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Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kien
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wurde durch das Eintreffen eines weiteren Rudels entschärft – einer ihrer Brüder mit Frau und drei männlichen Jungtieren des ersten Wurfs aus dem letzten Sommer. Sie hatten ihr Revier neben dem der Eltern und wohl etwas wahrgenommen. Dem fremden Rudel wurde das dann doch zu viel und sie zogen ab.
    Wie es aber ausgegangen wäre, wenn der Bruder nicht aufgetaucht wäre, mochte sich die Wölfin nicht vorstellen.
    Was konnte sie tun, um die Männer davon abzuhalten, sich der Stelle weiter zu nähern? Sie winselte erneut, scharrte mit den Pfoten und ging weitere Schritte zurück. Sie schienen nun zu verstehen.
    Sie schnupperten in der Luft, lauschten und unterhielten sich dann leise. Der eine legte nun seine Sachen beiseite und schlich ganz langsam auf die Anhöhe. Die Wölfin blieb angespannt stehen und beobachtete ihn. Es dauerte lange, dann war er auf der Anhöhe, legte sich flach auf den Bauch und begann zu kriechen. Er bewegte sich fast so geschmeidig wie ein Wolf, nur langsamer. Schließlich hatte er das Ende der Anhöhe erreicht und konnte nun vermutlich sehen, wer oder was sich auf dem Platz darunter aufhielt.
    Er nahm kurz alles in sich auf, dann schlich er genau so langsam und vorsichtig wieder zu ihnen zurück. Die Wölfin war erleichtert. Sie begaben sich gemeinsam zurück zur Sippe.
    Setanoo, der Jäger, der sich bis auf das Ende der Anhöhe geschlichen hatte, berichtete der Sippe alles, was er gesehen hatte.
    „Eine fremde Sippe lagert auf unserem Platz.“ sagte er. „Es sind keine von hier, ich kenne sie und ihren Geruch nicht. Ihre Sprache ist seltsam, aber ich glaube, dass ich sie verstanden habe. Ich habe vier Männer gesehen, aber es können auch welche unterwegs oder in der Höhle gewesen sein. Sie trugen dicke Felle. Und die Speere sahen unseren ähnlich. Es waren auch Kinder da. Sie schienen nicht sehr aufmerksam zu sein, sie fühlen sich wohl sicher.“
    „Konntest Du ihren Beschwörer sehen?“ Anatoos Vater wollte das wissen. Setanoo schüttelte den Kopf. „Ich sah auch keine Zeichen. Aus der Höhle kam der Geruch des Feuers.“ Er sah Pinaa an „Die Wölfin wollte nicht zu ihnen.“ Pinaa spürte einen leichten Anflug von Stolz, dass die Reaktion ihrer Begleiterin von Bedeutung war und dass der Jäger sie direkt angesprochen hatte, sagte aber nichts und nickte nur. Die rote Wölfin stand dicht an ihrer Seite und leckte ihr die Hand.
    „Was tun wir?“ Pinaas Vater wollte das wissen. Alle wandten sich erwartungsvoll dem Beschwörer zu. Dieser schloss die Augen und wiegte den Kopf hin und her. Er überlegte sich ein mögliches Vorgehen und nahm dabei die Hilfe der Geister und Anspruch.
    Die Sippe schwieg und wartete. Schließlich öffnete Kittoo die Augen, stieß seinen Stab fest auf den Boden und sah die Männer entschlossen an. „Es ist eine unserer Behausungen. Die anderen Sippen in dieser Gegend respektieren das. Wir teilen, wenn wir gebeten werden. Wir sind friedlich, wenn uns niemand angreift. Wir nehmen andere Wege, wenn die Götter uns das lehren. Aber wir weichen nicht dem Unbekannten. Wir zittern nicht vor dem Neuen. Die Geister der Ahnen werden mit in unserem Kreis stehen. Und wir werden mit ihrer Hilfe in die Herzen der Fremden sehen und ihnen unsere Herzen zeigen.“
    Die Männer erhoben gemeinsam ihre Waffen und senkten sie wieder zum Zeichen, dass sie verstanden hatten. Und sie zogen gemeinsam los Richtung Anhöhe.
    Kittoo war nicht so unvorsichtig, der fremden Sippe, dessen Größe und Stärke er nicht wirklich kannte, vollkommen unvorbereitet entgegen zu treten. Frauen und Kinder würden zunächst vor der Anhöhe zurückbleiben mit einigen Männern, die unerwartet hinzustoßen könnten, sollte es direkt zu feindlichen Handlungen kommen. Er wollte zusammen mit den drei stärksten Jägern auf die Fremden zugehen. Sie verabredeten Zeichen, die er in diesem oder jenen Fall in Richtung Anhöhe geben würde.
    Als sie sich den Weg durch den dichten Wald nach unten zur Höhle bahnten, hörten sie auf einmal einen kurzen schrillen Schrei, der zwar ähnlich einem Vogelschrei war, jedoch von einem Menschen kam. Die Fremden hatten also doch eine Art Wache zumindest in der Nähe der Höhle aufgestellt.
    Bei Ihrer Ankunft wurden sie also von allen bewaffneten Männern der anderen Sippe erwartet und waren direkt umzingelt.
    Es waren tatsächlich fünf ausgewachsene Männer, darunter ihr Beschwörer, sowie drei Jungen, alle mit wohlbekannten Waffen, ähnlich gestaltet wie ihre

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