Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)
anschließen." Tisgar richtete sich nun auch auf. "Lasoo?" fragte er. "Lasoo ist der Beschwörer einer Sippe, mit der wir schon lange befreundet sind." erklärte Pinaa. "Sie lagern zwei Plätze neben euch. Es ist eine sehr kleine Sippe. Inzwischen zu klein, um weiter allein zu bleiben." Tisgar nickte. "Das macht Sinn für Lasoo. Aber was habt ihr davon?" wollte er wissen. "Oh, vor allem unsere Männer haben etwas davon wie es scheint." lachte Pinaa. "Minoo und Anatoo haben sich zwei hübsche Frauen aus Lasoos Sippe ausgesucht." "Dafür verlieren sie aber auch zwei wunderschöne Frauen an uns." flötete Tisgar und zog sie zu sich heran. Eng umschlungen erwarteten sie den Sonnenuntergang.
Sie würden bald nicht mehr allein sein. Die Wölfin spürte, dass sie Junge erwartete. Sie und ihr Partner hatten zusammen gejagt und lagen nun gesättigt hinter einem Gebüsch, geschützt von der hoch am Himmel stehenden Sonne. Ihr Dunkler - wie sie ihn liebevoll nannte - lag auf der Seite, zuckte mit den Vorderläufen und gab knurrende Geräusche von sich. Vermutlich war er in Gedanken noch auf der Jagd. Sie betrachtete ihn glücklich. Es würden prächtige Junge werden. Dass sie trächtig war, nahm ihr die Entscheidung ab, sie würde mit ihm ein neues Rudel gründen und die Menschen verlassen.
Nachdem Tanoo Pinaa an Telgar übergeben hatte, flüchtete er in Ilanaas Arme und nahm seinen kleinen Sohn auf den Schoß. Die Trennung von gleich zwei geliebten Menschen fiel beiden schwer, selbst wenn sie ihnen ihr neues Glück von ganzem Herzen gönnten. Auch Minoo und Kilaa waren da und beobachteten wie Tisgar Pinaa langsam in sein Zelt führte. Danach gab Nonoo seine Tochter Ilaa an Telgar, der ihre Hand in Lantans legte und Lantan brachte Ilaa in sein Zelt. Zuvor waren in Kittoos Lager bereits Tamar und Menoo verbunden worden, die nicht wirklich glücklich ausgesehen hatten.
Bei Sonnenabstieg entdeckte Pinaa die Wölfin in der Nähe ihres neuen Lagers. Sie stand hinter dem Zelt von Lantan und Ilaa, neugierig angestarrt von einem in der Nase bohrenden Kleinkind. Ihr rotes Fell leuchtete in der Abendsonne und Pinaa wusste, dass sie sich heute das letzte Mal sehen würden. Sie ging auf sie zu und zusammen liefen sie ein Stück Richtung Wald. Pinaa umarmte die Wölfin und wünschte ihr in Gedanken alles Gute.
Die Wölfin wappnete sich gegen unbändiges Gekuschel und merkwürdige Laute, aber das Menschenweibchen blieb diesmal ruhig. Sie hatte sich wohl auf den Abschied vorbereitet. Die Wölfin sah sie kurz an, dann strich sie mit dem Kopf ihren Arm entlang und lief mit schnellen Schritten in den Wald, in ihre neue Heimat, zu ihrer neuen Familie.
Pinaa drehte sich um und ging den Weg zurück zum Lager, in ihre neue Heimat, zu ihrer neuen Familie. Sie hatte sich innerlich noch nicht völlig von ihrem Vater, Minoo, Sanaa und den anderen lösen können, aber sie wusste, dass ihr auch dieser Abschied bald bevorstand. In einigen Tagen würde Kittoo weiterziehen. Und Pinaa würde bei Tisgar bleiben.
Epilog
Der nächste Winter neigte sich dem Ende und Telgar zog mit der Sippe wieder an den See der Federn, um sein Versprechen einzulösen und möglicherweise weitere Tauschhandel mit den abgebauten Steinen abzuschließen.
Pinaa freute sich sehr darauf, ihre alte Sippe wiederzusehen. Ilaa und sie hatten sich gut eingelebt. Pinaa war eine nahezu vollwertige Heilerin und Ilaa erwartete bereits ihr erstes Kind von Lantan. Vor und im Winter lebten sie am großen See und unterhielten Außenlager in den Bergen, nach dem Winter und im Sommer zogen sie in der Nähe der Wälder umher.
Kittoos Sippe hatte ihr Lager bereits am See aufgeschlagen, es gab ein großes Wiedersehen. Nonoo, Tanoo und Ilanaa schlossen Pinaa und Ilaa in die Arme.
Minoo und Kilaa hatten bereits einen Sohn, er war während des Winters zur Welt gekommen und hatte diesen überlebt. Minoo war der stolzeste Vater, den Pinaa je gesehen hatte, er prahlte überall damit, dass sein Sohn, den sie Ursoo genannt hatten, stark wie ein Bär war. Anatoo und Maiaa schienen glücklich zu sein und auch Menoo war nun offenbar auch mit Tamar zufrieden. Renaa hatte seit dem Tag, an dem Anatoo mit Maiaa verbunden wurde, kein Wort mehr gesprochen. Sie hatten versucht, sie zu Worten zu bewegen, aber es war hoffnungslos. Sie kam ihren Aufgaben nach, trank, aß, schlief, lächelte und nickte. Mehr nicht. Sie hatten schließlich aufgegeben, nur Danoo bemühte sich noch um sie. Battoo war inzwischen ein
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