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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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mechanische Übersetzungsapparat das nächste Äquivalent, denn sie sagte: »Ja, sie sind Protofelinen, und ich persönlich glaube, sie sind die wildesten Leute in der Galaxis. Ihnen wurde die Mitgliedschaft im Bund fünfmal verweigert, wissen Sie. Ach, verzeihen Sie, wenn Ihre Welt eine Geschlossene Welt ist, wissen Sie wahrscheinlich nicht einmal, was der Galaktische Bund ist. Gibt es bei Ihnen Raumfahrt?«
    »Nur in geringem Maße. Wir erforschen unseren eigenen Mond und unternahmen zwei oder drei bemannte Expeditionen zum Mars – unserem vierten Planeten«, sagte Dane.
    »Nun, der Bund ist … Sie würden es wahrscheinlich eine lockere Friedens- und Handelsföderation nennen. Es war der Galaktische Bund, der zuerst das Konzept der Allumfassenden Weisheit formuliert hat; davor hatten die Protofelinen auf uns herabgesehen – sowohl auf die Protosimianer als auch auf die Protoreptilien. Und so weiter und so fort. Wir können darauf zu einem anderen Zeitpunkt zurückkommen. Sagen Sie mir Ihren Namen.«
    Er nannte ihn ihr. »Und wie heißen Sie?« fragte er. »Wie sind Sie in Gefangenschaft geraten? Glaubt Ihre Welt auch nicht an fremde Raumschiffe?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich ging ein kalkuliertes Risiko ein. Ich bin Anthropologin und habe einen verlassenen, künstlichen Satelliten auf Spuren einer prähistorischen Technologie hin untersucht. Man hatte mich gewarnt, daß ein Mekhar-Überfall im nächsten Sternsystem stattgefunden hatte, aber ich hielt es für unwahrscheinlich, daß sie dort ihren nächsten Halt machen würden. Ich setzte auf mein Glück – und verlor. Sie töteten meinen Bruder und einen meiner drei Kollegen. Einer der Überlebenden ist dort drüben …« Sie deutete auf einen schwerfälligen Mann, der starke ethnische Ähnlichkeit mit ihr hatte und tief in ein Gespräch mit einem großen, zerbrechlich aussehenden Mädchen versunken war, »und der andere ist bei dem Überfall verwundet worden und liegt immer noch im Schiffshospital. Wenn sie ihn nicht getötet haben – als beschädigte Handelsware.« Ihr Ton war unbeschreiblich bitter. Dane machte ihr deswegen keinen Vorwurf. »Ich heiße Rianna. Für was auch immer das jetzt noch gut sein mag.«
    Sie schwieg, und Dane sah sich um. Jenseits des Gefängnisses, in dem er sich befand, lagen weitere Zellen, ebenso vergittert und halb offen, und, soweit er es sehen konnte, alle voll besetzt mit Leuten. Er sagte: »Wie kann es sich überhaupt für sie lohnen, wegen einer einzigen Person auf einem Planeten Halt zu machen?«
    Sie zuckte die Schultern. »Gewöhnlich lohnt es sich nicht. Sklaven sind Luxusware, und normalerweise nehmen sie mehr. Als wir noch keine Luxusartikel waren, wurden wir sicher nicht so gut behandelt, aber jetzt geben sie sich große Mühe, uns gesund und glücklich zu halten. Sie rüsten uns sogar mit Translatorscheiben aus, obwohl uns das in die Lage versetzt, uns zu unterhalten und möglicherweise sogar eine Verschwörung gegen sie zu planen, weil sie sagen, es sei schlecht für unsere Moral, wenn wir nicht mit unseren Mitgefangenen reden können.«
    Weiter unten in dem offenen Korridor zwischen den vergitterten Zellen entstand eine Bewegung, und man hörte ein lautes, klirrendes Geräusch. Rianna sagte mit einer schiefen Grimasse: »Fütterung der Raubtiere.«
    Zwei der löwengesichtigen Kreaturen schoben einen großen Karren in den Gang hinunter. Immer wenn sie auf gleiche Höhe mit einer Tür anlangten, brachte einer von ihnen ein dünnes schwarzes Rohr in Anschlag – offensichtlich irgendeine Waffe –, während der andere vom Wagen mehrere Tabletts mit flachen Paketen ablud, von denen jedes eine andere Farbe hatte, und sie in die Zelle – oder den Käfig – trug. Dane beobachtete den Vorgang, ohne sich zu bewegen. Als sie fertig waren, hörte man wieder das klirrende Geräusch, und Rianna sagte: »Wir können das Essen jetzt holen. Wenn einer sich bewegt, während sie abladen, schießen sie mit dem Nervengewehr auf ihn. Man stirbt zwar nicht immer, wenn man getroffen wird, aber die Waffe ist auf maximale Schmerzerzeugung eingestellt, und es ist ein Gefühl, als würde man in siedendes Öl getaucht.« Sie schauderte. »Ich bin in einen Schuß hineingelaufen, als wir gefangen wurden; es dauerte drei Tage, bis ich mich ohne den Wunsch zu schreien, wieder bewegen konnte.«
    Dane hatte sich gewundert, warum nicht alle Gefangenen in einer Zelle auf einmal auf die Wächter losstürzten. Er sagte: »Versucht keiner

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