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Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge

Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge

Titel: Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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letztes Stündlein geschlagen. Doch Myrte stellte sich todesmutig zwischen ihn und den Eisbären.
    „Mopsen, das ist mein Freund!“, erklärte sie mit felsenfester Stimme. „Du lässt die Krallen von ihm, verstanden?“
    Mopsen versetzte ihr einen Hieb mit der Pranke, Myrte wurde durch die Höhle und an die Felswand geschleudert, wo sie regungslos liegen blieb.

    „Myrte!“ Augenblicklich vergaß Rocky seine Angst, rannte zu ihr und beugte sich besorgt über das Glasmurmelmädchen. Myrte öffnete die Augen. Ein Glück, sie lebte! Sie schien nicht einmal verletzt. Vorsichtig legte sie ihren Finger an den Mund und lenkte Rockys Blick hinüber zu Leschnikov und Conan, die sich gerade mit Treibholz bewaffneten. In diesem Moment packte Mopsen Rocky am Kragen und hob ihn hoch in die Luft. Der Bär schaute ihn hasserfüllt an.
    „Habe ich schon gesagt, dass ich es ganz und gar nicht mag, wenn man mich für dumm verkauft?“
    „Ja, das hast du schon“, sagte Rocky frech.
    BÄNG! Leschnikov donnerte Mopsen mit aller Wucht eine Holzlatte über den Schädel. BÄNG! Conan tat das Gleiche. Es waren zwei heftige Schläge, die sogar einen Elefanten schachmatt gesetzt hätten. Aber nicht Mopsen. Der Bär schaute sich nur verwundert um. Er ließ Rocky auf den Boden plumpsen und ging bedächtig auf die beiden Nachtmahre zu.
    „Was bitte soll das gewesen sein?“, brummte er bedrohlich.
    Leschnikov und Conan zogen sich Schritt für Schritt zurück, bis sie an die Felswand stießen.
    „Äh nichts. Gar nichts“, stammelte Leschnikov.

    „Das war euer Todesurteil! Ich werde euch nämlich fressen. Ich weiß nur noch nicht, wen zuerst.“ Er schnupperte zunächst an Leschnikov, dann an Conan. „Wer schmeckt wohl besser?“ Der Sabber tropfte ihm bereits aus dem Maul.
    „Ruhig, Weißer! Ganz ruhig!“ Eine laute Stimme schallte durch die Höhle. Alle drehten sich um. Auf der Treppe stand ein alter Bekannter.
    „Doktor Hahn!“, riefen Rocky, Myrte, Leschnikov und Conan erfreut.
    „Wer?“, fragte Mopsen überrascht.
    „Doktor Heinrich Hahn, bekannt aus Funk und Fernsehen!“, erklärte der Doktor stolz. „Ich bin gekommen, um dich zu zähmen!“
    Mopsen blickte verwirrt drein. Doch dann umspielte ein überhebliches Lächeln sein Maul. „Zähmen?“ Er lachte abfällig.
    Hahn griff nach einer Peitsche, die in seinem Gürtel steckte, und ließ sie als Bekräftigung seiner Worte durch die Luft knallen.
    „Ja, zähmen!“ Er fixierte Mopsen mit entschlossenem Blick. Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht des Eisbären.
    „Das wollen wir mal sehen“, zischte er und begann, Hahn zu umkreisen, bereit, jederzeit zuzuschlagen. Der Doktor folgte ihm aufmerksam, jeder Muskel seines Körpers war angespannt. Der Bär schnellte nach vorn und versuchte, Hahn einen mächtigen Schlag mit der Pranke zu versetzen. Doch der Doktor wich geschickt aus und ließ seine Peitsche durch die Luft sausen. Sie traf knallend die Tatze des Eisbären, der diese augenblicklich zurückzog und fluchte.
    „Hat sich das Bärchen etwa wehgetan?“, fragte Hahn abfällig und heizte Mopsens Wut noch weiter an. Offensichtlich wollte er ihn provozieren, damit dieser einen Fehler machte. Der Eisbär antwortete nicht, sondern preschte erneut vor. Hahn wich aus, Mopsens Angriff lief erneut ins Leere. Wieder knallte Hahns Peitsche, dieses Mal traf sie das Hinterteil seines Gegners. Der Bär schrie schmerzerfüllt auf.
    „Jetzt brennt der Popo, was?“, kommentierte Hahn spöttisch.
    Ich könnte diesen Kampf nun in aller Ausführlichkeit beschreiben, doch das wäre mühsam, denn er dauerte mehrere Stunden. Rocky, Myrte und die Nachtmahre beobachteten gebannt, wie Mopsen den Doktor umkreiste. Hahn ließ den Bären nicht aus den Augen. Immer wieder griff Mopsen an. Immer wieder rauschte Hahns Peitsche herab und versetzte ihm einen schmerzhaften Denkzettel.
    Rocky glaubte bald zu bemerken, dass die Kräfte des Eisbären nachließen. Auch der Bär schien das zu spüren. Schlussendlich wollte er den Kampf mit einem überraschenden Gewaltakt für sich entscheiden. Er richtete sich urplötzlich auf und stürzte mit lautem Gebrüll auf Hahn, in der Absicht, diesen unter sich zu zermalmen. Der Doktor reagierte blitzschnell. Mit einer schwungvollen, kreisförmigen Bewegung schleuderte er die Peitsche in Mopsens Richtung und umschlang dessen Pranken. Hahn sprang zur Seite. Der Eisbär knallte ungebremst zu Boden, sodass sich der Doktor auf seinen Rücken schwingen konnte.

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