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Die Insel - Roman

Titel: Die Insel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon Thomas A Merk
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Brustwarze zum Vorschein kam. Ich starrte wie gebannt zu ihr hinüber. Wenn ich Glück hatte, sprang vielleicht noch die ganze Brust aus dem Körbchen. Aber dann musste ich schnell wegschauen, weil Andrew aufstand und wieder zurück zu uns kam.
    »Liebling, könntest du bitte aufstehen und deine Schwestern wecken?«, wandte er sich an Connie.
    Die brummte zwar etwas, befolgte aber dann doch seine Anweisungen. Während sie hinüber zu Thelma und Kimberly ging, stand ich auf. Billie hatte sich mittlerweile aufgesetzt und rieb sich die Augen. Leider versperrte mir einer ihrer Ellenbogen die Sicht auf ihr Bikinioberteil.
    Connie stand inzwischen vor Thelma und stieß sie ganz leicht mit dem Fuß an. »Aufwachen, Mädels«, sagte sie.
    Thelma, die flach auf dem Rücken lag, öffnete die Augen und schaute Connie finster an.
    Kimberly hatte sich eine blaue Decke bis über die Schultern gezogen. Es war nicht die gute Decke, die wir zum Picknick am Strand ausgebreitet hatten, die hatten Andrew und Billie für sich in Anspruch genommen. Kimberlys Decke hatten Andrew und Keith nach der Explosion aus dem Wasser gefischt, und dementsprechend sah sie auch
aus. Sie hatte einen langen Riss und ein paar Brandlöcher, durch die ich Kimberlys gebräunte Haut sehen konnte.
    Kimberly rührte sich erst, als Connie sagte: »Keith ist verschwunden!« Dann schlug sie die Decke zurück und sprang auf.
    Sie trug immer noch ihren weißen Bikini und sah fantastisch aus, obwohl sie ein besorgtes Gesicht machte.
    Andrew und Billie gingen hinüber zu ihr.
    »Was ist passiert, Dad?«, fragte Kimberly. »Wo ist Keith?«
    »Das wissen wir nicht, mein Schatz. Er hätte Rupert um vier aufwecken sollen, hat es aber nicht getan. So, wie es aussieht, ist er schon seit einer ganzen Weile fort.«
    Kimberly drehte sich in Richtung Dschungel und rief mit lauter Stimme: »Keith!« Als sie keine Antwort bekam, formte sie mit den Händen ein Sprachrohr und schrie, so laut sie konnte: »KEITH!«
    Dann fingen wir alle an, seinen Namen zu rufen.
    Wir versuchten es sogar gemeinsam. Das war Billies Idee. Sie zählte bis drei, und wir alle riefen »KEITH!«
    Dann warteten wir, aber es kam keine Antwort.
    »Hast du vielleicht eine Idee, wo er hingegangen sein könnte?«, fragte Andrew Kimberly.
    »Soll das ein Witz sein? Du weißt genau, dass Keith nirgendwo hingeht, wenn er zur Wache eingeteilt ist. Höchstens vielleicht mal fünf Minuten, wenn er auf’s Klo muss. Aber das dauert doch keine vier Stunden .«
    Ihre Stimme klang schrill, aber nicht hysterisch. Ich hatte sie noch nie so besorgt gesehen, und es fehlte nicht viel, und sie hätte angefangen zu weinen.
    »Es muss ihm etwas zugestoßen sein«, sagte sie. »Ein Unfall oder …« Sie schüttelte den Kopf. »Wir müssen los und ihn suchen.«

    Ohne uns Zeit für eine Debatte über ihren Vorschlag zu lassen, nahm Kimberly ihre Schuhe und lief los in Richtung Dschungel.
    »Bleib stehen, Kim!«, rief Andrew ihr hinterher. »Warte auf uns!«
    Kimberly hielt an, drehte sich um und sah ihren Vater an. Dann ging sie entschlossenen Schrittes weiter auf den Dschungel zu.
    »Einer sollte hier bleiben«, schlug ich vor. »Für den Fall, dass Keith zurückkommt …«
    »Gute Idee«, sagte Andrew. »Möchtest du hier bleiben?«
    »Nein, aber …«
    »Ich bleibe hier«, bot Connie an.
    »Aber nicht allein«, sagte ihr Vater.
    »Rupert kann doch bei mir bleiben.«
    »Aber ich will mit nach Keith suchen«, sagte ich.
    Der Skipper deutete auf mich. »Nein, du bleibst bei ihr.« Er kramte in seiner Hosentasche, zog das Feuerzeug heraus und warf es mir zu. »Mach ein Feuer, Rupe.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Andrew, Billie und Thelma holten sich Schuhe, Hüte und Sonnenbrillen und eilten Kimberly hinterher. Bald waren sie alle im Dschungel verschwunden, und Connie und ich blieben allein am Strand zurück.
    »Der taucht schon wieder auf«, sagte Connie.
    »Hoffen wir’s.«
    Sie runzelte die Stirn, wie sie es immer tat, wenn sie sich besonders angestrengt konzentrierte. »Was meinst du, was ihm passiert ist?«
    »Na was schon? Die Kopfjäger haben ihn geschnappt, als er mal für kleine Jungs musste.«

    »Selten so gelacht. Wenn du glaubst, dass das lustig ist, dann hast du was an der Birne.«
    »Okay, vielleicht waren es auch keine Kopfjäger.«
    »Was du nicht sagst.«
    »Es kann ihn ja auch eine Schlange gebissen haben. Oder eine von diesen Riesenspinnen, wie sie hier auf diesen Inseln vorkommen. Sie haben ein spezielles Gift, das

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