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Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kien
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inzwischen verloschen, die Sonne stand am Himmel. Sie beschlossen, zuerst den toten Sketoo zum Lager zurückzubringen und dann den Bären zu holen, in der Hoffnung, dass keine anderen wilden Tiere auf sie aufmerksam wurden. Sie schafften die Bärenleiche in die kleine Höhle zurück und bedeckten sie gut mit dem verbrannten Gehölz, so konnte der Geruch schwerer aufgenommen werden. Mit zwei starken Ästen, den mitgebrachten Seilen und Rinde, Gehölz und Laub bauten sie schnell eine Art Liege, auf der sie Sketoo halb tragend, halb ziehend, bis zu ihrem Lager zurückbrachten. Als sie ankamen stand die Sonne schon sehr hoch. Sie brachten ihn in eins der Zelte, bedeckten ihn mit seinem Schlaffell und ebenfalls Gehölz und Laub und zündeten die Feuerstelle an. Dann gingen sie zurück und holten den Bären.
    Obwohl sie völlig erschöpft waren, wussten sie, dass es besser war, den Bären sofort zu zerlegen. Sie trennten vorsichtig das Fell mit ihren scharfen Steinmessern ab und hängten es an eins der Zelte. Dann zerteilten sie den Bären, trockneten einige Portionen auf den Steinen, erhitzten einen kleinen Teil für sich und vergruben die größeren Stücke. Krallen und Zähne des Bären sammelten sie in einem kleinen Beutel.
    Als es schon dämmerte, setzten sie sich ans Feuer und nahmen ein paar Bissen zu sich. Niemand sagte etwas. Es fühlte sich alles unwirklich an. Sie hatten einen Bären erlegt. Und einen Jäger verloren. Und morgen würde die Sippe davon erfahren.
    Schließlich krochen sie in ihre Zelte, Menoo wollte bei Sketoo sein, Anatoo und Minoo schliefen in ihrem Zelt sofort tief und fest ein.
    Als sie am nächsten Tag alles verstauten, was sie neben dem toten Jäger und den Bärenteilen noch mitnehmen konnten, fielen die ersten weißen Flocken vom blauen Himmel. Der Winter hatte begonnen. Aufgrund der schweren Last schafften sie es nur langsam die Anhöhe hinunter und durch den Wald und mussten schließlich mitten im Wald ein Nachtlager aufschlagen. Sie schliefen tief und traumlos und brachen bei Sonnenaufgang wieder auf.
    Pinaa, Linaa, Sanaa und einige andere Frauen kamen gerade vom Waschen und Wasser holen von einem nahe gelegenen kleinen Gebirgsfluss zurück, als die Wölfin, die neben ihnen gelaufen war auf einmal nach vorne stürmte. Sie blieb stehen, schnüffelte und ließ ein lautes langgezogenes Heulen hören. Dann rannte sie Richtung Lager.
    Die Frauen sahen sich verwundert an und liefen schließlich hinterher so schnell es mit den vollen Wasserbeuteln ging. Die Männer, die gerade damit beschäftigt waren, die vor der großen Winterhöhle neu errichteten Hütten abzudichten sowie weitere Feuerstellen aufzubauen, sahen die Wölfin vorbei rennen und kurz danach ihre Frauen vom Hügel herunterlaufen.
    Kittoo gab Setanoo ein Zeichen und sie nahmen ihre Waffen und liefen der Wölfin hinterher. Die Winterhöhle lag in einer kleinen Senke an einem steilen zerklüfteten Gebirgshang, vor ihr eine Ebene, auf der das Lager errichtet war, gegenüber lag der dichte Wald. Zu einer Seite ging es hinauf ins Gebirge, dort befand sich der kleine Fluss, der sich hin und her wand, um schließlich im Inneren der bereits schneebedeckten Berge zu verschwinden. Zur anderen Seite ging es bergab in eine weitere Ebene, in der der dichte Wald sich fortsetze. Dorthin lief die Wölfin, die zwei Jäger hinter ihr, dahinter wiederum noch einige der Frauen.
    Kittoo sah sie als erster. Er blieb stehen und damit auch alle, die ihm gefolgt waren. Die Wölfin lief weiter auf die sich nähernden kleinen Punkte zu.
    Sie kamen gerade aus dem Wald und waren nun auf der vom Schnee weiß gefärbten Ebene gut zu erkennen. "Sie kommen zurück." sagte Setanoo. Katanoo und seine Frau standen neben ihm. Ebenso Sanaa, Pinaa und Linaa sowie Ilanaa, Sketoos Frau, sie hatte ihren kleinen Sohn in den Armen.
    Auch andere Sippenmitglieder kamen nun langsam in ihre Richtung. "Aber sie sind nur zu dritt." sagte Kittoo leise. Pinaa spürte einen Knoten in ihrem Magen. Sie nahm Sanaas Hand und drückte sie. Tatsächlich waren nun drei Menschen zu erkennen. Einer war schwer beladen, die zwei anderen zogen etwas Großes hinter sich her. "Vielleicht musste einer zurückbleiben, um etwas zu bewachen." murmelte Ilanaa verzweifelt. Sanaa legte einen Arm um sie. Die Wölfin hatte die drei Rückkehrer inzwischen erreicht und lief aufgeregt um sie herum. Linaa zog an ihrer Mutter. "Ist Minoo dabei? Ist er dabei?" fragte sie ängstlich. "Man kann sie noch nicht

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