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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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jemals zu entkommen?«
    »Kein zweites Mal«, sagte sie mit verzerrtem Gesicht. »Und wenn sie herauskommen, wo könnten sie hingehen? Auf dem Schiff laufen achtzig – vielleicht sogar mehr – Mekhar herum, und alle sind mit Nervengewehren bewaffnet.« Sie ging zu der Stelle, wo die anderen Zellengenossen ihr Essen aufnahmen. Sie stöberte in dem Stapel Tabletts und fand zwei blau und grün gestreifte. »Das ist der allgemeine Farbcode, der die Nahrung für Protosimianer bezeichnet. Im Notfall können Sie auch die einfarbig grün oder blau markierte Nahrung essen. Aber rühren Sie niemals das rot oder orange ausgezeichnete Zeug an; es hat nicht die richtigen Vitamine. Und das gelb ausgezeichnete Essen würde Sie vergiften; es ist für Insektivoren.«
    Der rotgesichtige Mann, der eine stark ethnische Ähnlichkeit mit Rianna hatte, kam mit seinem Tablett in der Hand auf sie zu. Sie setzten sich auf den Fußboden, um zu essen. Er sagte zu Dane: »Willkommen in der Gemeinschaft der Verdammten«, während er sein Päckchen aufriß. »Mein Name ist Roxon. Ich sehe, Rianna hat Sie schon begrüßt.«
    »Dane Marsh«, sagte Dane. Er öffnete langsam das Paket. Das Essen war durch irgendeinen inneren Mechanismus erwärmt, dampfend heiß und erstaunlich wohlschmeckend. Dane begann, es auszulöffeln. Es war eine Art Brei, leicht gesüßt, irgendein Zeug von knuspriger Beschaffenheit, leicht salzig, und eine suppenartige Flüssigkeit, irgendwie bitter, aber gut. »Wenigstens haben die Mekhar – oder wie auch immer ihr sie nennt – nicht die Absicht, uns verhungern zu lassen.«
    »Warum sollten sie?« Die gedrungene Kreatur mit der lederartigen Haut – von nahem konnte Dane sehen, daß es tatsächlich Haut war – kam und ließ sich neben ihnen nieder. »Willkommen, Denkergenosse, im Namen der Allumfassenden Weisheit und des Friedens.« Sein Paket war mit gelben und roten Streifen verschlüsselt. Ein Hauch davon stieg Dane in die Nase. Es roch leicht schwefelig und verwest, aber die lederhäutige Kreatur begann; es mit Genuß zu essen, wobei er seine langen Greiffinger mit außergewöhnlicher Anmut gebrauchte. Er berührte das Essen nur mit den Fingerspitzen und zerriß es dann mit langen, starken Zähnen. »Warum sollten sie uns nicht gut behandeln? Wir sind ihr Profit. Meine Welt ist arm, und ich werde selten so gut ernährt, aber wie sagt die Stimme des Eis? Möge seine Weisheit leben, bis die Sonne verglüht. Es ist sicher besser, in einem stinkenden Sumpf Fliegen zu jagen und in Frieden zu leben, als an reich gedeckten Tafeln zu schmausen in einem großen Haus, in dem Krieg und Streit toben.«
    Dane kicherte fast. Gelassene Philosophie aus dem Munde eines riesigen und wilden Reptils zu hören! Das große, gedrungene Wesen dreht sich mit entblößten Zähnen herum.
    »Lachen Sie über die Weisheit des Göttlichen Eis, Fremder?« Seine Stimme war sehr sanft und freundlich.
    »Auf keinen Fall«, sagte Dane, während er leicht zurückwich. »Es gibt ein ähnliches Sprichwort in meiner eigenen … äh … im Großen Buch der Weisheit meiner eigenen Rasse. Es heißt: ›Es ist besser, in einer Ecke der Dachkammer zu leben, als in einem großen Haus mit einer streitsüchtigen Frau zu wohnen.‹«
    »Ähem«, rasselte der Echsenmann, »sicher ist alle Weisheit dieselbe, mein protosimianischer Freund. Man kann also sogar in der Sklaverei Stoff zum Philosophieren finden. Aber lassen Sie mich mitlachen, Freund.«
    Dane sagte, nach Worten suchend: »In meinem Volk findet man es komisch, wenn Worte des Friedens von … von … jemandem gesprochen werden, der einen … kriegerischen und wilden Eindruck macht, und für meine Begriffe sehen Sie … äh … wild aus. Ich wollte Sie nicht beleidigen.«
    »Sie haben mich nicht beleidigt«, sagte er freundlich, »obwohl es sicherlich gerade die große und wilde Person ist, die mit friedvoller Klugheit blicken und sprechen muß, um die anderen nicht zu erschrecken, während eine kleine und schwache Person friedfertige Natur allein durch ihre Erscheinung zeigt.«
    »Es funktioniert nicht immer auf diese Art in meiner Welt«, sagte Dane. In seinen wildesten Träumen wäre es ihm nicht eingefallen, jemals zusammen mit einem riesigen Reptil beim Essen über Philosophie zu diskutieren – nein, das Wesen war offensichtlich eine Art Mensch. Aber er war schon wahnsinnig.
    »Mein Name ist Aratak«, sagte der lederne Echsenmann. Dane nannte ihm seinen Namen, und er wiederholte ihn nachdenklich. »Ich

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