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Die im Dunkeln

Die im Dunkeln

Titel: Die im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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behandelt?«
    »Die sollen toll sein bei Syph und Tripper.«
    Partain fand, sie sah eher wie 52 als 62 aus, trotz des dichten kurzgeschnittenen Haars mit der Farbe und dem Leuchten alten, frischpolierten Silbers. ›Deck das Haar ab‹, dachte er, ›oder färb es wieder original so, wie es mal war, honigblond, dann kann sie, mit dem Licht von hinten, für 41 durchgehen – dein Alter.‹
    Altford bewegte unter dem langen roten Seidenrock ihre Beine, bis sie wieder im Schneidersitz war. Sie trank einen Schluck Bier aus der Flasche und starrte Partain einen Moment an, ehe sie sagte: »Erzählen Sie mir was von sich und Nick Patrokis und all den abtrünnigen Ex-Spionen, die sich BARF oder VOMIT oder so was nennen.«
    Partainließ sich Zeit mit der Antwort. »Das hat angefangen als Veterans of Military Intelligence, mit dem Akronym VMI. Aber dann hat das Virginia Military Institute gezetert, und Nick und ich und die anderen haben an VOMI gedacht, bloß das mochte niemand. Weil aber die meisten Mitglieder angeschissene und sonstwie enttäuschte Veteranen des einen oder anderen militärischen Nachrichtendienstes sind, haben sie beschlossen, sich einfach so zum Spaß Victims of Military Intelligence Treachery zu nennen, daraus wird dann VOMIT, und das Akronym wollte sonst keiner. Außerdem hat’s ihnen Publicity eingebracht, und das war der zweite Grund, sich dafür zu entscheiden.«
    »Seit wann sind Sie Mitglied?«
    »Bin ich nicht mehr«, sagte Partain. »Ich kann mir die Beiträge nicht leisten.«
    »Wie hoch sind die?«
    »Fünfundzwanzig pro Jahr.«
    »Fünfundzwanzig tausend? «
    »Fünfundzwanzig Dollar.«
    Sie grinste. »Sie sind wirklich pleite.«
    »Oder arm«, sagte er. »Ich glaube, es gibt da einen kleinen, aber wichtigen Unterschied.« Er trank noch etwas Bier, dann sagte er: »Wie kommen Sie an Nick?«
    »Ich hab einen alten Freund, ehemaliger Brigadier General«, sagte sie mit der steigenden Intonation der Eingeborenen des Red River Valley und überhaupt großer Teile des Südens.
    »Army oder Marines?«
    »Army. Tatsächlich der einzige General, den ich je kennengelernt hab. Aber als wir liiert waren, gegen Ende der Korea-Veranstaltung, war er Captain mit komischen politischen Ansichten.«
    »Wie komisch?«
    »Er war Stevenson-Demokrat.«
    »Das ist ziemlich komisch, nach dem, was ich gelesen habe.« »Zwölf Jahre später, frühes Vietnam, war er Colonel.«
    »Und ein ziemlich schneller Aufsteiger.«
    »Er war auch verdammt gut. Anno fünfundsechzig haben sie ihn nach Vietnam geschickt und siebenundsechzig zum Brigadier gemacht. Da hatte er seine zwanzig Jahre voll. Achtundsechzig hat er sich dann gegen den Krieg ausgesprochen und seinen Hut genommen.«
    »In dieser Reihenfolge?«
    Sie überlegte. »In dieser Reihenfolge.«
    »Treffen Sie ihn noch?«
    »Er hat zwei Frauen gehabt und ich drei Männer. Aber hin und wieder sehen wir uns noch. Als ich angefangen hab, jemand zu suchen, hab ich ihn angerufen und gesagt, ich müßte mir wen mit Birne und Bizeps anheuern. Er sagt, die würden selten zusammen geliefert, aber wenn, dann wüßte Nick Patrokis wahrscheinlich, wo. Also hab ich Nick angerufen, und der hat zurückgerufen und Ihren Namen genannt.«
    »Dann kennen Sie Nick eigentlich gar nicht?«
    »Nur per Telefon. Ich nehm aber an, Sie kennen ihn ganz gut.«
    »Aus Vietnam; da hat er in einer bösen Klemme gesteckt«, sagte Partain und wartete auf ihre Frage nach der Art von böser Klemme. Als sie nicht fragte, stieg sie einige Punkte in seiner Achtung.
    »Erzählen Sie von VOMIT«, sagte sie.
    »Das ist eigentlich eine Ein-Mann-Organisation. Nick ist Mitbegründer und Geschäftsführer. Er ist auch PR-Mann, Geldbeschaffer, Sprecher, Buchhalter, Mädchen für alles und Herausgeber der unregelmäßigen Vereinsnachrichten. Er und VOMIT teilen sich ein Büro mit einem, der Schuldner jagt;
    ConnecticutAvenue, ein paar Blocks nördlich vom Dupont Circle – kennen Sie Washington?«
    Sie nickte.
    »Also, das Büro befindet sich über einem griechischen Restaurant, und das gehört Nicks Onkel. Nick ißt da umsonst. Der Onkel besitzt auch das ganze Gebäude und verlangt von VOMIT keine Miete. Ein paar besonders mürbe Mitglieder, Sympathisanten, hin und wieder sogar ein oder zwei Groupies tauchen meistens am Samstagnachmittag da auf – jammern und zetern und räumen auf und helfen mit der Post und so was.«
    Altford nickte wieder, abrupt diesmal, um anzudeuten, daß sie nun alles wußte, was sie je über

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