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Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kien
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Pinaa.
    „Eine Wölfin.“ flüsterte Pinaa. Wie zur Bekräftigung raschelte es hinter ihr und die Wölfin trat aus dem Wald.
    Menoo stellte sich schützend vor Battoo. “Kommt zu mir. Langsam. Geht langsam von ihm weg.“ rief er Minoo und Pinaa zu. Anatoo machte drei Schritte rückwärts und griff nach seinem Messer. „Anatoo.“ Menoo schaffte es mit seiner ruhigen Art meistens, dass Anatoo auf ihn hörte. „Nicht angreifen. Vielleicht ist er nicht allein. Komm zu mir.“
    Pinaa sprang auf und stellte sich direkt vor die Wölfin. „Sie ist nicht gefährlich.“ Minoo blieb in der Mitte stehen.
    Die Wölfin spürte etwas Angst bei der Menschengruppe, auch Aggression. Der Anführer strahlte aber Ruhe aus, darum blieb sie und nahm weiter Gerüche auf. Der Anführer scharte die Gruppe um sich, er wollte sie beschützen.
    Ihr Menschenweibchen blieb in ihrer Nähe stehen, entschlossen. Sie zögerte einen Moment. Dann stieß sie mit dem Kopf gegen die Hand des Menschenweibchens. Pinaa streichelte sie. „Seht Ihr?“ Sie sah die anderen an. „Sie ist meine Begleiterin.“

Kapitel 3 –  Wölfe und Menschen
    „Nein.“ sagte Setanoo. „Das ist unmöglich.“ stimmte Katanoo zu. Und auch der alte Nonoo schüttelte den Kopf. „Ein ausgewachsener Wolf ist kein Spielzeug. Er bleibt immer ein wildes Tier.“ gab Sketoo zu Bedenken. „Man kann ihm nicht trauen. Kleine Kinder sind Beute für ihn. Und wir wissen nicht, ob er eine Familie hat, die ihm vielleicht folgt.“ „Außerdem müssen wir ihn mit ernähren.“ ergänzte Setanoo. „Er braucht immer frisches Fleisch.“
    „Das ist alles wahr.“ sagte Kittoo. In seiner Eigenschaft als Anführer und Beschwörer der Sippe hatte er die Männer zusammengerufen, um über Pinaas Wolf zu beraten. Er hatte sich von Menoo und Anatoo berichten lassen, was geschehen war und dann Pinaa und den Wolf am Rande des Waldes aufgesucht. Er hatte sich ein Bild von dem Wolf und auch von Zustand und Ansinnen des Mädchens gemacht. Dann hatte er die Jäger und Nonoo am Eingang zur Höhle versammelt,  ihnen die Ereignisse geschildert und den Wunsch des Mädchens nach einem Zusammenleben mit dem Wolf erläutert.
    „Was sagst du, Tanoo?“ Er sah Pinaas Vater an. „Es ist deine Tochter.“ Tanoo hatte das Gefühl, diesen Satz schon viel zu oft gehört zu haben. Deine Tochter dies, deine Tochter das. Er wusste nicht, was er mit dieser Geschichte anfangen sollte. Bisher hatte Pinaa eigentlich mehr oder weniger Unsinn angestellt. Sie hatte zwar das feste Ziel, das Handwerk des Beschwörers zu erlernen, aber weder war sie dafür in die richtige Familie geboren worden, noch hatte sie die Fähigkeiten und das Werkzeug dazu. Zumindest ließen ihre oft hilflosen Versuche diesen Schluss zu. Tanoo war nicht unbedingt überzeugt davon, dass man als Beschwörer geboren wurde, sein Bild von Anatoo ähnelte dem Pinaas in vielerlei Hinsicht, er glaubte aber schon, dass der Gott der Jagd den Beschwörer auswählte und dass es entsprechende Zeichen gab. Und vielleicht war das ein Zeichen.
    Pinaa war einiges zuzutrauen und er hatte sicher noch viel von ihr erwartet, aber einen Wolf besänftigen? Das war neu. Das war groß. Das war ein bisschen unheimlich.
    Kittoo hatte den Wolf offenbar sanft wie ein Lamm an Pinaas Seite gefunden und Tanoo konnte nicht umhin, etwas Stolz zu empfinden, auch wenn er die Hintergründe der Geschichte nicht gut genug kannte. Gleichzeitig war er etwas enttäuscht, dass seine Tochter nicht erst zu ihm gekommen war. Aber vielleicht war ihr das auch nicht möglich gewesen. Er schwankte zwischen seinen Gefühlen, seiner Verantwortung gegenüber seiner Tochter, seiner Rolle in der Sippe und der Loyalität zu Kittoo.
    „Es fällt mir schwer, direkt eine Entscheidung zu treffen.“ gab er zu. „Wenn der Wolf tatsächlich ein Begleiter ist … „ Bei diesen Worten sah er Kittoo vorsichtig an, da schließlich nur ein Beschwörer einen Begleiter haben konnte, erkannte aber keine Reaktion „… droht keine Gefahr von ihm. Vielmehr würde er der Sippe dienen.“
    „Wie kann ein Wolf der Sippe nutzen?“ fragte Sketoo. „Nun, er kann Wild für uns aufspüren.“ antwortete Tanoo. „Und er kann mit uns jagen.“ „Er kann das Lager bewachen und uns vor Gefahren warnen.“ fiel Minoos Vater ein. „Wenn er ein Begleiter ist.“ sagte Setanoo. „Nur, wenn er ein beschworener besänftigter Begleiter ist.“ Er sah Kittoo an. Kittoo hob die Hände. „Wir wissen es nicht. Ich habe

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