher religiöser Stiftungen, denen sie testamentarisch ein beträchtliches Vermögen hinterließ. Als sie 1167 starb, war ihr Sohn Henry ein König, der über ein ausgedehntes, sich von der schottischen Grenze bis zu den Pyrenäen erstreckendes Reich herrschte. Wie Matilda es sich viele Jahre zuvor gewünscht hatte, wurde sie in der Priorei Bec-Hellouin begraben. Leider wurden ihre Gebeine während verschiedener religiöser und politischer Aufstände aus dem Grab in alle Winde verstreut. Später sammelte man ihre sterblichen Überreste ein und bestattete sie in der Kathedrale von Rouen, der Grabstätte der Herzöge der Normandie. So hat am Ende ihr Vater doch noch seinen Willen bekommen!
    In der Literatur wird die Kaiserin im Kampf um England für gewöhnlich auf die Seite von Stephens Frau gestellt. Matilda of Boulogne (um Verwechslungen zu vermeiden, wird sie in der Geschichte Maheut genannt, eine weitere mittelalterliche Version des Namens), war Matildas Cousine, entstammte derselben mütterlichen Blutlinie wie sie und ist somit ein Bindeglied zum englischen Königshaus. Sie war die starke Frau hinter Stephen, und obwohl sie manchmal als sanft und freundlich dargestellt wird, verfügte sie über eine verborgene Härte und Zähigkeit und war eine ausgezeichnete Verhandlungsführerin. Außerdem war es für sie von Vorteil, als Stellvertreterin ihres Mannes fungieren zu können, ohne dass man sie als Bedrohung der natürlichen Ordnung ansah, weil sie aus eigenem Willen an die Macht gelangen wollte.
    Die beiden Matildas sind schon so oft als Verbündete beschrieben worden, dass ich ihr Verhältnis einmal aus einer anderen Sichtweise darstellen wollte. Während meiner Recherchen richtete sich meine Aufmerksamkeit auch auf die zweite Frau von Henry I., Adeliza of Louvain, die weit weniger bekannt ist.
    Adelizas Geschichte, die parallel zu der Matildas verläuft, ist ausgesprochen interessant. Verhandlungen über die Heirat mit Henry waren schon im Gange, bevor der katastrophale Untergang des Weißen Schiffs ihn seines einzigen Sohnes beraubte. Adeliza wurde circa 1103 geboren, und der Chronist Henry of Huntingdon schwärmte von ihrer Schönheit und sagte, Gold und Juwelen würden neben ihr verblassen. Sie litt sehr da runter, dass sie Henry trotz fünfzehnjähriger Ehe keine Kinder gebar, und schrieb einem Freund, dem Geistlichen Hildebert of Lavardin, Bischof von Le Mans, um ihn in dieser Angelegenheit um Rat zu bitten. Seine Antwort lautete:
    »… wenn Euch nicht die himmlische Gnade zuteil wird, dem König der Engländer ein Kind zu gebären, werdet Ihr mit diesen (den Armen) dem König der Engel Kinder schenken, ohne Eure Sittsamkeit zu gefährden. Vielleicht hat der Herr Euren Schoß verschlossen, damit Ihr diese Elenden an Kindes statt annehmen könnt … es ist ein größerer Segen, im Geiste fruchtbar zu sein denn im Körper.«
    Derweilen fuhr Henry fort, mit schöner Regelmäßigkeit mit anderen Frauen Bastarde zu zeugen.
    Nach Henrys Tod begab sich Adeliza in das Kloster von Wilton, in dessen Nähe sie ein Leprahospital gegründet hatte. Obwohl sie sich nicht vollständig von der Welt zurückgezogen hatte (es gibt Dokumente, die sie in Arundel unterzeichnet

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