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Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kien
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Zeichen erhalten. Vielleicht habe ich sie nicht richtig gedeutet. Ich werde eure Gedanken mitnehmen und den Gott der Jagd befragen, und ihr werdet erfahren, was er mir in diesem Fall mitteilt.“
    Kittoo war keineswegs sicher, was er tun sollte. Er hatte sich mit seinen Utensilien in einen hinteren Teil der Höhle zurückgezogen, den nur er betreten durfte und den er nutzte, um sich zu besinnen und Zeichen von den Göttern und Ahnen zu empfangen.
    Es gab zwei Götter. Der Gott der Jagd war der wichtigste, ihn bat er häufig um Stärke für die Jäger und Zeichen, welche Beute zu wählen war. Dieser Gott beschützte die Männer, brachte Regen oder Wärme am Tag und verlieh die Macht der Beschwörung. Die zweite war die Göttin der Kinder. Sie sorgte für die Frauen und ihre Kinder, war zuständig für Schlaf und Schutz in der Nacht und gab die Macht der Heilung.
    Und man konnte die Geister der Ahnen um Rat fragen, auch wenn ihre Zeichen oft nicht eindeutig waren. Sie geleiteten diejenigen, die diese Welt verließen und nahmen sie bei sich auf.
    In einem größeren Raum der Höhle, der etwas weiter vorne lag, konnten alle Sippenmitglieder zu den Göttern beten. Hier beschworen sie auch gemeinsam den Gott der Jagd, malten die Tiere an die Höhlenwand, die ihnen als Bilder gesandt wurden oder die sie besonders erfolgreich gejagt hatten – ein Wolf war bisher nicht darunter – und ehrten die Ahnen. Kittoo hatte hier auf seiner letzten Reise des Geistes ein Bild empfangen. Das Bild eines roten Wolfes. Er war von einem Zeichen zur Jagd ausgegangen. Entweder wollte der Gott der Jagd, dass Kittoo die Jagd anführte, da er das Wolfsfell trug, oder sie warnten ihn, dass ihnen auf der nächsten Jagd Wölfe begegnen würden.
    Die merkwürdige Färbung des Wolfs hatte ihn kurz beschäftigt und er war schließlich zu dem Schluss gekommen, dass es eine Warnung darstellen sollte. Sie waren also wachsam gewesen.
    Nachdem er Pinaas Wolf gesehen hatte, war Kittoo aber sicher, dass es der war, der auch ihm in der letzten Vision erschienen war. Was hatte das zu bedeuten?
    War es möglich, dass der Gott der Jagd einem Mädchen so einen mächtigen Begleiter schickte? Sollte er das unterstützen? Er selbst, der eigentliche Beschwörer der Sippe, hatte nicht einmal einen Begleiter. Gut, er hatte wieder einen Raben. Einen Raben mit gebrochenen Flügeln. Einen Raben, dem die Flügel gebrochen worden waren und den die Kinder zu ihm gebracht hatten. Kittoo seufzte. Sicher, der Rabe würde Vertrauen finden. Er würde vermutlich bei ihm bleiben. Aber er hatte ihn nicht beschworen. Er war ihm nicht gesandt worden. Vermutlich konnte er ihn also nicht beim Kontakt zu den Geistern unterstützen. Er begann auf einem Blatt zu kauen, dessen Saft die Sinne schärfte und dachte weiter nach.
    Wenn er den Wolf annehmen und in die Sippe aufnehmen würde und der Wolf dann auch tatsächlich ein Begleiter war, also bei ihnen bleiben und sie beschützen würde, dann würde er damit akzeptieren, dass Tanoos Tochter eine Beschwörerin war. Sein Sohn wäre damit in einer schwierigen Position. Auch er selbst könnte sich damit der Gefahr aussetzen, seinen Anspruch auf die Führung der Sippe zu verlieren. Aber würden sie einem Mädchen folgen?
    Er konnte den Wolf aber auch nicht so einfach verjagen. Er hatte das Zeichen auch gesehen. Wenn der Gott  wollte, dass ein Wolf die Sippe begleitete, dann konnte er sich nicht einfach widersetzen. Aber warum hatte er das Mädchen ausgewählt? Hatte Kittoo die Zeichen übersehen und seine Chance vertan?
    Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Bild des Wolfes. Und fragte die Ahnen, was er tun sollte. Wie so oft kamen keine klaren Bilder. Er sah sich, seine Frau, dann das Mädchen und Anatoo. Eine Hütte. Den Wald. Die Bilder verschwammen, kamen wieder zusammen und plötzlich sah Kittoo es ganz klar. Jetzt wusste er, was sie meinten. Er wusste, was er zu tun hatte.
    Er würde den Wolf in der Sippe willkommen heißen. Er würde ihn als Begleiter in die Familie aufnehmen. Und Pinaa ebenfalls. Er würde ihr die Sachen beibringen, die sie so gerne lernen wollte. An der Seite seines Sohnes.
    „Sie möchte erst mal lieber im Wald bleiben.“ erklärte Pinaa kleinlaut. Sie saß Ihrem Vater, Kittoo und Anatoo in der Hütte des Beschwörers gegenüber. „Es sind so viele Menschen. Sie bleibt aber in der Nähe und ich werde sie bald in unser Lager holen können.“
    Anatoo schnaubte verächtlich, hielt aber den Mund, als

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