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Die irische Heilerin

Die irische Heilerin

Titel: Die irische Heilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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schmerzte, umschnürt von stählernen Bändern der Wut. Er war töricht gewesen, Lianna zu vertrauen, als sie ihn umarmt hatte. Töricht, ihrem sanften Flüstern zu glauben, dass sie davon geträumt hatte, bei ihm zu liegen.
    Dies war der letzte Sommer bei seinen Pflegeeltern. Der Ó-Du-inne-Clan bedeutete ihm ebenso viel wie seine eigene Familie. Auch wenn er eigentlich vorgehabt hatte, bis Samhain zu warten, war es vielleicht am besten, wenn er sofort ging. Es hatte kein Verlangen danach, Lianna mit Tómas zusammen zu sehen oder die mitleidigen Blicke auf den Gesichtern seiner Freunde ertragen zu müssen.
    Er würde seine Sachen zusammenpacken und nach Hause zurückkehren. Und er würde nie wieder zurücksehen.
    Zwei Monate waren seit Connors Abreise vergangen. Eileen hatte ihren Eltern nichts von der Beltane-Nacht erzählt. Auch wenn die Tränen jede Nacht ihr Kissen tränkten und die schreckliche Demütigung sie immer noch schmerzte, hatte sie noch einen anderen Grund zu weinen.
    Ihre Monatsblutung war ausgeblieben. Sie konnte nicht länger leugnen, dass sie Connors Kind in sich trug. Aber anstatt Freude zu fühlen, brachte sie dieses Wissen nur noch mehr zum Weinen.
    Sie hätte niemals Liannas Platz einnehmen dürfen. Ihre Freundin hatte unterdessen Tómas geheiratet, und Eileen blieb allein.
    An diesem Morgen hob sich die Sonne klar und hell über den smaragdgrünen Horizont. Eileen wanderte durch den Wald und bis zur Lichtung, die Hand gegen ihren Unterleib gedrückt. Ein Teil von Connor wuchs in ihr, aber sie konnte nicht vergessen, wie verächtlich er sie abgewiesen hatte.
    Er ging immer noch davon aus, dass Lianna bei ihm gelegen hatte. Und ihr war es nicht möglich gewesen, ihm die Wahrheit zu sagen. Sie hätte die Abscheu auf seinem Gesicht nicht ertragen, wenn ihm bewusst geworden wäre, dass sie und nicht Lianna es gewesen war, die mit ihm das Lager geteilt hatte.
    Das Geräusch eines hinter ihr herkommenden Pferdes erregte Eileens Aufmerksamkeit. Sie sah Eachan absteigen und die Stute an einen nahen Strauch binden.
    „Darf ich ein Stück mit dir gehen, Eileen?“, fragte er.
    Sie senkte den Kopf. Sie wusste nicht, warum er ihre Gesellschaft suchte.
    „Erscheine ich dir wie ein alter Mann?“, fragte er mit einem freundlichen Lächeln. Die Frage überraschte sie, zwang sie aber, ihm in die Augen zu sehen.
    Auch wenn die wettergegerbten Furchen seines Gesichts sein Alter verrieten, war sein Haar noch nicht weiß. Sein Verhalten ihr gegenüber war immer sehr zuvorkommend gewesen, und sie konnte ihm bei seinem anhaltenden Werben nichts vorwerfen.
    „Nein“, antwortete sie. „Du kannst noch nicht als ein solcher bezeichnet werden.“ Er ging neben ihr, und sie wanderten zwischen den wilden orangefarbenen Montbretienblüten hindurch, die auf dem Hügel wuchsen.
    „Ich weiß, was dich bedrückt“, sagte er. Seine Hand strich über die ihre. „Du hättest es ihm sagen sollen.“
    Eileen erstarrte. „Was meinst du? Von wem sprichst du?“ Eachan konnte unmöglich die Wahrheit über das, was sie getan hatte, kennen.
    „Du hättest Connor sagen sollen, dass du sein Kind erwartest.“
    Ihre Hände legten sich an ihre flammend roten Wangen. War es so offensichtlich? Wusste jeder von ihrem Geheimnis?
    „Warum … warum denkst du …“
    „Ich habe dich in jener Nacht gesehen. Und es war richtig, dass du dich anerboten hast, die Ernte zu schützen.“ Er zeigte über das Land, über die Felder. Die Ähren waren reif und wogten schwer im Wind. „Die Götter haben uns dafür gesegnet.“
    Er nahm ihre Hand in die seine. „Ich mache dir keinen Vorwurf. Ich weiß, dass du etwas für ihn empfindest und nichts für mich.“
    Seine Freundlichkeit tat ihrem verletzten Herzen gut, und ungebeten stiegen ihr die Tränen in die Augen. „Das ist es nicht. Du bist immer sehr gut zu mir.“
    „Ich würde mich um dich kümmern“, sagte er und drückte ihre Hand. „Um dich und das Baby. Niemand braucht zu wissen, dass es nicht meins ist.“
    Tränen liefen über ihre Wange. „Eachan, du verdienst eine bessere Braut als mich.“
    Er hob ihre Hand an seine Lippen. „Ich würde gern denken, dass wir Freunde sein könnten. Und du brauchst einen Vater für das Kind.“
    Sie wusste, wo sie die Kräuter finden konnte, die das Leben des ungeborenen Kindes in ihrem Leib beendeten. Aber sie würde es niemals auch nur in Erwägung ziehen, sie anzuwenden. Eachans Angebot ließ ihre Tränen schneller fließen. Sie wischte sie

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