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Die Insel Der Tausend Quellen

Die Insel Der Tausend Quellen

Titel: Die Insel Der Tausend Quellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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doch, Junge, sie erschießen dich nur!« Kwadwo drehte dem sich verzweifelt wehrenden Akwasi den Arm auf den Rücken. »Du musst dich ergeben. Sonst kommst du hier nicht lebend raus.«
    »Na, wenn schon!« Akwasi keuchte und wand sich in seinem Griff. Die ersten Maroons, gefolgt von weißen Soldaten, kamen schon um die Ecke. »Dann hänge ich eben!« Akwasi kämpfte mit aller Kraft, aber Kwadwo war stärker.
    »Du wirst nicht hängen«, sagte der Obeah-Mann gelassen. »Das wird der Backra nicht zulassen.«
    Nora und Máanu bemühten sich beide um den kleinen Jefe, der wild zu toben begann, als man Akwasi in Fesseln vor die Maroons und den Gouverneur zerrte.
    »Ein Schwarzer?«, fragte Trelawny verwundert. »Ich hatte gedacht …«
    »Akwasi«, sagte Nanny traurig. »Ist eine einzige weiße Frau all das wert?«
    Der Gouverneur runzelte die Stirn. »Sie kennen den Mann?«
    Nanny nickte.
    »Also ging es gegen Sie?«
    Dougs Gedanken rasten. Wenn Akwasi eine Chance haben sollte, mit dem Leben davonzukommen, so sicher eher, wenn er die Absicht hatte, eine Schwarze anstatt den Gouverneur der Krone zu töten. Vielleicht konnte man die Frage also offen lassen …
    »Exzellenz«, mischte er sich ein, bevor Nanny antworten konnte. »Womöglich ging es gegen mich. Oder gegen meine Frau – oder seine Frau …« Er wies auf Máanu. »Der Mann ist geistig verwirrt, man wird das später klären müssen. Lassen Sie ihn jetzt erst einmal wegbringen. Die Queen wird Ihnen sicher auch Máanu vorstellen wollen, ihre … sozusagen ihre rechte Hand in Nanny Town. Und jetzt auch noch ihre Beschützerin. Gegen wen auch immer sich das Attentat richtete, Exzellenz Máanu hat es verhindert.«
    Trelawny schien etwas besänftigt, aber er hörte natürlich schon die Argumente des Anwalts aus Dougs wohl überlegter Rede.
    »Wollen Sie den Kerl verteidigen, Fortnam?«, stieß er misstrauisch hervor und zeigte anklagend mit dem Finger auf Akwasi. »Ich denke, wir können es auch gleich hier erfahren. Auf wen hast du geschossen, Mann! Sag es, wir kriegen es sowieso heraus!«
    Doug sah seinen alten Freund an. Sie hatten sich so viele Jahre ohne alle Worte verstanden. Akwasi musste ihm jetzt in die Augen blicken und ihm einmal vertrauen.
    »Du hast uns zwei schon mal um Kopf und Kragen geredet, Akwasi!« Dougs Lippen formten die Worte tonlos.
    Und Akwasi, der sich schon in seinen Fesseln aufgerichtet hatte, um dem Gouverneur die Wahrheit entgegenzuschleudern, senkte den Kopf.
    »Ich gar nicht schießen, Backra«, murmelte er. »Ging los Waffe. Nicht will machen tot keinen … Akwasi guter Nigger …«

KAPITEL 12
    S ie werden ihn nicht hängen?«, fragte Nora.
    Doug betrat eben das Haus, und sie erkannte schon an seinem erschöpften, aber triumphierenden Ausdruck, dass er das Schlimmste abgewendet hatte. Vor sich her schob er Máanu, die nicht minder ausgelaugt wirkte. Die junge Frau hatte stundenlange Verhöre hinter sich, Doug aufreibende Verhandlungen.
    »Nein«, sagte er jetzt und öffnete die zierliche Vitrine aus Blauholz, die das neue Empfangszimmer schmückte. »Noch jemand?« Doug goss sich ein Glas Rum ein.
    Máanu nickte. Nora bevorzugte Weißwein, bereute diese Wahl aber gleich. Adwea pflegte Weinflaschen vor dem Servieren im Bach zu kühlen. Lauwarm, wie hier aus dem Schrank, schmeckte auch der beste Tropfen nur schal.
    Doug schüttete seinen Rum rasch herunter. »Akwasi hat sich weiter dumm gestellt«, berichtete er dann. »So hart es ihn ankam. Wobei ihm das natürlich keiner abnimmt. Eine Pistole geht nicht plötzlich irgendwie los, und dann noch zweimal hintereinander in eine höchst kompromittierende Richtung. Und Máanus Geschichte ist genauso unglaubwürdig. Nur weil man sein Kind und seine alte Freundin begrüßen will, stürmt man nicht schreiend durch eine Postenreihe und reißt dann die Leute zu Boden. Aber da haben sie nicht endlos nachgebohrt. Máanu hat das Attentat zweifelsfrei verhindert, und der Gouverneur weiß das sehr zu schätzen. Nicht auszudenken, was mit dem Friedensvertrag geschehen wäre, wenn es Tote gegeben hätte! Jedenfalls hat Máanu für Akwasi gebeten, und Nanny hat sich ebenfalls für ihn eingesetzt. Dazu meine Argumentation …«
    Er grinste zufrieden, wurde dann aber ernst, als er Noras besorgte Miene sah. Ihr Gesicht war blass, und sie griff nun ihrerseits nach der Rumflasche.
    »Sie … lassen ihn aber doch jetzt nicht frei, oder?«, erkundigte sie sich. Ihre Finger zitterten, als sie Rum in ihr leeres

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